Wolfgang Gerhardus fährt mit dem Caritas Transit mitunter über die Dahlstr. in Datteln. Und siehe da, neben dem (üblichen) schicken Hahn lässt sich die Henne auch blicken. Und spätestens bei der Übertragung der Fotos auf das Smartphone entdeckt er rechts im Hintergrund/Gras ein kleines Wesen.
Offenbar demnach eine Familie.
In diesem Balkonkasten in der dritten Etage eines Mehrfamilienhauses in der Waltroper Innenstadt hat sich eine Stockente eingenistet. Die Bilder hat uns Marleen Trotzer zur Verfügung gestellt.
Die Art ist leider nicht genau bestimmbar. Vermutlich handelt es sich um den Kleinen Asseljäger (Dystera erythrina). Um genaue Bestimmungen vorzunehmen, müsste man das Tierchen aber schon präparieren.
Diese Gefleckte Weinbergschnecke zog ihre Schleimspur über einen Baumstamm. Wolfgang Gerhardus hat sie dabei fotografiert.
Wenn man gut hinschaut, sind viele verschiedene Tiere zu sehen und zu beobachten. Ulrike Tyroff hat genau hingesehen und dabei z. B. einen Eichelhäher, der Futter auf dem Ast liegen hatte, einen Feldhasen, der sich überhaupt nicht gestört fühlte, ein Goldammermännchen in voller Pracht, eine singende Mönchsgrasmücke und einen Graureiher auf der Pirsch gesehen. Und natürlich fotografiert!
Wolfgang Gerhardus hat schon Mitte April zufällig diesen Maikäfer vor die Linse bekommen. Wenig später konnte er auch diesen wunderschönen Fasan ablichten.
Ulrike Tyroff hat die Halde in Oer-Erkenschwick bestiegen und Aurorafalter gesucht. Manchmal hat man Glück! Ein wunderschönes Männchen ließ sich durch nichts stören und flog nektarsaugend neben ihr her. Die Wildbienen waren im Pollenrausch und konnten großen Ertrag verbuchen. Dann kreuzte eine Weinbergschnecke ihren Weg und eine Haus-Feldwespe genoss die Sonne. Ein schöner Morgen mit einigen netten Fotos für uns.
Für Wolfgang Gerhardus ist es auch immer sehr schön, wenn das Wetter stimmt, und damit die Farben. Die Fotos als solches sind dann natürlich hübscher. Für den Fall, dass man etwas Schönes erwischt. Jedenfalls war er gestern am Dattelner Meer unterwegs. Knapp 9 km und ca. 2,5 km an der frischen Luft.
Als er dann nicht nur das "Meer" umquerte, sondern bis zum nächsten "Abzweiger" i. R. Olfen ging, schien doch die Natur ein wenig "umfangreicher" als vorne, da ist normal halt mehr "traffic".
Nun gut, neben einer Stockente war tatsächlich ein Nutria. Er war ganz nett, nicht aufgeregt, schaute mich an, was will der dort. Ließ ein paar Fotos zu, und schwamm langsam weg. Nicht ganz viel später der zweite "Kollege". Da stand die Sonne nicht besonders gut, oder er saß halt aus seiner Sicht super, sodass das Top-Foto (unter 10 Meter, vielleicht mit Sonne im Rücken?) nicht gelang. Jedenfalls zwoa an einem Tag.
Außerdem "überflogen" ganz ruhig 2 Störche das Terrain. In diesem Fall störten die Bäume, die keine besseren Fotos zuließen.
Farblich leicht zu übersehen nahm er den Graureiher dann doch noch wahr.
Ulrike Tyroff war "um's Eck" am Alten Busch in Hachhausen. Sie konnte Turmfalken, Grünfink, Distelfinken beobachten.
Auch in Hagem fand sie schöne Motive z. B. in Form eines Storchennestes. Auf dem Weg vor der Unterführung rechts waren Ziplzalp und ein Sommergoldhähnchen (ihr erstes!!!) im Gebüsch aktiv. Etwas weiter auf der Wiese haben die Osterhasen Kriegsrat gehalten - wer übernimmt welchen Bezirk?
Danach war sie noch am Schiffshebewerk. Die Haubentaucher sind aktiv und sehr erfolgreich beim Fischen. Es waren mehrere Anläufe nötig, um den riesigen Fisch zu verschlingen.
Ein Blässhuhn hat fleißig Nistmaterial gesammelt.
Ulrike Tyroff war mal wieder an der Alten Fahrt in Datteln. Es war zwar kälter als gedacht aber hell und teilweise sonnig. Zu sehen gab es auch einiges. Es waren viele Reiherenten da, ein Gänsensägerpaar - räumlich getrennt auf eigenen Wegen. Ein neugieriges Eichhörnchen hat sie beobachtet und auf die Brücke über die Lippe flog eine Gebirgsstelze. Das war sogar ihr erstes Exemplar, sonst kannte sie nur Wiesenschafstelzen.
Wolfgang Gerhardus hat uns diese Fotos eines Zilpzalps, gesehen am Datteln-Hamm-Kanal, zur Verfügung gestellt. Auf dem letzten Foto schleppte er sogar eine leckere Mahlzeit mit sich herum.
Martina Schurink hat am 06.04.2023 mal wieder Bussarde aus ihrem Garten beobachtet. Mäusebussarde in Hochzeitsstimmung! Von hoch oben hörte sie ein durchdringendes "Miauen". So lief sie schnell mit ihrer Kamera in den Garten, da bot sich ein wunderschönes Schauspiel von 5 Bussarden. Sie grenzen zunächst ihr Revier ab, bevor sie in den nächsten Wochen an die Brut gehen. Einer von ihnen blieb noch etwas länger als die anderen. Warum auch immer ... Kurz danach wurden sie aber von einer Krähe verjagt.
Sämtliche Vögel fanden sich zur Winterfütterung bei Löhrs im Garten ein. Wer braucht schon einen Fernseher, wenn er solche hübschen Gäste im Garten hat.
Rar gemacht hatte er sich in den letzten zwei Jahren, nun schlug sich der Dompfaff an der Futtersäule den Bauch voll und geriet Bärbel Löhr im heimischen Garten vor die Linse – und ein Grünfink schaute auch noch vorbei.
Infos zum Dompfaff (Gimpel) s. rechte Leiste unter „Von Amsel bis Zilpzalp“.
Es könnte ja sein, dass auch im Blumentopf eine Nuss versteckt ist ...
So hat es der NABU veröffentlicht und in unserer Zeitung (Stimberg-Zeitung vom 01.12.2022 lautete der Titel "Falter mit Geheimnissen".
Denn der Tagfalter (Araschnia levana) verblüfft mit seinem variablen Aussehen. Der "Saisondimorphismus" des Landkärtchens gibt Wissenschaftlern noch Rätsel auf. Denn während die Frühjahrsgeneration eine orangefarbene Grundfärbung mit schwarzen Zeichnungselementen besitzt, sind die Tiere der Sommergeneration überwiegend schwarz mit einem gebogenen weißen Band auf Vorder- und Hinterflügel. Hier sei weitere Forschung nötig.
Namensgebend ist übrigens für das Landkärtchen die Flügelunterseite, die tatsächlich an eine Landkarte erinnert. Und zwar bei sowohl der Frühjahrs- als auch der Sommerphase. Es handelt sich übrigens nicht um einen Tagfalter, der sich während seines Lebens häutet und dann mal kurz andersfarbige "Kleidung" bevorzugt, sondern es handelt sich jeweils bei Phase eins (schwarz-gelb) und Phase II (schwarz-weiß) um unterschiedliche Tiere, die aber beide den Landkärtchen zuzuordnen sind (s. Unterflügelzeichnung, die bleibt einheitlich).
Ich habe des Schmetterling erstmalig vor einigen Jahren am Waldrand der großen Wiese zwischen Holtgarde und Lohhäuser Str in Oer-E. gesehen und fotografiert. Auch die Raupen habe ich dort fotografiert. Landkärtchen der zweiten Generation habe ich dann - und die Färbung hat mich dann zunächst überrascht - in der Oer-Erkenschwicker Haard in der Nähe des Feuerwachturm Farnberg abgelichtet. Nach längerer Bedenkzeit hatte ich dann den Trick erkannt, ein Falter, zwei Generationen und unterschiedliche Oberseiten.
Na ja, die Natur kann auch einen gutmütigen Menschen auf Trapp halten und auch an der Nase herumführen, bis man das vermeintliche Rätsel gelöst hat. Immerhin begrüße ich aber jede Tierart, die es auf den Podest zum Tier des Jahres schafft, wenn die Möglichkeit besteht, es auch bei uns vor Ort zu sehen und nicht irgendwo im Mittelgebirge ab 800 m Höhe. Und das Landkärtchen ist nicht so häufig wei z. B. der Admiral, aber Erfolgsaussichten in unseren benachbarten Waldgebieten sind immerhin gegeben. Kurz gesagt, mit etwas Glück kann man das Insekt des Jahres auch bei uns mal sehen.
Ulrich Kamp (18.01.2022)
Wolfgang Gerhardus aus Waltrop fotografiert Tiere auch im Winter.
Auch der Grünspecht ist ein gern gesehener Gast im Garten der Familie Gerhardus. Da gibt es für hungrige Vögel immer was auf die Gabel bzw. direkt in den Schnabel.
Die beiden Eichlhäher sind "auf Scheibe". Rabenvögel sind intelligent und anpassungsfähig. Und dass es in unserem Gärten auch für größere Vögel etwas gibt in der Winterfütterung, hat sich in Vogel- (und
Eichhörnchenkreisen) schon herumgesprochen.
Ulrike Tyroff lässt uns teilhaben an ihrem Winter-Spaziergang am Datteln-Hamm-Kanal. Überall klirrende Kälte, aber ein aufgeplusterter Zaunkönig hält die Stellung!
Dieser Fasan ist Wolfgang Gerhardus etwas mehr als eine Woche vor Weihnachten auf einem Feld in Waltrop vor die Linse gesprungen. Er scheint noch mal Glück gehabt zu haben, denn er landet zu den Feiertagen wohl nicht im Ofen. Also der Fasan, natürlich nicht der Fotograf!
Alfons Pennekamp, Datteln
Diese für einen Laien zunächst einfache Einteilung stellt sich, bei näherem Hinsehen, doch als schwierigere Aufgabe dar. Aufhänger für den kleinen Aufsatz ist der Fund einer Krähe mit weißen Federn (Abb. 1) des Vereinskollegen Ulrich Kamp.
Neben den „normal“ gefärbten Vögeln treten auch sehr vereinzelt Farbabweichungen im Federkleid oder an den Füßen und Schnabel auf. Diese Farbabweichungen stellen die häufigeren Formen dieser Abweichungen dar. Daneben gibt es weitere Farben und Strukturveränderungen in einzelnen Federn. Wissenschaftlich ist noch einiges unklar und muss noch erforscht werden. Beobachten kann man alle diese Farbvarianten natürlich auch bei Haustieren wie z. B. Tauben, Ziervögeln und Ziergeflügel. Die Farbvarianten sind hier gezielt züchterisch herausgearbeitet worden. Im Feld sind die unten beschriebenen Farbvarianten häufig nicht eindeutig zu unterscheiden.
Bei den Farbstoffen des Gefieders handelt es sich im Wesentlichen um Pigmente bestehend aus Karotinoide (gelb bis rot), Melanine wie Eumelanin (schwarz, grau, dunkelbraun) und Phaeomelanin (mittel bis gelbbraun). Seltenere Farbstoffe sind z. B. Psittacin (grün) bei Sittichen.
Bei den in der Natur zu beobachtenden Farbabweichungen spielen leuzistische und albinotische Vögel eigentlich eine ganz geringe Rolle. Die Farbabweichungen können verschiedene Ursachen haben, sie sind oftmals genetisch bedingt, können aber auch durch äußere Einflüsse erfolgen.
Die Farbanomalien können in zwei grobe Typen-Klassen eingeteilt werden.
Hier einige Beispiele:
1 Häufige Typen
1.1 Fortschreitendes Ausbleichendes Gefieders (genetisch oder umweltbedingt)
Abb. 2 zeigt eine Lachmöwe, die fast vollständig weiß ist. Lediglich die Handschwingen sind schwarz. Wären die Handschwingen weiß, könnte man von Leuzismus reden. In der Literatur wird als Vergleich das Phänomen des Ergrauens der menschlichen Haare erwähnt. Ähnliches geschieht auch mit Federn.
1.2 Umweltbedingtes reversibles Ausbleichen
Hier sind unsymmetrisch einzelne Federn betroffen, die ganz oder teilweise ausgeblichen sind. Die Ursachen sind u. a. Mangelernährung, Kontakt mit Stoffen die normalerweise in der Natur nicht vorkommen oder Verletzungen. In den Abbildungen 3 - 5 sieht man verschiedene Ausprägungen.
Der Haussperling (Abb. 3) hat lediglich eine Feder der Armdecken an einem Flügel weiß gefärbt. Die Blässralle (Abb. 4) ist unregelmäßig gescheckt und die von unserem Kollegen Ulrich Kamp fotografierte Rabenkrähe (Abb. 5) hat einzelne Handschwingen und Armdecken weiß gefärbt. Diese Verfärbungen sind unregelmäßig und deuten daher auf äußere Einflüsse hin. Diese Aufhellung der Flügel finden wir häufiger in unterschiedlicher Ausprägung bei jungen Rabenvögel und es macht auf eine Mangelernährung während der Aufzuchtphase aufmerksam. Damit wäre das oben aufgetretene Rabenkrähenproblem gelöst. Diese Vögel müssten regelmäßig nach der Mauser das gleiche Federbild zeigen, um einen genetischen Hintergrund wie Leuzismus zu sehen.
2 Seltenere Typen
2.1 Albinismus (genetisch bedingt)
Es fehlt jeglicher Farbstoff, die Augen (Iris) sind daher rot gefärbt. Der Vogel ist weiß.
In Abb. 6 sehen wir eine junge, gerade vor einigen Wochen flügge gewordene Rabenkrähe. Hier handelt es sich um Albinismus. Der Vogel ist reinweiß, die Augen rot und die Beine und der Schnabel rosa gefärbt.
2.2 Leuzismus (genetisch bedingt)
Eine symmetrische Aufhellung oder Weißfärbung von Körperteilen (Flügel, Steuerfedern usw.) ist sichtbar. Die Augen-/Schabel-/ und Beinfarbe ist rosa oder normal.
Diese Lachmöwe (Abb. 8) zeigt alle Anzeichen von Leuzismus. Könnte aber auch zur Typus 1.1 gezählt werden. Auch hier müsste man die weitere Entwicklung in den nächsten Jahren betrachten.
2.3 Dilution (genetisch bedingt)
Bei dieser Form der Farbänderung ergeben sich blasse Farbtöne des Gefieders. Die beiden Melanine werden mäßig verringert produziert oder/und es fällt ein Farbstoff aus. Je nachdem welcher Farbstoff ausfällt, spricht man dann von pastell- oder isabellfarben.
Auf dem Foto sieht man zwei junge diesjährige Rabenkrähen und die normalfarbigen Eltern. Die Jungvögel zeigen eine, in den Körperteilen unterschiedliche, aber deutlich aufgehellte symmetrische Färbung.
2.4 Ino (genetisch bedingt)
Beide Melanine sind stark abgeschwächt vorhanden. Dunkle Federpartien sind mehr oder weniger schemenhaft erkennbar. Beine und Schnabel aufgehellt. Diese Vögel sind weiß mit einer ganz eben angedeuteten Konturenzeichnung.
2.5 Melanismus (genetisch bedingt)
Bei dieser Störung werden beide Melanine vom Körper stärker produziert. Die Vögel erscheinen schwarz oder dunkelbraun. Die Färbung von Amseln und Rabenvögel zählen aber nicht zu dieser Farbvariante. Ein Beispiel wären dunkle bis schwarze Haustauben.
Neben den hier beschriebenen Farbanomalien gibt es noch weitere Formen. Im Feld sind daher nicht alle untypischen Vögel auf ihre genaue Farbanomalie ansprechbar.
Literatur: Zedler A.: Farbabweichungen bei Vögeln – der aktuelle Wissenstand, Vogelwarte 53, 2015 85 - 92.
Diese Raritäten befanden sich am Oberwasser. Gähnende Leere allerorten. Doch siehe da: es gab zwei wunderschöne Exemplare von Kappensägern! Selbst unsere Fotografin hat sie vorher noch nie gesehen. Diese Nordamerikaner hier sind wahrscheinlich aus einem Zoo (vielleicht Münster) entwichen. Sie ließen sich lange beobachten. Vor dem Tauchen legen sie ihren Schopf an, das sieht man bei keinem anderen Säger. Niedlich.
Fotos: Ulrike Tyroff
Der Specht wartete an der ehemaligen Raketenabschussbasis in der Dattelner Haard, In den Wellen. Und direkt neben dem Spechtbaum steht ein Fliegenpilz, der von einer Libelle besucht wurde.
Fotos: Ulrike Tyroff
Und wie immer quer über das Ostvest von Norden nach Süden - also von Haltern am See Richtung Recklinghausen-Süd quer über die Haard. Mein Standort war an dem Weg "Im Morgenglück" kurz vor der Einmündung "In den Wellen", also Dattelner Gebiet. Es waren ca. 200 Vögel, die mich wie fast immer erst mit ihren trompetenden Rufen aufmerksam machten. Diese ca. 200 Reisenden waren aber nicht die ersten ziehenden Kraniche dieses Jahr, einige Züge fanden schon wie fast immer bei schönem Wetter ihren Weg über das Ostvest gen Süden und vor Ostern geht es wieder umgekehrt nach Norden.
Und wie immer wünscht der NABU Ostvest "GUTE REISE"!
Ulrich Kamp (27.10.2022)
Ende Oktober 2022 beobachteten wir über dem Stadtteil Oer regen "Flugverkehr". Plötzlich löste sich der pfeilförmige Verband der Kraniche, so wie man ihn kennt, fast komplett auf. Was wie ein totales Chaos am Himmel aussah und sich wie ein lautstarker Streit unter den Vögeln anhörte, hatte einen einfachen Grund: Die Ketten hatten an Höhe verloren und suchten nach geeigneter Thermik, um wieder die Flughöhe zu steigern. Und tatsächlich: Nach minutenlangem Kreisen und entsprechendem Höhengewinn formierten sich Hunderte Kraniche neu und flogen weiter Richtung Süden.
Glückwünsche des NABU für die Eheleute Susanne und Karl-Heinz Trappe aus Oberwiese in Waltrop
Diese Bürger führen nämlich ein besonders schwalbenfreundliches Haus. Hier in Oberwiese umgeben von Wiesen und Feldern liegt die Gärtnerei der Familie Trappe mit einer Scheune inklusive Boxen für Pferde. Es gibt drei offene Eingänge und durch diese fliegen von März bis in den Oktober Rauchschwalben ein und aus. Sie haben in Nischen bzw. auf Deckenbalken nicht weniger als 18 Schwalbennester gebaut und ziehen dort seit Jahren ihren Nachwuchs groß.
Schwalben sind luftige Jäger, die sich und ihre Brut mit Fliegen, Mücken und kleineren Insekten ernähren. Sie wohnen gern in Ställen und Scheunen, haben also gern ein Dach über dem Kopf, benötigen aber freien An- und Abflug, also offene Türen oder alternativ ein offenes Fenster.
Außerdem ist es natürlich hilfreich, wenn entsprechende Nahrungsquellen in der Nähe des Brut- und Schlafplatzes liegen. Das alles gibt es bei Familie Trappe, jedes Jahr und mietfrei. Die nahen Wiesen werden von Pferden beweidet, diese sorgen ebenso wie Kühe für Dung und dementsprechend auch für Insekten. Die Vögel fliegen geschickt und pfeilschnell ein und aus, um den Nachwuchs zu füttern.
Die regelmäßig in der Scheune und in den Ställen erscheinenden Pferde und Menschen irritieren die Vögel nicht, Hindernisse wie Menschen werden geschickt um- bzw. überflogen. Und die Trappes einschließlich Tochter und Enkelchen (und ein kleiner Hund) sind keine Störenfriede, sondern Freunde und Förderer der Rauchschwalben. Alle leben harmonisch zusammen. Nur von Oktober bis Ostern ist Winterpause, da sind die Vögel mangels Nahrung in Mitteleuropa oder in ihren Winterquartieren in Afrika.
Aber pünktlich zum Osterfest sind alle Schwalben wieder da, besetzen die Nester, bessern Schäden aus und brüten. Sogar sehr erfolgreich.
Karl-Heinz Trappe hat erfahren, dass Leute wie seine Familie "gelobt" werden, und zwar vom Naturschutzbund (NABU) NRW. Die Aktion nennt sich „Schwalbenfreundliches Haus“. Man kann sich beim NABU melden, die Schwalbenkolonie wird besichtigt und wenn man ein besonders erfolgreicher Schwalbenvater/eine besonders erfolgreiche Schwalbenmutter ist, wird man mit einer Urkunde ausgezeichnet.
Also hat sich Familie Trappe beim NABU gemeldet, wurde begutachtet, gelobt und ausgezeichnet. Eine Urkunde und eine Plakette für die perfekten Schwalbenunterkünfte wurde am letzten Freitag vom NABU Ostvest als zuständigem Ortsverein übergeben. Familie Trappe hat sich gefreut (und die Gratulanten erhielten Kaffee und Kuchen - Danke!).
Solche Auszeichnungen haben natürlich einen Hintergrund, denn leider ist die Anzahl der Schwalben rückläufig, so wie bei vielen anderen einheimischen Tierarten auch. Wichtig ist deshalb, dass Naturfreunde wie die Trappes eine Behausung anbieten und die Nahrung der Sommergäste am Haus bzw. in der Nähe vorhanden ist. Übrigens - die Trappes haben noch weitere tierische Gäste, die sich freuen, dort irgendwo ein Plätzchen zu haben, nämlich Zwergfledermäuse. Auch die Fledermäuse räumen unter den Mücken und Fliegen gewaltig auf. Fledermäuse und Schwalben sind zwar bei den Insekten Nahrungskonkurrenten, aber sie stören sich gegenseitig nicht, weil die Schwalben tag- und die Fledermäuse nachtaktiv sind.
Die Urkunde und auch die Plakette hat NABU-Ostvest-Mitglied Bärbel Löhr an Susanne und Karl-Heinz Trappe überreicht.
Von den achtzehn Nestern waren bei unserem Besuch noch zwei Nester besetzt, aber auch diese Bewohner sind dabei, sich auf die große Reise in den Süden Anfang Oktober vorzubereiten. Und die Trappes freuen sich jetzt schon auf Ostern 2023, wenn die ganze Mannschaft wieder in das schwalbenfreundliche Haus einfliegt.
Rauchschwalben sind von den auch bei uns vorhandenen kleineren Mehlschwalben gut zu unterscheiden, weil sie einen längeren und stärker gegabelten Schwanz haben, dazu sind sie etwas farbenfroher als die Mehlschwalben und deutlich größer. Da Rauchschwalben in größeren Höhen als Mehlschwalben nach Insekten jagen, kommen die beiden Arten sich nicht ins Gehege.
Ulrich Kamp, NABU Ostvest, 17.09.20221
Weitere Informationen? Sie haben Schwalben und wollen sich ebenfalls bewerben? Sehr gern hier ...
Die große reise in den Süden steht bevor. Es ist August, die Störche formieren sich schon für die anstehende Reise in die Winterquartiere, einzelne Reisegruppen haben sich wohl schon getroffen.
Foto: Wolfgang Gerhardus auf einem Feld nahe Horneburg.
Teich Nr. 2 - das ist der obere, ist fast ganz verkrautet. Aber Frösche und Kleinlibellen sind da. Teich Nr., 1, das ist der untere, war interessanter. Dort ist noch ein relativ großer Fisch unterwegs, dem beim Trockenfallen aber direkt das Ende drohen würde. Dazu war dort eine große Königslibelle, habe ich sonst nirgendwo gesehen. Im Internet ist beschrieben, dass es unsere größte Großlibelle ist, die dort, wo sie lebt, keine anderen Großlibellen duldet. Ich hatte ein Weibchen bei der Eiablage, erst wild über dem Teich unterwegs, dann ca. 2 Sekunden auf einem Holzstück zwecks Eiablage. Zwei Bilder, beide "Mist", Libelle aber erkennbar, also nochmal hin, mal sehen ... Lebensdauer der Libelle sechs bis acht Wochen, das Weibchen besucht den Teich aber nur zur Paarung oder wie jetzt gesehen zur Eiablage.
Im Internet schrieb ein Fotograf aus Sachsen, er wäre seit 20 Jahren wegen einer schönen Aufnahme hinter der Königslibelle her ... bisher erfolglos. Kann ich jetzt verstehen, die Libelle ist sehr unruhig - und sehr beweglich.
Fotos und Text: Ulrich Kamp
Die Kiebitze waren wieder da. Meine Frau und ich sind den kleinen Weg vom Storchennest zur Unterführung Richtung Dahlstr. gegangen, dabei wurden wir mehrere Male direkt angeflogen, daher relativ brauchbare Aufnahmen. Ich hatte den Verdacht, dass mindestens eine Brut in der Nähe des Weges im Möhrenfeld geplant war, weil die Vögel da oft auf der Erde saßen und uns offensichtlich verscheuchen wollten. Eine gute Idee so in unmittelbarer Nähe des Storchennestes fand ich das aber nicht, weil die Störche diese Felder in ihrer Nähe ganz intensiv absuchen und bejagen. Vorgestern z. B. war es dann mit der Pracht vorbei, die Kiebitze waren nicht mehr zu sehen.
Ich habe vorgestern am Storchennest die Fotografin Martina Schurink mit Ehemann getroffen, unterwegs mit schwerem Gerät, Kamera und Sitzgelegenheiten. Da ich die Störche alle nicht mehr im Horst gesehen habe, dafür aber direkt am Bollerhof auf den Dächern der Scheunen, hatte ich einen Verdacht, den Martina Schurink bestätigte. Boller füttert mindestens abends massiv "zu". Das wollte sie aufnehmen. Mir war schon vorher nicht klar, wovon sich zwei erwachsene und vier sich demnächst auf die erste Reise gen Süden begebenden Jungstörche dort ernähren wollen, von daher gibt die Maßnahme zuzufüttern einen Sinn.
Ob das aber im Sinne des Naturschutzes ist, einen Storch mit dem Sitz anzulocken und dann zu füttern wie in einem Zoo, würde ich bezweifeln. Die Störche sind m. E. massiv abhängig von der Zufütterung durch den Mensch, zumindest wenn sie Jungvögel haben.
Fotos und Text: Ulrich Kamp
die Bilder sind zwar allenfalls Mittelklasse, der Vogel ist aber deutlich zu erkennen. Datteln-Hagem zwischen Hof Boller und Zechenbahn, Katenkreuz auf gemähter Wiese allerdings in mittlerer Höhe kreisend.
Nr. 1 hat mir nur ein Bild gegönnt, und zwar in Höhe der kleineren Unterführung vom Storchenhorst zur Dahlstr. Den anderen Milan konnte ich zwar oft aufnehmen, für wirklich gute Bilder war es etwas zu weit. Der Milan in Hagem war ruckzuck über die Umgehungsstraße geflogen und dann im Horneburger Schlosswald untergetaucht. Der Katenkreuz-Milan hat die Wiese großräumig abgesucht, aber die Konkurrenz (Mäusebussarde und vor allen Dingen Rabenvögel) war aber dort auch sehr massiv tätig.
Fotos und Text: Ulrich Kamp
Ulrike Tyroff hat erst den Nestbau, dann das Brüten und jetzt die drei entzückenden Jungtiere mit den stolzen Eltern beobachtet und fotografiert. Kleine Haubentaucher haben es gut. Wenn sie nicht selbst schwimmen wollen, klettern sie auf den Rücken eines Elternteils und fahren "huckepack". Sie können sogar, wenn das Elterntier taucht, auf dem Rücken bleiben. Wie ich Ulrike kenne, wird sie die weitere Entwicklung der Jungvögel aufmerksam verfolgen (und fotografieren).
Text: Ulrich Kamp
Bilder: Ulrike Tyroff
Wohl einer unserer schönsten bunten Falter (gilt als Ritterfalter)! Gesehen hat ihn Ulrike Tyroff aus Datteln in Oer-Erkenschwick, auf der dortigen Halde. Glückwunsch für das herrliche Bild!
Text: Ulrich Kamp
Bild: Ulrike Tyroff