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Scheinzeche Haard II. Weltkrieg
Scheinzeche Haard II. Weltkrieg

Es ist schön, spazieren zu gehen und gesund außerdem. Es ist schön, durch die Haard zu wandern, mit und ohne feste Ziele. Aber es ist auch schön, bestimmte Ziele, von denen man gehört hat, unterwegs zu sehen. Man muss sie nur erreichen bzw. finden.

Und da hapert es leider in der Haard und der RVR (zuständig für die Haard und auch für die Wege) tut sich da mit Rat und "TAT" etwas schwer. Schön ist es zum Beispiel, auf Oer-Erkenschwicker Gebiet den Feuerwachturm Farnberg zu erreichen (geht einfach über den Rundweg A 7 ab Stimbergpark). Aber es hat urlange gedauert, bis der RVR am Wegeabzweig (vorher auf dem Weg  gab es immer schon Hinweise) ein Schild aufstellte. Vor dem Schild habe ich mehr als ein Dutzend Besucher über die Jahre, die tws. bis zum Katenkreuz mit dem Rad "durchgerauscht" waren, wieder dorthin dirigiert, wo sie hinwollten. Nun ja - jetzt ist ein Schild da, es lebe der Fortschritt.

Mancher interessiert sich für den Standort (mit Bunker) der ehemaligen Scheinzeche aus dem II. Weltkrieg, Schild Fehlanzeige. Kleine Erläuterung, wenn man den Bunker erreicht hat, auch Fehlanzeige.

Interessant ist für viele Besucher auch die Barbara-Kapelle (Barbara-Stollen), die von Berglehrlingen an dem Standort einer ehemaligen Tongrube (Nahe des sog. Birkentors) errichtet wurde. Von beiden flankierenden Wege aus gut zu erreichen, aber Schilder Fehlanzeige. Bank ja, Hinführung nein, dafür aber eine Hinweistafel.

Fazit: Magenta - Bänke sind verzichtbar, Naturholzbänke sind mindestens genau so schön.

Aber wer Geld für Bänke hat, der kann es auch finanziell leisten, Hinweisschilder an den Wegen aufzustellen. Klappt ja sonst auch - meistens.  An einem Weg laufen die Wanderer nur mit ca. 10 m  Abstand  am zugewachsenen Eingang des Seitenweges vorbei, können aber die Kapelle nicht sehen, verpassen den kleinen Seitenweg und "erledigt" ist der Besuch . O. K., mancher Wanderer sucht auch die Kapelle nicht, weil er nie von ihr gehört hat, aber  in 10 m nach Sichtung eines Hinweisschildes  so ein Kleinod zu sehen, das ist doch mal etwas. Also RVR, oder wg. m. auch Stadtverwaltung Oer-Erkenschwick oder wer auch immer, Hinweisschilder müssten eigentlich machbar sein, oder?

 

Ulrich Kamp

 

13.05.22

Wandern durch die Haard, mit Zielen ...

Barbara-Kapelle Haard
Barbara-Kapelle Haard

Am Samstag, den 12.11.2022, gegen 13 Uhr bei strahlendem Sonnenschein zogen noch einmal Kraniche über O-E. Wie fast immer habe ich erst die lauten Rufe gehört, dann die Kamera zur Hand genommen und in den Himmel geschaut. Und sie waren da, ca. 500 Vögel, die in einer langen Kolonne rufend und relativ tief fliegend von Norden (Richtung Haltern) nach Süden (über Essel und Suderwich in Richtung Recklinghausen-Süd) zogen. Vermutliches Ziel Südfrankreich/Spanien und vielleicht weiter über Gibraltar nach Afrika. Ich stand bei der Beobachtung gegenüber der Grundschule an der Königsberger Straße und schaute in Richtung Datteln. 

 

Die ersten Züge hatte ich schon am 24.10.2022 gesehen und fotografiert. Aber wie jedes Jahr kommen nach meinen Erfahrungen noch einmal Vogelzüge ca. zwei bis drei Wochen nach dem ersten Sichtkontakt und fliegen gen Süden. Und im Frühjahr geht es dann vom Süden (hoffentlich wie fast immer auch über das Ostvest laut rufend) vom Süden in den Norden.

 

Ulrich Kamp

 

(NABU Ostvest)

Kranichzug über Oer-Erkenschwick

Und dann hüpfte mir auf dem Weg In den Wellen (Dattelner Haard) noch ein Grasfrosch über den Weg, stellte das Hüpfen ein, beäugte mich, hielt mich wohl weder für einen Feind noch für fressbar . und trollte sich in eine Hecke. Auch diese Frösche sind für viele Tiere willkommene Beute, die Fressfeinde decken sich mit den Blindschleichenjägern. Seine Beute sind mit Hilfe seiner Schleuderzunge fliegende Insekten. An Wasser ist er nicht gebunden.

 

Ulrich Kamp (NABU Ostvest)

 09.10.2022

Ebenfalls in der Haard, diesmal in der Nähe der ehemaligen (trockengefallenen) Gernequelle kreuzte eine alte Bekannte den Waldweg, eine Blindschleiche. Es ist keine Schlange, auch wenn sie oft für eine Schlange gehalten wird, sondern eine Echse, deren Füße verkümmert bzw. zurückgebildet sind. Sie lebt von Schnecken und Insekten, hat aber selbst viele Fressfeinde (Marder, Nager, Greifvögel, Eulen, Rabenvogel, Reiher und Störche). Im Notfall kann sie fauchen und den Schwanz abwerfen.

Ein paar Tage später hüpfte mir auf einem Waldweg in der Nähe des Birkentores (Haard O-E) eine kleine Rötelmaus (Waldwühlmaus) über den Weg, weder von mir noch von meinem Begleithund (Spitzmischling) irritiert. Der Nager erinnerte mich mit seiner aufgerichteten Sitzstellung so vor mir an ein winziges Känguru, aber Angst oder Respekt vor dem Hund oder vor mir - keine Spur. Der Hund gab Ruhe, ich bekam meine Fotos und die Maus trollte sich am Wegesrand ins schützende Gebüsch. 

Auch der Herbst hat schöne Tage. Nur es läuft nicht an allen Tagen gleich ab. Ein alterfahrener Mann vom NABU Herten sagte mal völlig zutreffend: "Die Natur ist kein Zoo." Es gibt immer was zu sehen, nur wie häufig, das bestimmen nicht wir, sondern oft die Objekte, die wir gern sehen würden, selbst.

 

Gleichwohl gab es Ende September 2022 intensive Kontakte mit unserer größten Spechtart, dem Schwarzspecht. Er war sehr gut zu beobachten und zu fotografieren und warum? Er war abgelenkt und arbeitete hochkonzentriert für seine Ernährung, kurzum, er hämmerte laut hörbar intensiv auf alte Baumruinen ein, die die Förster wohl allein für Insekten und damit auch für den Specht unangetastet lassen, bis sie in sich zusammenfallen.

 

Er stützt sich bei seiner Arbeit am Baum fest angeklammert mit dem Schwanz ab und würdigt etwaige Zuschauer kleines Blickes. Er fällt allein durch sein lautes Hämmern auf, wenn er dann noch an einem laublosen Baum arbeitet, "Bühne frei" für den Fotografen. Zu dieser Jahreszeit ruft er zwar auch, aber nicht mehr so oft wie im Frühjahr bei der Balz.

 

Der krähengroße Vogel ist einheitlich schwarz gefärbt, nur auf dem Kopf trägt er eine rote Kappe. Man beachte auch die äußerst kräftigen Krallen, die dem eifrigen Arbeiter einen guten und sicheren Halt verschaffen.

Gesehen und fotografiert habe ich ihn in der Dattelner Haard auf einem Verbindungsweg im Wald zwischen In den Rehwiesen und Im Morgenglück.

Im Herbst unterwegs mit Ulrich Kamp

Und immer einen Besuch wert ist die alte Fahrt, ein Kanalarm zwischen Datteln und Olfen, dort führt die alte Fahrt per Brücke über die Lippe, die Vögel können also zwischen Kanal-Altarm, Lippe und neuem Kanal wählen, wo sie jagen bzw. leben wollen. Viele Vögel einschl. der eigentlich scheuen Eisvögel haben sich an der alten Fahrt aufgrund der Nähe der Begleitwege für Besucher an Menschen so gewöhnt, dass sie den Fluchtreflex mangels erkennbarer Bedrohung  heruntergefahren haben. Sie lassen Beobachter näher als andere vorsichtigere Tiere an sich heran. Der Fotograf profitiert. Unser Graureiher auf dem Bild war weder schüchtern noch ängstlich, er hatte "die Ruhe weg".

 

Ulrich Kamp (NABU Ostvest)

10.10.2022

bedingt  im ersten Flug nicht nur bis Spanien (wie teilweise die Altvögel, die natürlich von ihrer Reiseerfahrung profitieren), sondern wie alle westlich der Elbe lebenden Störche über Gibraltar nach Nordafrika (die nördlichen Störche, die jenseits der Elbe lebten, fliegen über den Bosporus und Israel nach Afrika). Sie werden nicht von erfahrenen Altvögeln geleitet, sondern sie fliegen zwar gemeinsam, aber eben ohne Beratung und Leitung von Altvögeln.  Im nächsten Jahr kann es gut sein, dass die dann schon reiseerfahrenen Jungvögel auch nur bis Südfrankreich oder Spanien fliegen und sich dann den riskanten Flug über die Meerenge ersparen.

 

Hauptsache, sie kommen wieder, die Altvögel erwarten wir wieder am alten Nest, die dann Einjährigen suchen sich eine neue Bleibe. Als ich diesen Artikel schrieb, waren alle Störche längst unterwegs und evtl. schon an Ort und Stelle im Winterquartier.

Da die "Boller-Störche" (sie wohnen auf der Fläche des Landwirtes Boller, der es ihnen dort behaglich gemacht hat - und wohl auch bei Bedarf zufüttert), im Herbst ihre Zelte bei uns abbrechen werden, um gen Süden zu fliegen, habe ich das Storchennest oft besucht. Einmal dachte ich, ich wäre in eine Mannschaftsbesprechung geraten, denn ein Altvogel hat die vier Jungvögel um sich versammelt und - so sah es aus - eingenordet. Die Jungvögel fliegen etwas eher nach Süden als die Altvögel, sie fliegen genetisch 

Na einiges. Die nicht überzeugenden Bilder der Königslibelle an den kleinen Schlossteichen am Horneburger Schloss wollte ich gern verbessern. Auch wenn die Weibchen nur zur Eiablage am Teich erscheinen, Versuch macht klug.

 

Nun - es war eine größere Libelle vor Ort und stand auch für Fotos zur Verfügung. Aber irgendwie sah diese Libelle anders als die Königslibelle aus. Also suchte ich mir Rat bei Ulrike Tyroff aus Datteln, sie hat einfach von einigen Tieren mehr Ahnung als ich - das muss man einfach anerkennen.

 

Sie bestimmte meine Libelle als Herbstmosaikjungfer. Die Namensgebung zeigte auch gleich an, in welcher Jahreszeit diese Libelle hauptsächlich agiert. Ein sehr schönes Insekt (und leider wieder ein Exemplar mehr, um mir die Bestimmung zu erschweren). Nun - man sieht noch besonders an sonnigen Tagen Libellen fliegen, also jagen. Die häufigste Art für mich ist dabei die rote Heidelibelle mit allen Unterarten. Aber mit der Temperaturabnahme endet auch der Lebenszyklus der Libellen, hoffentlich haben alle Exemplare im Nachwuchsbereich alles gegeben, damit ich in nächsten Jahr auch wieder den Libellen nachspüren kann.

Das schwalbenfreundliche Haus

Glückwünsche des NABU für die Eheleute Susanne und Karl-Heinz Trappe aus Oberwiese in Waltrop

Diese Bürger führen nämlich ein besonders schwalbenfreundliches Haus. Hier in Oberwiese umgeben von Wiesen und Feldern liegt die Gärtnerei der Familie Trappe mit einer Scheune inklusive Boxen für Pferde. Es gibt drei offene Eingänge und durch diese fliegen von März bis in den Oktober Rauchschwalben ein und aus. Sie haben in Nischen bzw. auf Deckenbalken nicht weniger als 18 Schwalbennester gebaut und ziehen dort seit Jahren ihren Nachwuchs groß.

Schwalben sind luftige Jäger, die sich und ihre Brut mit Fliegen, Mücken und kleineren Insekten ernähren. Sie wohnen gern in Ställen und Scheunen, haben also gern ein Dach über dem Kopf, benötigen aber freien An- und Abflug, also offene Türen oder alternativ ein offenes Fenster.

Außerdem ist es natürlich hilfreich, wenn entsprechende Nahrungsquellen in der Nähe des Brut- und Schlafplatzes liegen. Das alles gibt es bei Familie Trappe, jedes Jahr und mietfrei. Die nahen Wiesen werden von Pferden beweidet, diese sorgen ebenso wie Kühe für Dung und dementsprechend auch für Insekten. Die Vögel fliegen geschickt und pfeilschnell ein und aus, um den Nachwuchs zu füttern.

Die regelmäßig in der Scheune und in den Ställen erscheinenden Pferde und Menschen irritieren die Vögel nicht, Hindernisse wie Menschen werden geschickt um- bzw. überflogen. Und die Trappes einschließlich Tochter und Enkelchen (und ein kleiner Hund) sind keine Störenfriede, sondern Freunde und Förderer der Rauchschwalben. Alle leben harmonisch zusammen. Nur von Oktober bis Ostern ist Winterpause, da sind die Vögel mangels Nahrung in Mitteleuropa oder in ihren Winterquartieren in Afrika.

Aber pünktlich zum Osterfest sind alle Schwalben wieder da, besetzen die Nester, bessern Schäden aus und brüten. Sogar sehr erfolgreich.

Karl-Heinz Trappe hat erfahren, dass Leute wie seine Familie "gelobt" werden, und zwar vom Naturschutzbund (NABU) NRW. Die Aktion nennt sich „Schwalbenfreundliches Haus“. Man kann sich beim NABU melden, die Schwalbenkolonie wird besichtigt und wenn man ein besonders erfolgreicher Schwalbenvater/eine besonders erfolgreiche Schwalbenmutter ist, wird man mit einer Urkunde ausgezeichnet. 

Also hat sich Familie Trappe beim NABU gemeldet, wurde begutachtet, gelobt und ausgezeichnet. Eine Urkunde und eine Plakette für die perfekten Schwalbenunterkünfte wurde am letzten Freitag vom NABU Ostvest als zuständigem Ortsverein übergeben. Familie Trappe hat sich gefreut (und die Gratulanten erhielten Kaffee und Kuchen - Danke!).

Solche Auszeichnungen haben natürlich einen Hintergrund, denn leider ist die Anzahl der Schwalben rückläufig, so wie bei vielen anderen einheimischen Tierarten auch. Wichtig ist deshalb, dass Naturfreunde wie die Trappes eine Behausung anbieten und die Nahrung der Sommergäste am Haus  bzw. in der Nähe vorhanden ist. Übrigens - die Trappes haben noch weitere tierische Gäste, die sich freuen, dort irgendwo ein Plätzchen zu haben, nämlich Zwergfledermäuse. Auch die Fledermäuse räumen unter den Mücken und Fliegen gewaltig auf. Fledermäuse und Schwalben sind zwar bei den Insekten Nahrungskonkurrenten, aber sie stören sich gegenseitig nicht, weil die Schwalben tag- und die Fledermäuse nachtaktiv sind.

Die Urkunde und auch die Plakette hat NABU-Ostvest-Mitglied Bärbel Löhr an Susanne und Karl-Heinz Trappe überreicht.

Von den achtzehn Nestern waren bei unserem Besuch noch zwei Nester besetzt, aber auch diese Bewohner sind dabei, sich auf die große Reise in den Süden Anfang Oktober vorzubereiten. Und die Trappes freuen sich jetzt schon auf Ostern 2023, wenn die ganze Mannschaft wieder in das schwalbenfreundliche Haus einfliegt.

Rauchschwalben sind von den auch bei uns vorhandenen kleineren Mehlschwalben gut zu unterscheiden, weil sie einen längeren und stärker gegabelten Schwanz haben, dazu sind sie etwas farbenfroher als die Mehlschwalben und deutlich größer. Da Rauchschwalben in größeren Höhen als Mehlschwalben nach Insekten jagen, kommen die beiden Arten sich nicht ins Gehege.

 

Ulrich Kamp, NABU Ostvest, 17.09.20221

 

Weitere Informationen? Sie haben Schwalben und wollen sich ebenfalls bewerben? Sehr gern hier ...

 

Der Specht wartete an der ehemaligen Raketenabschussbasis in der Dattelner Haard, In den Wellen. Und direkt neben dem Spechtbaum steht ein Fliegenpilz, der von einer Libelle besucht wurde.

 

Fotos: Ulrike Tyroff

Buntspecht im Herbst

Diese Raritäten befanden sich am Oberwasser. Gähnende Leere allerorten. Doch siehe da: es gab zwei wunderschöne Exemplare von Kappensägern! Selbst unsere Fotografin hat sie vorher noch nie gesehen. Diese Nordamerikaner hier sind wahrscheinlich aus einem Zoo (vielleicht Münster) entwichen. Sie ließen sich lange beobachten. Vor dem Tauchen legen sie ihren Schopf an, das sieht man bei keinem anderen Säger. Niedlich.

 

Fotos: Ulrike Tyroff

 

 

Die große Reise

Die große reise in den Süden steht bevor. Es ist August, die Störche formieren sich schon für die anstehende Reise in die Winterquartiere, einzelne Reisegruppen haben sich wohl schon getroffen.

 

Foto: Wolfgang Gerhardus auf einem Feld nahe Horneburg.

 

 

 

Bewohner unserer Teiche

Teich Nr. 2 - das ist der obere, ist fast ganz verkrautet. Aber Frösche und Kleinlibellen sind da. Teich Nr., 1, das ist der untere, war interessanter. Dort ist noch ein relativ großer Fisch unterwegs, dem beim Trockenfallen aber direkt das Ende drohen würde. Dazu war dort eine große Königslibelle, habe ich sonst nirgendwo gesehen. Im Internet ist beschrieben, dass es unsere größte Großlibelle ist, die dort, wo sie lebt, keine anderen Großlibellen duldet. Ich hatte ein Weibchen bei der Eiablage, erst wild über dem Teich unterwegs, dann ca. 2 Sekunden auf einem Holzstück zwecks Eiablage. Zwei Bilder, beide "Mist", Libelle aber erkennbar, also nochmal hin, mal sehen ... Lebensdauer der Libelle sechs bis acht Wochen, das Weibchen besucht den Teich aber nur zur Paarung oder wie jetzt gesehen zur Eiablage.

 

 

Im Internet schrieb ein Fotograf aus Sachsen, er wäre seit 20 Jahren wegen einer schönen Aufnahme hinter der Königslibelle her ... bisher erfolglos. Kann ich jetzt verstehen, die Libelle ist sehr unruhig - und sehr beweglich.

 

Fotos und Text: Ulrich Kamp

 

 

 

Kiebitze

Die Kiebitze waren wieder da. Meine Frau und ich sind den kleinen Weg vom Storchennest zur Unterführung Richtung Dahlstr. gegangen, dabei wurden wir mehrere Male direkt angeflogen, daher relativ brauchbare Aufnahmen. Ich hatte den Verdacht, dass mindestens eine Brut in der Nähe des Weges im Möhrenfeld geplant war, weil die Vögel da oft auf der Erde saßen und uns offensichtlich verscheuchen wollten. Eine gute Idee so in unmittelbarer Nähe des Storchennestes fand ich das aber nicht, weil die Störche diese Felder in ihrer Nähe ganz intensiv absuchen und bejagen. Vorgestern z. B. war es dann mit der Pracht vorbei, die Kiebitze waren nicht mehr zu sehen.

 

Ich habe vorgestern am Storchennest die Fotografin Martina Schurink mit Ehemann getroffen, unterwegs mit schwerem Gerät, Kamera und Sitzgelegenheiten. Da ich die Störche alle nicht mehr im Horst gesehen habe, dafür aber direkt am Bollerhof auf den Dächern der Scheunen, hatte ich einen Verdacht, den Martina Schurink bestätigte. Boller füttert mindestens abends massiv "zu". Das wollte sie aufnehmen. Mir war schon vorher nicht klar, wovon sich zwei erwachsene und vier sich demnächst auf die erste Reise gen Süden begebenden Jungstörche dort ernähren wollen, von daher gibt die Maßnahme zuzufüttern einen Sinn.

 

Ob das aber im Sinne des Naturschutzes ist, einen Storch mit dem Sitz anzulocken und dann zu füttern wie in einem Zoo, würde ich bezweifeln. Die Störche sind m. E. massiv abhängig von der Zufütterung durch den Mensch, zumindest wenn sie Jungvögel haben.

 

Fotos und Text: Ulrich Kamp

Donnerwetter, ein Schwalbenschwanz

Wohl einer unserer schönsten bunten Falter (gilt als Ritterfalter)! Gesehen hat ihn Ulrike Tyroff aus Datteln in Oer-Erkenschwick, auf der dortigen Halde. Glückwunsch für das herrliche Bild!

 

Text: Ulrich Kamp

Bild: Ulrike Tyroff

Schmetterlinge im Ostvest 2022

Haubentauchernachwuchs am Schleusenpark Waltrop

Ulrike Tyroff hat erst den Nestbau, dann das Brüten und jetzt die drei entzückenden Jungtiere mit den stolzen Eltern beobachtet und fotografiert. Kleine Haubentaucher haben es gut. Wenn sie nicht selbst schwimmen wollen, klettern sie auf den Rücken eines Elternteils und fahren "huckepack". Sie können sogar, wenn das Elterntier taucht, auf dem Rücken bleiben. Wie ich Ulrike kenne, wird sie die weitere Entwicklung der Jungvögel aufmerksam verfolgen (und fotografieren).

Text: Ulrich Kamp

Bilder:  Ulrike Tyroff

Rotmilan

die Bilder sind zwar allenfalls Mittelklasse, der Vogel ist aber deutlich zu erkennen. Datteln-Hagem zwischen Hof Boller und Zechenbahn, Katenkreuz auf gemähter Wiese allerdings in mittlerer Höhe kreisend.

 

Nr. 1 hat mir nur ein Bild gegönnt, und zwar in Höhe der kleineren Unterführung vom Storchenhorst zur Dahlstr. Den anderen Milan konnte ich zwar oft aufnehmen, für wirklich gute Bilder war es etwas zu weit. Der Milan in Hagem war ruckzuck über die Umgehungsstraße geflogen und dann im Horneburger Schlosswald untergetaucht. Der Katenkreuz-Milan hat die Wiese großräumig abgesucht, aber die Konkurrenz (Mäusebussarde und vor allen Dingen Rabenvögel) war aber dort auch sehr massiv tätig.

 

Fotos und Text: Ulrich Kamp

Winterimpressionen

Auch der Grünspecht ist ein gern gesehener Gast im Garten der Familie Gerhardus. Da gibt es für hungrige Vögel immer was auf die Gabel bzw. direkt in den Schnabel.

Die beiden Eichlhäher sind "auf Scheibe". Rabenvögel sind intelligent und anpassungsfähig. Und dass es in unserem Gärten auch für größere Vögel etwas gibt in der Winterfütterung, hat sich in Vogel- (und

 

Eichhörnchenkreisen) schon herumgesprochen.

Winter am Datteln-Hamm-Kanal

Wolfgang Gerhardus aus Waltrop fotografiert Tiere auch im Winter. 

Noch kein Weihnachtsbraten ...

Dieser Fasan ist Wolfgang Gerhardus etwas mehr als eine Woche vor Weihnachten auf einem Feld in Waltrop vor die Linse gesprungen. Er scheint noch mal Glück gehabt zu haben, denn er landet zu den Feiertagen wohl nicht im Ofen. Also der Fasan, natürlich nicht der Fotograf! 

Ein Spaziergang mit Ulrike Tyroff im Herbst

Ulrike Tyroff lässt uns teilhaben an ihrem Winter-Spaziergang am Datteln-Hamm-Kanal. Überall klirrende Kälte, aber ein aufgeplusterter Zaunkönig hält die Stellung! 

Auch diesen Herbst fliegen die Kraniche gen Süden

Und wie immer quer über das Ostvest von Norden nach Süden - also von Haltern am See Richtung Recklinghausen-Süd quer über die Haard. Mein Standort war an dem Weg "Im Morgenglück" kurz vor der Einmündung "In den Wellen", also Dattelner Gebiet. Es waren ca. 200 Vögel, die mich wie fast immer erst mit ihren trompetenden Rufen aufmerksam machten. Diese ca. 200 Reisenden waren aber nicht die ersten ziehenden Kraniche dieses Jahr, einige Züge fanden schon wie fast immer bei schönem Wetter ihren Weg über das Ostvest gen Süden und vor Ostern geht es wieder umgekehrt nach Norden.

 

Und wie immer wünscht der NABU Ostvest  "GUTE REISE"!

 

Ulrich Kamp (27.10.2022)

Kleiner Nachtrag

Ende Oktober 2022 beobachteten wir über dem Stadtteil Oer regen "Flugverkehr". Plötzlich löste sich der pfeilförmige Verband der Kraniche, so wie man ihn kennt, fast komplett auf. Was wie ein totales Chaos am Himmel aussah und sich wie ein lautstarker Streit unter den Vögeln anhörte, hatte einen einfachen Grund: Die Ketten hatten an Höhe verloren und suchten nach geeigneter Thermik, um wieder die Flughöhe zu steigern. Und tatsächlich: Nach minutenlangem Kreisen und entsprechendem Höhengewinn formierten sich Hunderte Kraniche neu und flogen weiter Richtung Süden.

Ulrike Tyroff aus Datteln eröffnet im Mai die Libellensaison

Sie war im Mai 2022 auf Fotopirsch in den Lippeauen hinter dem Haus Vogelsang und an den Hausdülmener Fischteichen.  Also sind die Libellen da, jedenfalls dort, wo sie auf günstige Lebensbedingungen treffen. Die Bilder überzeugen insgesamt, findet der NABU Ostvest jedenfalls (weiter so).

Text: Ulrich Kamp

Bilder: Ulrike Tyroff