Mit Ulli Kamp durch das Ostvest

Ulrich Kamp spaziert durch den August 2023

Motto: Wetter gut, alles gut. Es waren einige Tiere zu sehen, ich verzichte aber absichtlich darauf, noch einmal Tiere zu beschreiben, die schon in den Vormonaten gewürdigt wurden. Zum Beispiel die immer vorhanden Weißlinge und bei den bunten Faltern sowohl im August als auch in den bisherigen Septembertagen der Admiral. Beide waren reichlich zu sehen, aber werden hier nicht mehr vorgestellt.

 

Ich beginne mit den Libellen. LIBELLEN zu sehen, bedeutet leider nicht automatisch, man kann sie auch erfolgreich fotografieren. Weit von jeglichen Wasservorkommen mitten im Wald jagen die Großlibellen Fliegen und Mücken, aber mit einem Affenzahn und im Zickzackflug. Schöne Bilder "no go", es sei denn sie setzen sich, und das war leider nicht der Fall. Also keine Bilder z. B. von der durchaus vorhandenen blaugrünen Mosaiklibelle.

 

Aber dafür Bilder von der blutroten Heidelibelle Im Morgenglück, Dattelner Haard Nähe ehemalige Raketenabschussbasis In den Wellen) und von der wbl. noch nicht ausgefärbten gemeinen Heidelibelle (Dattelner Haard Nähe Buchenwäldchen In den Wellen).

 

Beide hielten sich zu meinem fotografischen Glück auch gelegentlich am Boden auf (Danke!).

                                                                   

Am Wesel-Datteln-Kanal Nähe der Marina Flaesheim begegnete mir ein merkwürdig gefärbter (meinte ich jedenfalls) Haubentaucher. Jawohl, sagten Ulrike Tyroff und auch Klaus Becker, die ich um Rat gebeten hatte. Haubentaucher noch im Jugendkleid. Da dämmerte mir auch, woher ich die merkwürdige Zeichung bei viel  kleineren Vögeln gesehen hatte, nämlich bei einem Haubentaucherpärchen ebenfalls am Wesel-Datteln-Kanal, die ihren Nachwuchs "huckepack" auf dem Rücken befördert  haben (und sogar mit dem Passagier tauchen und jagen können). Ich habe daher dem Bild aus August  ein älteres Bild mit dem  Haubentaucher- Elterntier und auf dem Rücken Haubentaucher junior beigelegt, sie können die Ähnlichkeit bei dem gerade geschlüpften Tier auf dem Rücken des Elterntiers und  den Heranwachsenden Vögeln noch  im Jugendkleid leicht erkennen.

                                                                

Und dann sah ich auch einen Buntspecht Nähe Feuerwachturm Farnberg und  in einem Bauerngarten einen Grünspecht (In den Wellen/Kreuzung Redderstr. Haard). Der Buntspecht sah sich von mir gestört und schimpfte nach seiner Art : Kick, Kich, Kick ... und nach dem Foto trollte ich mich dann, bis das "Kicken" aufhörte. Dem Grünspecht war ich "Wurscht", er stocherte weiter im Gras nach Insekten (er ist ein guter Vertilger der eigentlich nützlichen Ameisen.

                                                               

Redderstr. in der Haard Richtung Jammertal, rechts die Gaststätte Katenkreuz, davor eine gerade gemähte Wiese am Bachlauf des Mahlenburger Mühlengrabens (führte übrigens fast ganzjährig Wasser!). Dort hörte ich im Auto, wie sich zwei Bussarde riefen, das Jungtier konnte ich auf einer Heu- oder Strohrolle sehen. Also vorsichtig anhalten, Parkplatz suchen, Kamera nehmen und ein paar Schritte zurück. Tatsächlich hat der kleine  Mäusebussard ein Elterntier angebettelt, endlich mit der versprochenen Maus überzukommen. Die Übergabe selbst erfolgte allerdings verdeckt in einer nahen Hecke. Ich denke, so ganz lange wird Mäusebussard jun. wohl nicht mehr versorgt werden, denn dann sagen die Eltern zum Junior: Streng dich an und fange dir selbst was ... Hotel Mama ist vorbei.

                                                               

Schmetterlinge waren bisher insgesamt zwar weniger als in den Vorjahren, einige der hübschen Flieger waren aber sowohl zu sehen als auch zu fotografieren. Vorgestellt werden hier nur Arten, die für mich in diesem Jahr "neu" waren. Und das war aus der zahlreichen Familie der Bläulinge der Faulbaumbläuling und der Gitter-(oder Klee-)spanner, ein tagaktiver Nachfalter, beide nicht sonderlich groß, aber von den Farben her sehr ansehnlich, meine ich jedenfalls. Beide hielten sich für das Fotoshooting nahe des  Wesel-Datteln-Kanals auf einem Feldweg auf.

                                                               

Früher (war nicht nur alles besser) gab es jedenfalls von dem folgenden Tierchen (ein Heupferdchen) jedenfalls viel, viel mehr. Das, meint jedenfalls nicht nur der NABU, scheint mit der intensiveren Art der Landwirtschaft zusammenzuhängen. Nach den Ursachen auch bei den Schmetterlings- und sonstigen Insektenverlusten wird weiterhin gesucht, wobei Naturschützer, Landwirte und deren Verbänden einschl. der chemischen Industrie - wie könnte es auch anders sein - andere Meinungen vertreten. Ende jedenfalls offen. Es wird jedenfalls eifrig geforscht ...

 

Das Heupferdchenfoto entstand In den Wellen, Dattelner Haard Nähe der ehemaligen Raketenabschussbasis - heute Heimat von Heckrindern.

                                                                

Zum Abschluss ein relativ seltener Gast: Eine Rostgans. Erkannt an der lauten weit zu hörenden Stimme (ONG; ONG). Gast im Regenrückhaltebecken Oer-Erkenschwick neben dem Silvertbach, zu hören an der alten Zechenbahntrasse (heute Wander- und Radweg). Für ein vernünftiges Bild war es etwas zu weit, aber immerhin, Stimme und der helle Kopf, das war eine Rostgans. Und: Auch in den vergangenen Jahren war die Rostgans sogar als Pärchen am Oerer Regenrückhaltebecken zu sehen und zu hören.

 

Als NABU mit etwas Erfahrung war mir aber bekannt, dass eine Rostgans in Recklinghausen zu Gast am Mollbeckteich ist. Wobei ich natürlich nicht ausschließen kann, dass die Rostgans als guter Flieger nicht vom Mollbeckteich Re. zum Regenrückhaltebecken Oer hin- und her wechselt, das machen z. B. Fisch- und Silberreiher wohl auch einschl. der Entenvögel.

 

Also anbei ein aktuelles Bild der Rostgans und ein älteres Bild von den Mollbeckteichen - Rostgans zusammen mit zwei Kanadagänsen und einer noch selteneren Streifengans. Das zeigt, Rostgänse sind sozial und vertragen sich durchaus mit anderen größeren oder kleineren Wasservögeln.

 

Ulrich Kamp, NABU Ostvest (24.09.2023)

Ulrich Kamp spaziert durch den Juli 2023

Wer von mir meistens tierische Erlebnisse liest, wird festgestellt haben, dass ich bei meinen Rundgängen gewisse Vorlieben habe. Ich gehe also gern Wege, auf denen ich jedenfalls schon mal in der Vergangenheit  Begegnungen hatte, an die ich mich gern erinnere. So war es natürlich auch im Juli 2023.

Gern erinnere ich mich an zwei unserer schönsten Schmetterlinge, beides Admirale (Vanessa atalanta), robuste und agila Wanderfalter. Wie agil lässt erkennen, dass ich den ersten fliegenden Admiral vor unserem Fenster schon im Januar 2023 gesehen habe. Es sind äußerst widerstandsfähige und robuste Flieger, die eine Menge aushalten  und wegstecken können.

 

Admiral Nr. 1 flog vor mir her auf der gemähten Wiese In den Rehwiesen, Dattelner Haard, der ich einige Wochen vorher attestiert hatte, sie wäre zwar schön, aber weder von Vögeln noch von Insekten bewohnt. Das war ein Irrtum, im Juli wurde gemäht und danach tauchte alles auf, was ich die Monate vorher nicht gesehen hatte. Dieser Admiral (Admiralmangel gab es in diesem Jahr nicht, er war wohl der häufigste bunte Schmetterling bis jetzt) war wie aus dem Ei gepellt. Sozusagen wie ein frisch ausgelieferter Neuwagen an den Erstkäufer, keine Schramme, kein Kratzer, frisch gekämmt oder poliert. Ein Bild von einem Schmetterling.

 

Mein Fazit: Dieses Exemplar (s. Foto) hat erst kurz vor meinem Foto seine Methamorphose, also die Umwandlung von der Puppe zum Schmetterling vollzogen. Nur solche Exemplare sehen so "neu und ungebraucht" aus. Aber das ändert sich.

 

Alle Schmetterlinge haben auch (Fress-)Feinde, die sie allermeistens nicht nur töten, sondern auch bis auf die ungenießbaren Flügel auch fressen oder an den Nachwuchs verfüttern wollen. Vor meinen Augen fing ein niedliches Rotkehlchen mal ein Waldbrettspiel, hielt es am Flügel fest und schleppte es ins Gebüsch.

 

Eine Blaumeise lieferte sich mit einem überaus abgezockten Weißling einen Kurvenkampf. Dem Weißling war klar, ausreißen und wegfliegen ist keine Lösung, die kleine Meise ist schneller. Also hat sich der kleine Schmetterling immer ganz nah der Meise angenähert, die Meise konnte einfach nicht zugreifen und die Beute sichern. 

 

So - wer so kämpfen muss um zu überleben, der trägt zwangsläufig Narben, Flügelrisse usw. davon. Schauen sie sich den zweiten Admiral und seine eingerissenen Flügel an. Ich möchte nicht wissen, wieviel Vögel ihn schon sicher am Wickel hatten und er riss sich noch einmal los. Im Vergleich mit dem ersten nagelneuen Admiral sieht dieser alte Krieger aus wie ein alter Käfer mit einer Laufleistung von 250 T. km. Aber trotz der Beschädigungen fliegt er immer noch und gibt nicht auf. Er ist halt wie alle Schmetterlinge und besonders die Wanderfalter ein zäher Hund (heute wahrscheinlich durch Zeitablauf gewesen). Gesehen und fotografiert In den Wellen, Dattelner Haard.

 

Der häufigste Greilvogel in unserem Land ist der Mäusebussard (Buteo buteo). Der Ruf dieses Vogels ist gut zu erkennen, denn er klingt wie der ruf einer katze (daher auch der Name Katzenaar).

 

An einem Tag in Juli konnte ich zwei fliegende Mäusebussarde fotografieren. Beide in der Dattelner Haard in der Nähe der ehem. Raketenabschussbasis. Ein Mäusebussard schien voll intakt und war unauffällig. Die Farben waren ähnlich, obwohl es ganz helle und auch ganz dunkle Mäusebussarde gibt, die auch aus einem einzigen Gelege  stammen können, ohne dass der Bussardmama ohne weiteres unterstellt werden kann, dass sie es mit der Treue in der Partnerschaft  wohl nicht so ganz genau genommen hat. Zwei ganz helle Eltern können tatsächlich auch ganz dunklen Nachwuchs haben, das ist bei den Bussarden normal.

 

Bussard Nr. 2 war farblich unauffällig, aber er hatte in beiden Schwingen fast auf derselben Höhe ein auffälliges Loch in den Federn, welches man im Flug deutlich sehen konnte. Also eine Schwingenverletzung durch leichtsinnige Flugmanöver ist theoretisch natürlich möglich, allerdings scheint es nach Rücksprache mit anderen Fachleuten auch möglich, dass unser Bussard eine Schußverletzung hat, obwohl Greifvögel und Eulen in unserem Land ganzjährig nicht bejagt werden dürfen.  Positiv ist eigentlich nur, dass die Verletzung nicht zum Tode führte und der Vogel weiterhin fliegen und damit jagen (Mäusebussard - der Name deutet schon direkt auf seine Hauptbeute hin) kann. Der Bussard selbst kann über seinen Angreifer aus natürlichen Gründen keine Auskunft geben, und wer illegal auf geschützte Tiere schießt, riskiert eine Strafe und als  Jäger den Verlust seiner Jagdlizenz, also wird der Täter, wenn er es gut mit sich selbst meint, schweigen. Daher stammt wohl von einem kriminellen Jäger bzw. Flintenbesitzer  der Spruch, es gilt  S   M   S. Steht für schießen, graben, schweigen.

 

Was sind das für Leute, die auf eigentlich sogar nützliche Tiere schießen? Manche hassen einfach die jagdliche Konkurrenz, andere schießen aus Spaß am Tode eines Tieres, welches auch jagt. Wer klare Beweise für die Tat hat, sollte die Polizei verständigen, illegale Jagd ist kein Kavaliersdelikt und wird strafrechtlich geahndet. 99 % der Schützen wissen das - und schießen trotzdem. Traurig, aber wahr.

Storch kooperiert mit Pferden auf der Weide

 

Südlich der ehemaligen Rakentenabschussbasis In den Wellen, Dattelner Haard gesehen und fotografiert. Ein Storch stakst seelenruhig durch insgesamt 23 Pferde und stochert wohl im Pferdemist nach Würmern oder Insekten, also Nahrung. Die Pferde fressen Gras, und der Storch lebt von den TIeren, die sich am Pferdemist ergötzen. Es gab keinerlei Streit oder sonstigen Ärger, jeder machte sein Ding und alles war gut.  Abgeflogen ist er erst, als wohl für ihn so gegen 18 Uhr Feierabend war und er zurück zum Horst kehrte.

Der Graureiher - ein Wasservogel?

 

Na  ja. Er brütet gern in Kolonien im Sumpf, z. B. in den Lippeauen nahe dem ehem. Schacht VIII in Lippramsdorf oder auch in und an den ehemaligen Fischteichen in Hausdülmen. Aber gejagt wird nicht nur an Flüssen, Bächen, Kanälen, Seen und Teichen, sondern überall, wo es Beute für ihn gibt. Und sein Nahrungsspektrum ist groß, Mäuse, Maulwürfe, junge Ratten, Frösche, Fische, Eidechsen, Kleinvögel, Insekten usw., kurzum, alles was er bewältigen kann. Er schreitet über Felder, geht auch in Schützenkolonne hinter dem Pflug oder Mähdrescher mit anderen Grau- und Silberreihern, steht im Teich oder am Kanalrand scheinbar ohne Bewegung, schaut angeblich nach vorn und schlägt plötzlich blitzartig nach hinten zu. Beute im Schnabel festhaltend, ggf. im Schnabel die Beute drehend und ab durch den Schlund in den Magen.

 

Die Bilder stammen von einem Lauerjäger am Wesel-Datteln-Kanal Höhe Ahsener Sportplatz, von einem fliegenden Fischreiher der wohl mit gefüllten Magen heimwärts über die Westlevener Kanalbrücke flog und von einem Reiher, der nach der Mahd auf der großen Wiese "In den Rehwiesen" in der Dattelner Haard mit der Nachsuche nach Kollateralschäden beschäftigt war. Als ein größerer Hund ihn störte, flog er auf und landete 100 m weiter, um seiner Lieblingsbeschäftigung, der Essenssuche, nachzugehen. 

Und, und, und und so weiter ...

 

Es gibt Tiere, die im Sommer eigentlich immer irgendwie dazugehören. Manchmal sieht man sie, manchmal hört man sie, manchmal sogar beides.

 

Zum Sommer gehört die Singdrossel, eine begnadete Sängerin und ich glaube, das ist ihr sogar bewusst, dass sie gut singen kann. (Waldparkplatz Katenkreuz).

 

Gute Melodien kommen auch von der Amsel, wenn sie nicht gerade wie auf dem Bild mit der Futtersuche beschäftigt ist. es ist ein Jungvogel, der muss natürlich tüchtig essen, damit er groß und stark wird (stammt von Omas Sprüchesammlung). Aufgenommen In den Wellen Dattelner Haard am Straßenrand.

 

Der Buntspecht lebt auf Bäumen und hackt da Löcher in alte und neue Bäume, um Höhlen zu bauen oder Engerlinge und sonstige Insekten aus dem Baum zu pulen und dann zu fressen (sagt man). Ich sah am Wesel-datteln-Kanal einen Buntspecht, der Höhe Ahsener Alleebrücke auf dem Begleitpfad unterhalb eines Busches intensiv den Weg absuchte, also auch auf Nahrungssuche, aber nicht auf sondern unter dem Baum.  Was ihn so fressensmäßig interessierte, konnte ich nicht erkennen.

 

Auch am Kanal in der Nähe des Spechtes ein Schwarm Mehlschwalben, eine Schwalbe macht zwar keinen Sommer sagt man, aber ist sie dann da, ist Sommer, und ist sie dann endgültig weg, ist der Sommer am Ende, sozusagen.

 

Und Insekten, die man praktisch nur im Sommer sieht, hier eine Grab- bzw. Wegwespe. Sie lähmt mit ihrem Gift Beutetiere (größere Spinnen) und legt den lebenden Kadaver bei der Eiablage den Eiern diese halbtoten Körper dazu, damit die Wespenkinder etwas zu beißen haben, wenn sie schlüpfen. Auch das ist Natur.

 

In der Dattelner Haard nahe der ehemaligen Gernequelle (sie führt überirdisch kein Wasser mehr) gibt es einen relativ großen und alten Buchenbesand. Die NUA (Naturschutzakademie Recklinghausen) führt dort für den Klimaschutz ein Monitoring durch, zählt Insekten u. a.). Um den alten Buchenbestand herum hat vor Jahren mal ein Orkan den Wald teilweise geräumt, deswegen stehen viele alte Buchen in Randlage plötzlich im Sonnenlicht, weil die Nachbarn nach dem Orkan keinen Schatten mehr spendeten, sondern buchstäblich am Boden lagen.

 

Bis der neue Bestand mal so groß ist, das er Schatten für die Buchen werfen kann, wird dauern. Also erhalten die alten Buchen an der empfindlichen Süd- und Westseite (Norden und Osten werden nicht gefährlich dort) der Stämme einen weißen Schutzanstrich, sonst bekämen die Bäume einen Sonnenbrand und könnten absterben. Die gefährlichen Stellen werden weiß gekälkt. Also muss man dort Bäumen, die den Menschen eigentlich Schatten spenden,  durch eine Farbe helfen, dass sie eben nicht sonnengeschädigt werden.

 

OK, wenn es denn hilft.

 

Und am Wesel-Datteln-Kanal ebenfalls Höhe Ahsener Allee schwamm eine merkwürdig gefiederte Ente. Sie sah einer ml. Stockente ähnlich (also ein Erpel), aber irgendwie anders, verblichen, nicht so schmuck wie sonst die Entenmännchen. Eine Erklärung hatte der NABU-Vogelexperte Klaus Becker. Es ist ein Stockentenerpel, aber im Hochsommer spielen die Damen und die Herstellung von kleinen Stockenten so richtig keine Rolle mehr, also tragen die Erpel jetzt kein Prachtkleid mehr, brauchen sie nicht, können doch jetzt kaum noch Eindruck schinden, also tragen sie ein sog. Ruhekleid. Erst später wenn der "run" auf die Mädels wieder losgeht, dann gibt es eine neue prachtvolle Befiederung. Bis dahin wie bei den Soldaten: Reserve hat Ruh.

Am Ende der Juli-Wanderung kümmern wir uns  zunächst jetzt um Schmetterlinge, die ich im Juli nicht nur sehen, sondern auch fotografieren konnte. Regen hin oder her, eigentlich war das Wetter so schön, dass viele Schmetterlinge unterwegs waren. Als da wären:

 

Ein C-Falter, großer Wanderfalter orange mit dunklen Flecken auf der großen gemähten Wiese - Dattelner Haard In den Heuwiesen (Nähe Katenkreuz)

 

Ein dunkelbrauner Bläuling (ich finde, der Name kann nur Fachleute nicht verunsichern bei der Bestimmung), bekannt als kleines Sonnenröschen - fotografiert am Wesel-Datteln-Kanal Höhe Ahsener Allee (ein Hinweis: Ich gehe grundsätzlich an diesem Kanalstück vom Ahsener Sportplatz bis zur Marina Flaesheim eigentlich nur auf der Südseite, dort ist weit weniger Betrieb als auf dier Nordseite, wo sich viel mehr Fahrradfahrer bewegen).

Ein Hauhechel-Bläuling (oben blau unten beige gefleckt) - entdeckt und abgelichtet zwischen Ahsener Sportplatz und Brücke Ahsener Alle, allerdings auf dem kleinen Weg unterhalb des Kanaldeichs, dort sind wesentlich mehr Insekten zu sehen als direkt am Kanal.

 

Dort war auch ein kleiner weißer Winzling mit Punkten zu sehen und abzulichten. Er flog an mir vorbei und landete vor mir. Wäre er nicht vorher geflogen, hätte ich ihn am Boden wohl niemals entdeckt. Er hat die Größe eines kleines Stücks Fingernagel und rangiert unter tagaktiven Nachtfaltern.

 

Und exakt an diesem Ort (Strecke am Kanal bis zum Aufstieg zum eigentlichen Kanalweg ca. 400 m) zeigte sich auch ein Ochsenauge (braun mit Augenflecken) und ein Schornsteinfeger - mittelbraun mit einigen kleinen Flecken.

 

Und schlussendlich ein Supergebiet um Schmetterlinge zu beobachten: Der Weg südlich der alten Raketenabschussbasis In den Wellen - Dattelner Haard - also parken Nähe Weg im Morgenglück und dann gegenüber südlich Richtung Buchenwäldchen gehen (Kolkraben und Schwarzspechte sind dort regelmäßig zu hören und zu sehen). Links bis zur Einzäunung und keine Angst vor den Wildrindern, sie sind eigentlich nur neugierig.

 

Und Brombeeren gibt es da auch.

 

Ausbeute an Schmetterlingen:

 

Ein großer Heufalter,

ein kleiner Heufalter (auch kleines Wiesenvögelchen genannt)

und ein orangefarbener Dickkopffalter (auch Braundickkopf genannt).

 

Ich muss allerdings zugeben: Will der Schmetterling nicht sitzen und NICHT Oberseite und Unterseite zeigen, ist die Bestimmung der Art oft schwierig bis unmöglich, zumal sich viele Arten (s. Bilder)  auch noch ähneln, da nur geringe Abweichungen zu sehen sind. Also gibt es immer irgendetwas zu überdenken, nachzuprüfen und ggf. zu fragen. Macht aber nichts, denn DER WEG IST DAS ZIEL oder never give up - oder Olli Kahn, der legendäre Torwart sagte mal: WEITER, IMMER WEITER. 

Schmetterlinge finde ich toll. Aber ebenso "toll" finde ich Libellen, wobei es mir die größeren Arten mehr angetan haben als die kleineren Flieger. Sie lassen sich für mich besser erkennen und auch fotografieren.

 

Und sie sind nicht unbedingt vom Wasser abhängig, obwohl natürlich an Gartenteichen und auch natürlichen Gewässern die Chancen, Libellen zu sehen, zu beobachten und zu fotografieren oft größer sind, aber Libellen fliegen und jagen gern auf Waldwegen weitab der nächsten Wasserquelle. Sie stechen Menschen und Säugetiere nicht, sie beißen Menschen und Säugetiere auch nicht, sie jagen und töten Insekten, um sie zu verzehren. Die Jagd auf Insekten wird sowohl im Ansitz als auch im blitzschnellen kurvenreichen Suchflug durchgeführt. Der Fotograf hat es einfacher, wenn die Libelle sitzt, und das kommt auch relativ oft vor.

 

So, da Libellen nicht so häufig  zu fotografieren waren, wie Schmetterlinge (und die Wahrheit ist, ich habe viel mehr Libellen gesehen, aber diesen Überschuss im vollen Flug ohne Pause, also keine vernünftigen Fotos für mich möglich), musste ich mich zwangsläufig auf drei große Arten beschränken, wobei die ersten Arten mir sogar allerdings an verschiedenen Tagen sowohl ml. als auch weibl. Exemplare als Model angeboten haben. Bei Libellen sind nämlich - s. Bilder - die Männer oft blau und die Damen braungelb, so kann man die Geschlechter natürlich besser unterscheiden.

 

Die Pärchen habe ich alle einzeln da fotografiert, wo ich auch bei den Schmetterlingen erfolgreich war, nämlich In den Wellen Dattelner Haard, alte Raketenabschussbasis Südseite. Und sie hatten sich gesetzt, auf Ästen oder auf den Boden, da lacht doch das Fotografenherz.

 

Und das Highlight schlechthin (s. letzten Bericht Juli 2023): Am Silvertbach in Oer-Erkenschwick gab es neben Schwalben auch über den Bachlauf hinweg viele große schöne Libellen, allerdings Flug mit vielen kleinen Kurven in vollem Speed, wobei man direkt am Bach auch das Risiko eingeht, einer Libelle mit den Augen zu folgen, die Kamera anzusetzen und Platsch! Stehst Du ohne Foto bis zum den Knien im Bach. Also habe ich mir den Flugbetrieb angeschaut, wollte aufgeben und wegfahren, da hat ein sehr schönes Exemplar ein paar Meter vom Bach entfernt auf einer Pflanze  platzgenommen und mir Fotos gewährt. Na da war meine Freude riesengroß. Die blaugrüne Mosaikjungfer hat zwar auf ihrem Sitzplatz Dehnübungen durchgeführt, aber ich fand das Bild trotzdem gut. 

 

Ergebnis:

Bilder eines wbl. und ml. großen Blaupfeils (Raketenbasis)

Bilder eines wbl. und ml. Plattbauchs (auch Raketenbasis) wenn sie die Bilder  betrachten, wissen sie, wie jemand auf diesen Namen gekommen ist.

 

Und eben die Krönung eine blaugrüne Mosaikjungfer.

Besuch am Silvertbach im Juli 2023

 

Tja, als größtes fliessendes Gewässer hat Oer-Erkenschwick "nur" den Silvertbach anzubieten. Alle anderen Bäche sind noch kleiner.

 

Aber jedenfalls fällt dieser Bach so gut wie nie trocken. Er entspringt zwar angeblich im sg. Eyspring-NSG  Nähe Esseler Str. Aber leider ist hier der Bachlauf seit Monaten trocken. Der Bach startet durch auf einem Bauernhof in Alt-Oer, dort kommt neben einem Gebäude ein "Wasserschwall" aus der Erde, der Bach läuft unter der Recklinghäuser Str. durch und fließt dann westlich in Richtung Marl-Sinsen - Burg.

 

Ich besuchte den Bach an der Holthäuser Str. Da ist eine kleine Straßenbrücke, dort jagen am Bach Fisch- und Graureiher, Schwalben und Libellen. Vor Jahren habe ich dort auch Nutrias im und außerhalb des Baches gesehen. Kurzum - Wasser bringt  Bewegung und damit Leben. Es gibt seit Jahrzehnten angeblich Pläne (beim Kreis), den Bach zu entfesseln und ihn mäandern zu lassen. Schöner Traum, der sich nach meiner Einschätzung zu meinem Lebzeiten wohl nicht realisieren lassen wird. So bleibt der Bach vermutlich eine fast schnurgerade Wasserrennbahn, die das Wasser wie seit Jahrzehnten nicht im Gelände binden soll, sondern es soll schnell und weit "weg". Über Marl zur Lippe.

 

Vielleicht - man soll die Hoffnung nie aufgeben.

 

Im Juli waren am Bach vor allen Dingen viele Schwalben zu sehen, vorzügliche Insektenjäger, die aber davon abhängig sind, dass Menschen (Landwirte) diese Vögel im Frühjahr  und Sommer in ihrer Nähe brüten lassen, am Haus und-oder in den Ställen. Da viele Schwalben dort unterwegs sind, gibt es auch dort irgendwo in der Nähe Haus- oder Stallbesitzer, die ein Herz für Schwalben haben (NABU Ostvest sagt: Danke im Namen der Vögel).

Also an der Holthäuser Str. ist jedenfalls von Wassermangel nicht die Rede...Und das soll auch gern so bleiben, über das Mäandern könnte man zusätzlich nicht nur sprechen, sondern auch gern mal handeln.

So - am 23. August 2023 wurde der Juli 2023 abgeschlossen, soweit ich zu berichten hatte. Also - nächste Erzählungen Im September für August. Bis bald.

 

Ihr

Ulrich Kamp

Juni 2023

Route: Parkplatz Katenkreuz nördlich am einzigen Wetterhäuschen weit und breit Richtung Norden - erstes Ziel Golfplatz Jammertal. Am Golfplatzrand vorbei in westlicher Richtung, dann rechts in Richtung Norden, immer schön am Zaun des Golfplatzes vorbei - wenn der Platz endet rechts und wieder ein Stück Weg am Golfplatz vorbei bis zur Redderstr. Dort ist kaum Autoverkehr, da die Redderstr. am Jammertal durch eine Schranke abgeriegelt ist. Die Straße endet letztlich an der alten Schachtanlage, die geschlossen und demontiert wurde.

 

Dort soll stattdessen nach Willen der Landespolitik (gegen heftigen Unwillen der örtlichen Bewohner) eine forensische Einrichtung für Straftäter entstehen, die aus wohl guten Gründen durch Schloss und Riegel gesichert sein soll.

 

Wir überqueren die Redderstr., gehen durch die Schranke und sind nach in paar Schritten an einem Naturdenkmal der Haard, der Opferstein. Der Stein selbst wurde in der Haard gefunden und von der ursprünglichen Fundstelle an diesen Wegesrand verlegt. Damit man auch erkennt, was es mit dem Stein auf sich hatte, sind Texttafeln angebracht, die selbsterklärend sind, wenn man sie liest. Den Stein und die Tafeln habe ich fotografiert (s. Bilder).

 

Wir folgen dem Weg ca. 1,5 km bis zum Haardweg "In den Wellen" (In den Wellen beginnt mitten in der Haard in der Nähe des Feuerwachturms Farnberg und der Barbara-Kapelle und endet dann am Wesel-Datteln-Kanal, also ein sehr langer Weg). Wir überqueren "In den Wellen" und gehen weiter in Richtung Osten, rechts haben wir die ehemalige Rakentenabschussbasis, vor Jahren  betrieben von US-Soldaten. Sie hatten hinter Zäunen gesichert die Aufsicht über die Raketenabwehr und die Raketen in den Bunkern auf dem Gelände.

 

Die Zielerfassung nebst Radar befand sich auf dem Stimberg am NSG-Stimberghöhen, dort wo der alte noch erhaltene Funkturm steht. Diesen Teil der militärischen Anlage wurde von deutschen Soldaten betreut, die in der Haardkaserne in Datteln wohnten (wenn sie nicht Dienst oder "frei" hatten). Das Gelände hat der Betreiber des Hotels Jammertal übernommen, er hält dort Wildrinder für den eigenen Hotelbedarf. Die Tiere sind ruhig, aber halt neugierig, wer am Zaun vorbeigeht, wird auch mal durch den Maschendraht aus der Nähe beäugt.

 

Am Ende des Zauns gehen wir rechts und sind jetzt an der Südseite der Anlage. Dort geht es weiter auf einem Sandweg, eingerahmt von einem großen Feld und der Wohnstätte der Wildrinder. Früher gab es an jedem Feld Korn- und Mohnblumen, s. Foto. Kornblumen waren ein paar Exemplare da, Mohnblumen ein Bund völlig zerrupft, und "Ende".

 

Es geht weiter in Richtung Westen am Rande eines sehr interessanten Buchenwäldchens mit altem Buchenbestand vorbei. Die Buchen haben meine  volles Interesse, denn dort sieht man ganzjährig mit etwas Glück Schwarzspechte, eigentlich scheue Vögel, die aber dort auch schon Höhlen gebaut haben. Werden diese Höhlen nicht selbst von den Erbauern genutzt, was relativ oft passiert, ziehen andere Interessenten, die Höhlen lieben, ein (z. B. Kleiber, Stare, kleinere Spechte usw.). In der Mitte des Waldes gab es bei einem Orkan vor Jahren gewaltige Baumverluste, die aber durch Aufforstung ersetzt wurden.

 

Am Ende des Weges besuchen wir nicht den vor uns liegenden Bauernhof, sondern gehen rechts in Richtung Westen und überqueren wieder "In den Wellen" und betreten dann einen meiner Lieblingswege in der Haard, "Im Morgenglück". Der Name stammt noch aus sder Zeit, als unter der Haard Kohle abgebaut wurde - es ist der Name eines Kohlenflözes. Nach ein paar Schritten haben wir links ein großes Feld und rechts ein Waldstück. Ebenso wie auf dem Sandweg hinter den Rindern eben  kann man hier ab und zu Libellen und Schmetterlinge sehen, in dem Waldstück danach habe ich im Frühjahr 14 Tage lang aus der Nähe die Balz der Schwarzspechte verfolgt, obwohl die Bäume dort relativ jung und dünn sind, dienten sie einem Schwarzspechtpärchen als Balzkulisse (mit den obligatorischen Rufen Kliöhhh, lang und sehnsüchtig als Sitzruf und Krüh, Krüh, Krüh beim raschen Stellungswechsel).

 

Nach der Schranke überqueren wir wieder die Redderstr. und jetzt bitte VORSICHT, die eigentlich einsame Waldstraße ohne Bergbautätige müsste eigentlich ruhig sein, ist sie aber nicht. Hier herrscht oft reger und vor allen Dingen auch Schnellverkehr in Richtung Jammertal-Hotel und zurück. Gehe ich mit Hund, dann nehme ich ihn exakt an dieser Stelle an die Leine, bis wir gesichert drüben sind.

 

Danach geht es ein paar Meter geradeaus (hier fotografierte ich den Pantherspanner, ein tagaktiver hübscher kleiner Nachtfalter, die Misteldrossel und den gefleckten Schmalbockkäfer). An der nächsten Kreuzung geht es links und immer geradeaus durch das NSG Jaust-Bruchwald. Erklärungstafeln sind vorhanden, der Bach ist aber ebenso wie die Teiche seit Jahren trocken - von wegen intaktes Feuchtgebiet).

 

So - an der Regenhütte ist der Weg nach knapp 2 Stunden 45 Minuten (gemütliches Laufen mit Gucken und Trinkpause) beendet.

 

Die Bilder haben wir aus Vereinfachungsgründen in Galerien genommen, getrennt nach Arten. Ich hatte in unserem eigenen Garten an meinem  Wandertag eine große Pechlibelle am Gartenteich aufgenommen - dieses Exemplar habe ich zu den Libellen vom Spaziergang genommen. Die blaue Prachtlibelle ml. blau wbl. grün - oft auch braun in der Ferienanlage In den Wellen 30 am Mahlenburger Mühlengraben aufgenommen. Diese Libellenart ist an schnellfließende Gewässer gebunden, also in der wasserarmen sandigen Haard nicht anzutreffen.

 

Ulrich Kamp, 28.06.2023 

Zustand unserer Bäche und Wiesen

1. Zustand einer riesengroßen Wiese in der Haard Standort In den Rehwiesen - nördlich unübersehbar durch überschaubaren Baumbestand - Begehbar am südlichen Rand auf Reitweg

Die Wiese dient der Heugewinnung. Merkwürdigerweise sehe ich dort seit Jahre wenig und aktuell so gut wie überhaupt keine Schmetterlinge, Libellen oder Bienen. Klar ist die Wiese aufgrund des fehlenden Regens trocken, gleichwohl in gutem Zustand. Wo sind die Insekten geblieben?

 

2. Blühwiese Friedhof Oer-Erkenschwick

Drei größere Brachflächen wurden auf dem Oer-Erkenschwicker Zentralfriedhof in Blühwiesen umgewandelt. Zustand trocken, aber einwandfrei. Wir (meine Ehefrau und ich) sind oft auf diesem Friedhof, Insekten - also Schmetterlinge, Libellen, Bienen so gut wie null. Der Stadt traue ich dort den Einsatz von Pestiziden usw. nicht zu, also was läuft auch auf unverdächtigen Flächen, die wohl nicht behandelt werden, gleichwohl schief? Alle drei Wiesen im Osten des Friedhofs sind gut vorbereitet für ihren Job, aber haben keine tierischen Besucher bis jetzt bzw. so wenig, dass diese nicht auffallen.

 

3. Zustand der Bäche im Ostvest

Nach kurzer völliger Trockenheit fällt der erste Bach (Mahlenburger Mühlengraben Nähe Katenkreuz - In den Wellen 30) direkt wieder bis auf eine Restpfütze unter einer Brücke trocken. Kein Durchfluss, kein Zufluss. Auch dieser Bach führte noch Ende April bis Ende Mai ausreichend Wasser. Nun wieder die alten Probleme. Der Bach entspringt unterhalb des Stimbergs (östlich In den Stämmen, Anfahrt Recklinghäuser Str. ca. 1,5 km nach dem Blitzer links). Kommt von dort kein Wasser, beginnt die Trockenheit schon relativ früh. >Lösung - ohne Regen - keine.

 

Ulrich Kamp

18.06.2023

Gut geschützt oder in Lebensgefahr?

Vor einigen Tagen gingen meine Ehefrau und ich spätnachmittags in der Nähe der Tennisplätze Oer-Erkenschwick in der Haard spazieren. Wir wollten in Richtung A  7, das ist der Rundweg im Bereich des Naturschutzgebietes Stimberghöhen. Wir passierten ein Hinweisschild, das an einem Baum angebracht ist und kurz die Hundesbesitzer informiert, dass es jetzt während der Setzzeit (Geburt der Wildtiere) angemessen sein kann, seinen Hund angeleint zu lassen, wenn man Waldwege begeht.

 

20 Schritte weiter raschelte es nur 50 cm vom Wegesrand entfernt  im Gebüsch.  Wer krabbelt denn da? Ein kurzer Blick durch die lockere Deckung - und das Rätsel löste sich. Dort stand ein kleines Bambi, also ein wohl erst wenige Tage altes Rehkitz, auf zitternden Beinen, legte sich aber instinktiv sofort hin, als es die Beobachter bemerkte (eilig Fotos mit dem Handy und Abmarsch). Das Kitz sollte nicht unnötig beunruhigt werden und die Rehmama, die ja nun ohne Zweifel das klitzekleine Rehlein abgelegt und eingewiesen hatte, wäre natürlich bei Rückkehr zum Nachwuchs in einer Zwickmühle, wenn am Lagerplatz des Rehbabys neugierige Besucher herumlungern.

 

Ich habe meine Ehefrau beruhigt. Alle Rehkitze bleiben auch mal allein. Sie sind angewiesen (durch die Mama), sich ruhig zu verhalten und nicht herumzulaufen, also mögliche Feinde gar nicht erst aufmerksam zu machen. Sie haben kaum Eigengeruch, eine Situation im Tierleben, dass der große Beschützer mal kurz weg ist,  wurde also vorher geübt und wird eigentlich fast immer gemeistert.

 

Wie auch bei Jungvögeln, die sich außerhalb der Höhle oder des Nestes lautstark bemerkbar machen (Spaziergänger meinen dann oft, die Tiere wären allein, verlassen, hilflos oder verletzt und müssten gerettet werden ...). Diese Lage besteht allermeistens nicht. Im Gegenteil, wer das Bambi anfasst oder gar aufnimmt, bringt es erst in Lebensgefahr, denn Mama könnte den menschlichen Geruch an ihrem Kind wahrnehmen, verabscheuen und das Kitz verlassen - und erst dann wird die Situation erst richtig gefährlich, dann droht Bambi nämlich zu verhungern oder ungeschützt einem Feind zur Beute zu werden.

 

Damit steht fest: Das Schild ein paar Schritte vor der Kitzsichtung ist absolut berechtigt. Ebenso gefährlich ist es, wenn neugierige (oder auch jagdbegeisterte) Hunde die Jungtiere aufspüren, jagen oder gar verletzen oder töten ... Und diese Horrorvorstellung, MEIN Hund könnte ein Wildtier verletzen oder töten, kann man nur umgehen, wenn man in den kritischen Zeiten im Jahr ggf. seinen  jagdanfälligen Hund an die Leine nimmt. Von daher ist der Hinweis der Jägerschaft oder der Förster berechtigt, Tierbabys könnten gefährdet sein, wenn ihnen plötzlich ein Hund begegnet  - also Vorsicht ist besser als später seinen Fehler bitter zu bereuen.

 

Und wer nach einer liebevoll gemeinten menschlichen Streicheleinheit als Rehkitz von Mama verlassen wird und allein nach ihr sucht, ist erst recht gefährdet. Also Hände weg und auf die Wauwaus aufpassen.

 

Ulrich Kamp

NABU Ostvest

Vom Parkplatz Katenkreuz bis zur Sicht auf den Feuerwachturm Farnberg und zurück

Die meisten Spaziergänger in der Haard reisen mit dem Auto an (glaube ich). Von daher beginnt der nächste Spaziergang am Parkplatz Katenkreuz (Datteln) in der Haard - Kreuzung In den Wellen und Redderstr. Wir verlassen den Parkplatz am Ausgang in den Wellen (Campingpark Weber) und folgen der Straße In den Wellen (Vorsicht Autoverkehr) 200 m und gehen rechts den Weg "In den Rehwiesen".

 

Es wird merklich ruhiger, wir folgen dem Weg bis zum alleinstehenden Haus (rechts die große Wiese ist immer einen Blick wert). Hat der Bauer gemäht, so habe ich dort schon sechs - 12 Störche und Fischreiher in Schützenkette gesehen, die sich über die Kollateralschäden hermachen, auch bis zu sechs Rotmilane (eigentlich seltene Vögel, aber auch bei uns heimisch) sind Nutznießer der Mahd.

 

Rechts in dem Waldstreifen leben relativ viele Kleiber und Buntspechte. Auch Schmetterlinge sind im Sommer ständiger Gast. Die eigentliche Haard beginnt für mich bei dem einsamen Haus. Der Weg wird enger, Bäume liegen auf dem Weg, wer Glück hat, hört bzw. sieht sogar den Schwarzspecht, der Weg führt stetig bergauf. Wenn der Weg endet, haben wir bei etwas Glück (hängt vom Bewuchs der Bäume vor uns in westlicher Richtung ab) einen halben Blick auf den Feuerwachturm, Farnberg, der von dort gut zu erreichen und eigentlich einen eigenen Besuch mit Besteigung natürlich verdient.

 

Wir gehen links und folgen dem Weg bis zum Hauptweg . Wenn wir die RVR-Magentabank sehen mit ihren auffälligen Farben, dazu noch einen Abfalleimer und eine normale Bank, haben wir unserer Zwischenziel erreicht. Nun geht es zurück - durch den Wald. Der Weg rechts, den wir jetzt benutzen, wird auch als Reitweg frequentiert, er ist sehr sandig, also nicht so ganz einfach zu benutzen - Radfahrer hätten hier Probleme, denke ich.

 

Es geht von hier nur noch bergab und geradeaus in Richtung Osten. Oft ist es hier einsam, man ist und fühlt sich auch allein. Nach 25 Minuten erreicht man das Feld, welches man "Zu den Rehwiesen" links gehabt hat. Nun hat man die Qual der Wahl. Wer links geht, kommt unterhalb des "einsamen Hauses"  beim Haardbeginn heraus, wer rechts und geradeaus geht, kommt zum Hauptweg  In den Wellen und geht links bis zum Parkplatz (auf dem Hauptweg). Man kann auch am Feldrand und zwei Bänken vorbeigehen, am Ende des Weges geht es beim Pferdedressurplatz rechts, wir sehen die Schranke und gehen links - Hauptweg In den Wellen" am Waldhaus Schnieder vorbei bis zum Auto. Zeitdauer je nach Geschwindigkeit 1,5 - 2 Stunden.

 

Fazit: Viel Ruhe, viel Wald, typisch Haard.

 

Ulrich Kamp

05.06.2023

Vom Prottwäldchen nach Datteln

So - manchem wird die kurze Bewegungseinheit im Prottwäldchen nicht gereicht haben und begehrt mehr. Voilà ... Wir gehen in der dritten Kurve nicht links, sondern wir gehen geradeaus und passieren den kleinen Bach in Richtung Oelmühlenweg und nutzen diesen auch, und zwar gehen wir den Oelmühlenweg ca. 200 m links in nördlicher Richtung. Am letzten Haus auf der rechten Seite beginnt ein kleiner Fußweg durch Felder und kleinere Buschreihen, auch Teiche werden passiert.

 

Dieser Teil Hachhausens ist ein Paradies für Jäger, das kann man an den zahlreichen Ansitzen erkennen und Reh-, Hasen, Fasanen- und Kaninchensichtungen sind hier nicht selten. Wer also einen Hund mit ausgeprägten Jagdinstinkt und ohne ausgeprägte Rufbereitschaft führt, sollte seinen Wauwau an der Leine lassen  (Hachhausener Str. muss man sowieso aufpassen, es fahren Autos und teilweise zügig.).

 

Dem Weg kann man lange folgen, ich kenne nur keinen gleichwertigen Weg ohne Straßenverkehr zurück, also ist der Hin- dann auch der Rückweg. Verlaufen kann man sich nicht, und das Kohlekraftwerk Datteln IV ist immer gut zu sehen, also kann man mit ein bisschen Ortssinn auch immer wissen, wo man ungefähr ist und wo man wahrscheinlich zurück muss.

 

Die Bilder sind selbsterklärend, ich habe hier außer Spaziergängern nie Leute getroffen, und es war immer ruhig.

 

Ulrich Kamp

05.06.2023

Große und kleine Spaziergänge im Ostvest (Prottwäldchen)

Ja wo soll'n wir denn gehen? Das ist die Rückfrage des Partners ziemlich oft, wenn man glaubt, man müsse sich (mit und ohne Hund) bewegen und ist sich nicht klar, wo es denn hingehen soll bzw. welcher Zeitrahmen gesetzt wird.

 

Vor einigen Tagen war ich mal wieder in dem sog. Prottwäldchen in Oer-Erkenschwick-Rapen, An der Dillenburg. Der Rundgang beginnt fast immer am Sportplatz der Bogenschützen. Es geht von dort direkt in den Wald hinein, Richtung Osten,  Wiesen, ein  kleiner Bach  im Sommer Schmetterlinge (und auch mal einige Mücken). Dicke alte Bäume, der vor einigen Jahren genau in der Mitte des Waldes entstandene Windbruch wurde wieder aufgeforstet, der Wald wird von der Trasse der ehemaligen Zechenbahn durchschnitten. Die Trasse kann man mit etwas Vorsicht beim Auf- und Abstieg überqueren und kann dann auch das zweite Waldstück besuchen. Vögel sind auch da, Singvögel, Spechte u. v. m.

 

Ca. 150 m nach dem Bogenübungsplatz rechts und dann links an der Bahntrasse vorbei  und wieder links - noch eine Linkskurve und schon geht es wieder zurück (wohl zum Parkplatz), und Waldi und Herrchen haben ihre 30-45-minütige Rundtour gehabt. Vor einiger Zeit haben sich RVR, die Städte Datteln und Oer-Erkenschwick intensiv damit beschäftigt, Pläne zu präsentieren, die dieses wunderschöne Gebiet, dass früher dem Bergbau gehörte, für große Gewerbeflächen bzw. Industrie bezugsreif macht. Gott sei Dank wurde überregional und teilweise direkt bei den Stadtverwaltungen so lautstark protestiert, dass diese Planspiele einkassiert und ad acta gelegt wurden. Und so - das ist meine persönliche Meinung - soll es auch gern bleiben.

 

Die Verlängerung des Spaziergangs ist Gegenstand des nächsten Abschnitts.

 

Ulrich Kamp

05.06.2023

Was ist mir noch über den Weg gelaufen, gehüpft oder geflogen?

Na, es war etwas zu sehen. Ich kann nur nicht immer die Vögel des Vorjahres immer wieder hervorholen, zumal noch einige sehr  gute und unternehmungslustige Knipser*innen für den NABU Ostvest unterwegs sind. Also habe ich mir in Datteln-Hagem das Storchennest bei der Fam. Boller angeschaut. Anfangs sah ich dort im Wechsel einen Altvogel brüten und den anderen Storch jagen. Das hat sich leider geändert, später musste ich dann sehen, dass auch der verbleibende Storch wegflog, also die vermutlichen Jungvögel allein gelassen hatte, eigentlich undenkbar.

 

Bis dann über die Presse ein Hinweis kam, dass vier Jungstörche tot unter dem Horst auf der Weide gelegen haben. Schlechtes Wetter zwischendurch - Unglück und Pech. Ob eine zweite Brut angelaufen ist, habe ich aktuell nicht gesehen. Möglicherweise gibt es bei Bollers keine Jungstörche dieses Jahr.

 

Anders sieht die Sache beim Haus Vogelsang in Ahsen aus. Dort soll es Nachwuchs geben. Es waren jedenfalls im Mai dort zwei Störche aktiv, einer hat, als ich vor Ort war, gebrütet und Nr. 2 hat direkt über meinen Kopf hinweg die Lippeseite gewechselt und auf Olfener Gebiet gejagt. Bei meinem nächsten Besuch dort werde ich hoffentlich die Jungvögel schon sehen können.

 

Im neuen Naturschutzgebiet Horneburger Schlosswald in den dortigen Teichen sind wieder Frösche in erheblicher Anzahl. Vermutlich kennen die in der Nähe beheimateten Bollerstörche diese  beiden Teiche als Nahrungsquelle noch nicht - gut für die Frösche, Pech für die Störche.

 

Als angeblich häufiges Insekt, welches man nur selten sieht, gilt die Skorpionsfliege. Schon im letzten Jahr gesehen und fotografiert, streckte mir in der Haard zwischen zwei Blättern ein Winzling seinen Kopf wie ein U-Boot-Kapitän entgegen. Na? Dann folgte aber der Restkörper und die Sache war klar. Den Namen hat diese Fliege wegen ihres biegsamen Hinterlaibs erhalten, aber der Name ist nicht federführend für ihre Gefährlichkeit. Sie lebt von kleinen Insekten und Aas, teilweise auch Pflanzen, ansonsten ist sie harmlos.

 

Und schlussendlich gab es in unserem Hausgarten Kohlmeisennachwuchs. Erst kamen Bettelrufe aus dem Nistkasten, dann gaben beide Elteern unendlich Gas, um den Nachwuchs satt zu bekommen, und jetzt sind die lieben Kleinen wohl schon allein unterwegs, vielleicht gibt es noch eine zweite Brut.

 

Und dann fiel mir schlussendlich ein, dass Im NSG Haus Vogelsang zwei möglicherweise russisch geprägte Graugänse Ballast über mir abgeworfen haben, der mich aber zu meinem Glück nicht traf. Naja, Flugbilder von Gänsevögeln von unten sind schon schön, aber nicht ganz ohne Risiko zu haben.

 

Ulrich Kamp, 05.06.2023

Weg ist weg

Das war in den 1970er Jahren das unwiderrufliche Schicksal eines einmalig schönen Waldbachs, relativ breit, viel Wasser, bewaldete Uferflächen, Fische. Auf dem Weg von der Quelle im Wald die Durchquerung von relativ großen Fischteichen ...

 

Unser Weg beginnt an der Kanalbrücke Ahsener Allee (Haltestelle Bus Ahsener Fischteiche). Wenn linkerhand der Wald beginnt bzw. große Wiesen teilweise mit Büschen, dann laufen wir am Rande des ehem. Bachs bzw. am Rande der relativ großen Ahsener Fischteiche.

 

Leider aus und vorbei. Das Schicksal und das Versiegen des Baches soll durch den Bergbau unter der Haard besiegelt worden sein. Und einfach das Grubenwasser, das heute abgepumpt und abgeleitet werden muss, z. B. in die Lippe bei Lippramsdorf (Schacht 8), als Ersatz nach oben zu bringen, ist kontraproduktiv. Dieses Wasser ist z. B. durch Salze und sonstige giftige Stoffe so verseucht, dass es an der Oberfläche nicht helfen, sondern einen Riesenschaden anrichten würde.

 

Außerdem hat mir ein Bewohner des Bereichs In den Wellen in Datteln erzählt, der Wasserverlust aller in der Nähe liegenden Haardbäche auf Höhe der Marina Flaesheim sei durch die Ausbaggerungen beim Sandabbau schon ganz weit vorangetrieben worden, so hat der Bergbau nur das vollendet, was vorher der Sand- und Kiesabbau schon weitestgehend bewirkt hat.

 

Ich bin so alt, dass ich mich noch gut an lange Spaziergänge am unregulierten Bach erinnern kann. Wie und warum es dort heute so aussieht, erklärt eine Schautafel und zwei Fotos von mir, statt Bach eben Steppe.

 

Der Bach läuft heute weitestgehend unterirdisch und tritt erst viel später an der Levener Mühle (Ahsen) an die Oberfläche. Eine Wiedergeburt des Wasserlaufs an der ehemaligen Quelle ist sehr unwahrscheinlich.

 

Ulrich Kamp

NABU Ostvest, 16.03.2023

Rehe sind vorsichtig und wachsam?

Mag sein, aber nicht immer, besonders dann nicht, wenn ein Jungtier sich allein aus dem Dickicht auf die nahe Wiese begibt, um Nahrung aufzunehmen. Eine Gruppe von mehreren Tieren bietet da mehr Schutz, weil immer mindestens ein Tier, oft mit viel Erfahrung, aufpasst, ob sich ein möglicher Feind nähert.

 

Unser Reh hat sich dafür entschieden, allein zu agieren und dem nahen Wald auch noch den Rücken zuzudrehen, und hinten haben auch Rehe keine Augen, und wenn der Wind aus der Richtung des Tieres weht, dringen auch keine Laute der Gefahr an die Lauscher unseres Reh.

 

Ich kam vom Waldrand, blieb in Deckung und fotografierte das Reh von hinten, es sah mich nicht. Nach einigen Minuten hatte unser Reh aber die Idee, ein Rundblick bis in seinen Rücken könnte nicht schaden, sah mich, stutzte, überlegte und zog dann den Rückzug über den Zaun in den nahen Wald vor.

 

Fazit: Wer allein frisst, kann alles für sich behalten und hat die freie Auswahl, aber er trägt auch für seine eigene Sicherheit das volle Risiko .

 

Gesehen und fotografiert an der ehemaligen Raketenabschussbasis In den Wellen, Dattelner Haard. Heute weiden dort auf dem ehemailgen Militärgelände Wildrinder. Unser Reh war aber nicht auf dem eingezäunten Gelände, sondern auf "freier Wildbahn".

 

Ulrich Kamp, 01.05.2023

Erste Schmetterlingsbilder 2023

Vorab: Ich will mich nicht beklagen über die Schmetterlinge, die seit Januar bis heute mit einem Affenzahn an mir vorbeigeflogen sind und keine Zeit hatten, in irgendeiner Form für ein Bild zur Verfügung zu stehen. Und aus dem Alter, dass ich eiligen Reisenden mit der Kamera in der Hand über Stock und Stein (und meistens ergebnislos) nachrenne, bin ich raus. Also - Tschüss Admiral - tatsächlich gesichtet im Januar 2023, Kleiner Fuchs u. v. m. Aber die schönen Monate kommen noch, und dann erwische ich euch doch - hoffe ich.

 

Aber Ende April d. J. hat mir glatt ein ml. Aurorafalter in der Dattelner Haard EIN Foto gewährt, und da hatte ich noch Glück. Immerhin ein ml. Exemplar mit orangenen Flügelspitzen, das Weibchen hat schwarze Flügelspitzen.

Zitronenfalter hatte ich einige Modelle zur Verfügung und habe mich für das aus meiner Sicht schönste Exemplar entschieden. Zitronenfalter überwintern als Falter und haben eine Flüssigkeit im Körper, die verhindert, dass der Schmetterling erfriert.

 

Auch Tagpfauenaugen sind robust und widerstandsfähig. Ich habe mich für das Exemplar entschieden, welches gewillt war, seine Flügel ganz auszubreiten und mir alle vier Augenflecke zu zeigen.

 

Und Nr. 4 war ein großer Weißling (schwarze Flügelspitzen, aber keine zwei Flügelflecken, denn die hat bei dieser Art nur das Weibchen.

 

Also - die Schmetterlingssaison ist eröffnet.

 

Ulrich Kamp, 01.05.2023

Mit Ulli Kamp durch das Ostvest im April 2023

Ein Thema in der örtlichen Presse ist die Fortsetzung der Familienplanung der "Bollerstörche" am Hagemer Weg in Datteln-Hagem. (Der Eigentümer des Grundstücks ist der Landwirt Boller, er gab den Tieren, die er angesiedelt hat, damit auch gleich seinen Namen.)  Das Storchenpaar ist im Frühjahr wiedergekommen und hat den alten Horst besetzt und begonnen, zu brüten. D. h. aktuell sitzt einer der Altstörche auf den Eiern und Storch Nr. 2 kümmert sich um die Ernährung.

 

Also sieht man aktuell aus dem Horst nur den Kopf eines Altvogels herausragen und Nr. 2 (ml. oder wbl. ist mir jedenfalls unklar) kreist um den Horst, um sich dann zielstrebig auf Futtersuche zu begeben. Wer nachmittags kommt (so wie ich) muss damit rechnen, dass die Sonne dem Fotografen direkt in die Linse scheint, aber das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert. So konnte ich mir bei dem um den Horst kreisenden Altvogel nur aussuchen, ob ich die volle Sonne von vorn oder aber nur von der Seite bekomme.

 

Richtig spannend wird es wohl wie im letzten Jahr erst dann, wenn die Jungstörche geschlüpft und später auch allein, zunächst nah beim Horst und  dann auch auf Entfernung, ihr Futter selbst suchen (obwohl Mama und Papa Storch  auch durchaus noch Gaben reichen dürfen). Mal sehen, wie es mit den Störchen weitergeht.

Immer einen Gang wert ist das nördliche Kanalufer des Datteln-Hamm-Kanals Ahsener Sportplatz zur Marina Flaesheim. Ein Eldorado für Kormorane, Hauben- und Zwergtaucher, die sich auch mit anwesenden Fotografen abgefunden haben (Lang nicht mehr gesehen habe ich dort Eisvögel, sie sollen aber immer noch in regelmäßigen Abständen dort jagen).

 

Die Haubentaucher haben jetzt, wo es an das Brutgeschäft geht, die für sie typische Irokesenfrisur, hält auch wohl ohne Gel.

Und dann mal zu Tieren, die weitestgehend unterschätzt und übersehen werden, den Insekten. Ausgesucht habe ich mir diesmal die Schnabelkerfe, eine rotweiße Käferart, die besonders Wege- und Straßenränder besiedelt hat. Aufgefallen sind mir die Tiere in Haard (In den Wellen) und in Oer-Erkenschwick habe ich sie in Massen an der Horneburger Str. in Höhe des neuen Radweges getroffen. Die meisten Schnaberlkerfe leben von Pflanzen, aber unter diesen Wanzen gibt es auch Exemplare, die räuberisch leben. Also modisch gekleidet sind sie ja-

 

Ulrich Kamp, 01.05.2023

Horneburg hat ein Naturschutzgebiet

Also die Bekanntgabe zum Beispiel in der Presse ist mir glatt entgangen. Erst als ich am Sonntag, den 30. April 2023 einen Besuch im Horneburger Busch einplante, fiel mir das neuen Schild bzw. mehrere Schilder auf, die obendrein auch noch entsprechende Erläuterungen enthielten, was erlaubt bzw. nicht erlaubt ist. Nicht erlaubt ist z. B. im NSG zu reiten, dann dürften aber auf dem Wanderweg auch keine frischen Pferdeäpfel liegen ... also besteht da wie in vielen anderen Naturschutzgebieten auch Rede- und ggf. Handlungsbedarf.

 

Ich wollte mich an den beiden kleinen Teichen zwischen Schloss und Busch umsehen, ob ggf. schon Libellen da sind oder Schmetterlinge. Antwort: Libellen nein und zwei Weißlinge, die aber nicht Zeit genug für einen Fototermin hatten. Dafür habe ich einen von etlichen schon vorhandenen großen Wasserfröschen ablichten können und auch ein Kaninchen, was wohl eher zufällig am größeren der beiden Teiche auftauchte, die Lage peilte und mangels Interesse abzog.

 

Auch den größeren der beiden Teiche habe ich noch aufgenommen (Teiche können nun mal auch nicht "türmen" und sind dem Fotografen ausgeliefert). So - in den nächsten Wochen werde ich dort hin und wieder zu Gast sein um zu sehen, was an neuen tierischen Gästen da ist.

 

Ulrich Kamp, 01.05.2023

Kraniche ziehen über das Ostvest nach Norden

Jedes Jahr im Herbst und im Frühjahr - Trompeten am Himmel

 

Gehe ich im Herbst und im Frühjahr bei schönem Wetter spazieren, bietet es sich an, die Kamera griffbereit zu haben und nicht nur zu sehen, was am Himmel passiert, sondern auch zu hören.

 

Denn oft kündigen sich die Objekte meiner fotografischen Begierde vorab nicht über Sichtkontakte, sondern über Lautäußerungen an. Selbst in der Wohnung am Rechner kann ich oft  durch das Fenster hören, wenn Kraniche auf dem Zug über dem Haus rufen - und ggf. fotografieren. Das gesamte Ostvest liegt in einer Einflugschneise.

 

Diesmal war ich Anfang März 2023 im Wald unterwegs, Wetter und Sicht gut, ich ging an einem großen Feld in der Haard spazieren. Nach Norden freie Sicht auf Felder und Wiesen, im Rücken (der Süden) dichter Wald. Da im Frühjahr die Vogel von Süden aus dem Winterquartier nach Norden zeihen, blieb  mir, als ich die typischen Kranichrufe hörte, keine Wahl. Kamera nach oben, um die Zugvögel über mich ziehen zu lassen und ohne große Vorwahl mit Reihenverschluss zu fotografieren. Es klappte, ich wurde auch nicht, was ab und zu (vor allen bei Gänsen) passiert, "bombardiert".

 

Es sind mit und ohne mein Zutun und ohne Bilder wohl wie immer wesentlich mehr Kraniche heim in ihre Brutgebiete geflogen, ich habe nur einen relativ kleinen Zug von etwa 200 Vögeln "erwischt". Tja, dann fotografieren wir eben im Herbst, wer dann in den Süden zieht. Etwas geht immer, denke ich. Außerdem könnten auch jetzt noch immer Züge aus dem Süden kommen.

 

 

Ulrich Kamp, 16.03.2023, NABU Ostvest

 

Am Brinksknappteich tut sich etwas

Wie in der ganzen Haard an vielen Stellen. Auf dieser Homepage befindet sich bereits ein Bericht zum Waldumbau basierend auf einer Führung des RVR (Regionalverband Ruhr) durch seine Förster für interessierte Vertreter des Naturschutzes. Es sollten nicht ursprünglich hier vorhandene Baumarten entnommen werden (auch wenn sie in der Vergangenheit exakt von den jetzigen Waldbetreibern eingesetzt worden sind), und einheimische Arten stattdessen die Chance haben, nicht von den "Exoten" behindert und/oder verdrängt zu werden. Ein deutscher Baum soll den Amerikaner z. B. ersetzen.

 

Natürlich eine Sisyphusarbeit (bekannter Begriff aus der griechischen Mythologie. S. musste in der Unterwelt - im Hades - einen schweren Stein eine Rampe hochwälzen, und wenn er oben war, dann rollte der Stein zurück und die Knochenarbeit begann von vorn).

 

Aber der RVR setzt auch schweres Gerät ein, denn große Bäume kann man nicht so einfach wie Unkraut aus dem Boden ziehen und abtransportieren, und wo schwere Lasten herausgezogen und abtransportiert werden, bleiben nicht nur Spuren, sondern es müssen Wege angelegt bzw. verbreitert werden, um überhaupt arbeiten zu können. Das verleiht dem Brinksknappteich und seiner Umgebung, als ich am 26. Februar 2023 an einem wunderschönen Sonntagnachmittag mit etlichen Besuchern dort war, den Charme des Panzertruppenübungsplatzes Augustdorf in der Senne. Kettenspuren und tiefe Rillen überall.

 

Aber wo gehobelt wird, fallen Späne und der Platz muss freigeräumt werden, um überhaupt neu pflanzen zu können. Größere sichtbare Erfolge sieht man dann so in 30 Jahren, sagen die Förster. (Ich höre jetzt schon  das alte Schmalzlied "Man müsste nochmal zwanzig sein ...").

 

Zwei positive Erlebnisse: Der Brinksknapp hat wieder Wasser. Und es sind Tiere da, z. B. eine Graugansfamilie mit Jungtieren, Stockenten und Blässhühner.

 

Also am Ende der Arbeit ist und kann der RVR jetzt natürlich noch nicht angekommen sein. Monate bzw. Jahre werden vergehen, bis wir Erfolge bzw. außer dem natürlichen Wald so etwas wie geordnete Verhältnisse sehen werden. Die verbreiteten Wege sind erforderlich, um schweres Gerät in den Wald hineinzubekommen und dieses Gerät nebst den schweren Baumstämmen abtransportieren zu können. 

 

Klar stören die Arbeiten die Tiere. Aber tatsächlich brüten auf Kirchtürmen auch dann Vögel, wenn regelmäßig dort die Glocken läuten. Man gewöhnt sich als Tier an den Lärm, wenn man ansonsten in Ruhe gelassen wird und Nahrung und Unterschlupf, also Deckung, vorhanden ist.

 

Wir beobachten die Entwicklung weiter und beabsichtigen auch, Führungen in das Gelände durchzuführen, soweit dies möglich ist. Schließlich wollen viele Naturliebhaber sehen, ob und wie es voran geht.

 

 

Ulrich Kamp, 16.03.2023, NABU Ostvest

Mit Ulli Kamp durch das Ostvest - Zeitraum Mitte Dez. 2022 - Anfang Februar 2023

Also vorab zur Info: Ich war zwar auch im Wald in dieser Zeit, regelmäßig bei Wind und auch bei schlechtem Wetter, zu sehen war da wenig. Bei einigermaßen Sicht viele Spechte, rufende Eichelhäher und sonst weitestgehend "Stille".

 

Also gehe ich dahin, wo ich immer etwas sehe und wo sich der Dreck an den Schuhen in Grenzen hält, also auf zum Wesel-Datteln-Kanal, Südufer, Rahmen Ahsener Brücke (parken am Ahsener Sportplatz) und dann Richtung Westen unter der Brücke Ahsener Allee hindurch bis hinter die nächste folgende Brücke bis zur Marina Flaesheim. Entfernung hin und zurück vom Ahsener Sportplatz aus ca. 8 km. Bei weniger Zeit erfolgt der Start zur Marina Flaesheim an der Brücke Ahsener Allee.

 

So eisvogelsicher ich dieses Gebiet vorher angepriesen habe, ich habe nicht einen Eisvogel bei ca. 8 Spaziergängen gesehen, also diesmal im Berichtszeitraum Pech gehabt. Die Vögel sind aber regelmäßig da, sagten mir andere Spaziergänger, die ich dort gelegentlich treffe. Also weiterhin aufpassen.

 

ZWERGTAUCHER

Dafür gab es andere Besucher, z. B. unseren kleinsten Taucher, treffend daher der Name Zwergtaucher. Amselgroß,   auch Unterwasserjäger, im Frühling trotz der geringen Größe ruffreudig und stimmgewaltig (ich  sehe ihn auch regelmäßig als Pärchen mit Jungvögeln am Brinksknappteich, mal sehen wie sich Frühling und Sommer dort entwickeln). Oft höre ich ihn mehr, als ich den Winzling sehe (Stimme ein hohes, helles und lautes Trillern).

 

KORMORANE

Immer hier, immer da - die Kormorane. Im Flug über den Kanal, bei Start und Landung auf dem Wasser, Brücken werden über- und unterflogen, allein oder auch mit mehreren Kollegen. Auch wird auf dem Kanal vorwiegend tauchend gejagt. Unter Wasser mal 100 m schwimmen, kein Problem, ist dann schon mal für eine Minute aus dem Blickfeld verwunden und taucht an anderer Stelle wieder auf. Ich sehe und fotografiere gern Start und Landung, vernünftige Bilder beim Tauchgang sind beim Auftauchen kaum zu erlangen, er liebt die Überraschung, und beim Abtauchen gibt es auch kein Signal, sondern nicht der allerwerteste ist brauchbar auf Fotos, sondern nur - meistens jedenfalls - ein großer Kringel im Wasser.

 

Ein Vogel (s. Bild) hatte mein volles Mitgefühl, er muss wohl einem Jäger vor die Flinte geflogen sein, er sah für mich arg zerzaust aus. Kormorane sind in NRW jagdbares Wild (so informierte mich NABU-Fachmann Alfons Pennekamp), Ausnahmen im Naturschutzgebiet und andere Flächen ohne Jagdberechtigung. Wer Kormorane gut aus der Nähe sehen will, sollte das Schiffshebewerk in Henrichenburg besuchen, dort sind etliche Kormorane beheimatet (aber auch Grau- und Silberreiher jagen  dort am Dortmund-Ems-Kanal und auch im nahen Leveringhäuser Teich).

 

STOCKENTEN

Stockenten sind auf dem Kanal eigentlich überall. Diesmal sind mir zwei Erpel aufgefallen, die sich um eine wbl. Ente gestritten haben, sie haben das zwar intern geklärt (s. Bild), aber leider hat ein dritter Erpel, der an der Schlägerei nicht teilgenommen hat, das "Mädel" noch vor Ausgang des Kampfes "abgeschleppt". Pech für die Streithammel, Glück für den erfahrenen Taktiker.

 

REIHERENTEN

Regelmäßig sehe ich dort auch gerade im Winter Reiherenten (Erpel schwarz-weiß, wbl. dunkles Federkleid). Auf dem Bild begleiten mehrere Erpel galant eine einzelne Dame.

 

HAUBENTAUCHER

Haubentaucher im Winterkleid (die markante Irokesenfrisur trägt man nur im Sommerhalbjahr) gibt es dort auch, besonders im Bereich der Marina Flaesheim, gejagt wird aber auf dem gesamten Kanalbereich.

 

SCHWANZMEISEN 

Fotografiert habe ich am Kanal (und auch zwischendurch im Landschaftsschutzgebiet Esseler Bruch in O-E).  Auch Schwanzmeisen, hübsche kleine schwarz-weiße Vögel mit einem langen (namensgebenden) Schwanz. Sie bauen wunderschön gewebte hängende Nester in Nadelbäume. Diese Vögel besuchen auch gelegentlich unsere Hausgärten und brüten auch dort, wenn ein passender Baum vorhanden ist.

 

GÄNSESÄGER

Mein persönlicher  Favorit war aber ein Pärchen Gänsesäger, die oft im Winter im Binnenland auf Gewässern leben - die Säger sind ca. 66 cm große, gute Flieger und Taucher. Zu erkennen auch am markanten Haken am Schnabel, Erpel dunkelgrüner Kopf, graue Rückenfedern, sonst weiß, wbl. fuchsbrauner Kopf, sonst wie Männchen, Schnäbel rot. Es sind schmucke Vögel, wobei das Weibchen mir jedenfalls durch die gesträubten Kopffedern aufgefallen ist.

 

BUNTSPECHT

Und zum Schluss dann noch Grüße aus der Haard. Auf dem Weg Im Morgenglück Höhe Jammertal hat ein Buntspecht noch um ein Poser-Foto gebeten - und der Wunsch wurde ihm erfüllt. Hübsch sieht er aus.

Bild Buntspecht

 

Ulrich Kamp

15.03.2023

Kolkraben vor der Familiengründung?

Lebhaftes Treiben herrschte in dem Buchenwäldchen am Haardgrenzweg in Oer-Erkenschwick hinter der ehem. Jugendherberge. Mächtige schwarze Vögel tobten durch das obere Geäst, lautstark korrk und kark-kark, kark rufend. Es waren Kolkraben, vermutlich ein Pärchen schon in  Balzstimmung.

 

Kolkraben sind unsere größten Rabenvögel, bussardgroß, intelligent, (fast) Allesfresser. Ich werde das Wäldchen im Auge behalten. Zuletzt sah ich dort vor Jahren wiederholt Raben, danach brüteten dort auch Schwarzspechte. Und alle sorgen für Abwechslung im Wald.  Wir haben sie auch im Ostvest als Dauergast, gerade im Haardbereich - gern in alten hohen Baumbeständen.

 

Ulrich Kamp, 17.02.2023

Merkwürdige Buchen in der Haard?

Wer den Wanderweg vom Parkplatz Katenkreuz Dattelner Haard (zu erreichen über die Redderstr. Richtung Jammertal, Einfahrt In den Wellen Höhe Haardcamping Weber) in Richtung Norden, also Golfplatz Jammertal, läuft, kommt erst durch ein trockengefallenes angeblich früheres nasses Naturschutzgebiet namens Jaust-Bruchwald. Da der Bachlauf dort seit Jahren kein Wasser mehr führt, ist natürlich der geschützte Erlenbestand, ein Baum, der es gern feucht hat und dies auch verträgt, in Gefahr. Ein Feuchtgebiet ohne Wasser zu erhalten entspricht der Lösung der Quadratur des Kreises.

 

Ein paar Schritte weiter stehen rechts auf einem kleinen Erdwall Buchen, die merkwürdig wachsen, zwar von unten nach oben, aber gebündelt. Sind die Bäume krank, verkrüppelt oder geschädigt?

 

Nein. Ein Schild des RVR (Regionalverband Ruhr, dieser pflegt den Wald) gibt Auskunft. Schuld war der Mensch. Die Buchen bepflanzen einen Grenze, und zwar zum Jaustkamp, dem Namen nach ein Feld, das Jaust gehört. Und diese Bäume, besser die emporstrebenden Äste und Stämme hat der Mensch genutzt, indem er die Äste bzw. jungen Stämme immer wieder zurückschnitt, wohl um das Holz für Bauzwecke zu gewinnen oder einfach als Heizmaterial.

 

So blieben die Bäume auf einem Niveau, wurden regelmäßig zurückgeschnitten und nahmen einen neuen Anlauf, um zu wachsen, also nach oben zur Sonne. Und wieder kam der Mensch und schnitt den Baum zurück und ließ die Stümpfe stehen, und ein paar Jahre später ging das Spielchen aufs Neue los.

 

Irgendwann brauchten die Menschen in der Haard diese Holznutzung nicht mehr, also durften die umgestalteten Bäume nun wachsen, wie sie wollten bzw. wie sie konnten. Sie konnten - aber nun gebündelt nach oben. Daher haben die Bäume nun vom Wurzelteller aus nicht einen, sondern mehrere Stämme, die irgendwie urwüchsig aussehen, wie die Bilder zeigen. Aber Kinder klettern dort gern und verstecken sich, und den Bäumen ist das egal.

 

 

Ulrich Kamp, 14.02.2023  

Folge: 11.12.2022

Nun ja, der Spätherbst ist nicht gerade die Paradezeit für idyllische Waldspaziergänge. Aber manchmal scheint auch die Sonne und ansonsten hilft eine dicke Jacke und eine Mütze weiter. Klar habe ich auch inzwischen Lieblingswege und Lieblingsbänke zwecks Pause, aber oft ändere ich auch zwischendurch die Marschrichtung, wenn mir z. B. irgendetwas aufgefallen ist.

 

Und auffällig sind für mich am Kanal gerade im Winterhalbjahr die Eisvögel, die durchweg allein jagen, also keineswegs als Schwarm auftreten. Wenn man die Silhouette des Ansitzjägers kennt (spatzengroß, langer spitzer Schnabel, gedrungener Körper und kurze Beine), so sehe ich ihn oft auf 20 – 30 m Entfernung im Gebüsch oder auf einem überhängenden Ast am Wasser sitzen. Von dort wird beobachtet, was im Wasser passiert, und dann geht es im Sturzflug abwärts, oft mit und gelegentlich auch ohne Erfolg. Meine Lieblingsstrecke im Ostvest ist die Südseite des Wesel-Datteln-Kanals zwischen Ahsener Sportplatz und Marina Flaesheim. Dort ist es auf der Seite, wo die Haard angrenzt, deutlich ruhiger als auf der gegenüberliegenden Kanalseite, dort findet sich vor allen Dingen der Durchgangsverkehr zwischen Haltern, Flaesheim und Datteln ein, hier wird auf Strecke und oft auch auf Geschwindigkeit gefahren, die gegenüberliegende Seite, die ich für meine Fototouren nutze, ist deutlich ruhiger.

 

Wenn der Eisvogel fliegt, also am Kanalufer entlang oder aber auch der Kanal gekreuzt wird, kenne ich ihn nur als Schnell- und Tiefflieger, manchmal gönnt er dem Beobachter vor dem Sichtkontakt einen schrillen (hellen) Pfiff, d. h. "ich komme", Kamera bereithalten.

 

Hat er Beute (oft kleine Fische), so sitzt er auf einem Ast und dreht den Fisch oder klopft ihn, bevor er verzehrt wird. In der Brutzeit jagen die Elternvögel gemeinsam und füttern die Brut in der Brutröhre abwechselnd.

Die Haard ist Spechtland, diese Vögel bleiben ganzjährig und ernähren sich von dem, was der Wald saisonal bedingt auf den Tisch bringt. Wenn Spechte klopfen, so kann das im Frühling Bautätigkeit sein, auch Revierabgrenzung, aber auch Nahrungssuche. Da fliegen die Späne, denn er will an Würmer, Larven und Raupen sowie Insekten (Ameisen und deren Puppen). Und wer hungrig ist und intensiv die Nahrungssuche betreibt, der ist auch mal abgelenkt und lässt sich von einem Beobachter oder Fotografen nicht beeinflussen (wenn es ihm lästig wird, schimpft er kickkickkickkick und notfalls fliegt er ab, oft aber nur bis zum nächsten Baum, hinter dem er verschwindet und um den Stamm herum beobachtet, ob der lästige Besucher sich nicht verziehen will, damit wieder Ruhe einkehrt).

 

Besonders interessant ist es im Frühjahr, wenn Jungvögel in der Spechthöhle sitzen und laut zetern, die Altvögel sollen mal ein bisschen Gas geben, man wäre direkt vom Hungertod bedroht. Sind die Jungvögel älter, dann lehnt sich ein größerer Jungvogel aus der Höhle und ruft ziemlich fordernd und aufdringlich, da können Altvögel kaum widerstehen. Die Bilder zeigen Buntspechte – Aufnahme-Orte im Morgenglück und "zu den Rehwiesen" sowie der Wanderweg vom Parkplatz Katenkreuz zum Feuerwachturm Farnberg. 

Vor längerer Zeit schon ist mir ein Buchenwaldstück in der Nähe der ehemaligen Gernequelle aufgefallen. Der Wald ist eingezäunt und es sind allerlei Hinweisschilder und technische Instrumente aufgebaut. Kurzum - irgendjemand interessiert sich dort für die Abläufe im Wald sowie deren größere und kleinere Bewohner - Insekten und Vögel. Irgendwann wird mir hoffentlich mal jemand erklären, was dort tatsächlich beobachtet und gezählt wird. 

Mein persönliches Hobby - die Wanderwege in der Haard und die Zugänge zu interessanten Orten, die man so nicht einfach finden kann, wenn man sie nicht schon kennt. Vor ein paar Monaten habe ich mich auf dieser HP beklagt, dass Besonderheiten zwar vorhanden, aber oft nicht ausgeschildert sind. Fazit - Leute sind in der Haard unterwegs, haben etwas Ahnung, was sie suchen und wo sie es vielleicht finden könnten, aber konkrete Hinweis gab es oft noch nicht - s. Barbara-Kapelle Nähe Birkentor, auch Stollenmundloch genannt. Und nun mit Hinweis in der Tageszeitung gibt es dort eine Sitzbank, eine Erklärungstafel, um was es hier eigentlich geht - Kohleabbau mitten in der Haard, und neuerdings am Recklinghäuser Weg sogar eine Hinweistafel (ich kenne für den Ort dort jetzt drei Bezeichnungen, nämlich Barbara-Kapelle, Stollenmundloch und Zeche Wald).

 

Schön, dass endlich ein Hinweis dort auf dem Hauptweg angebracht ist. Nur - ich als selbsternannter Fachmann kenne noch nördlich zwei größere Wege, die ca. 100 m am sog. Stollenmundloch o. ä. vorbeiführen, aber keine Hinweistafel haben. Kurzum, wer eine Tafel am Weg a. anbringen kann, müsste eigentlich auch an die Wanderer der Nachbarwege b. und c. denken, oder sind die Kosten (für den RVR) so immens, dass die Anschaffung nicht zu stemmen ist? Wer also vom Katenkreuz Richtung Feuerwachturm Farnberg läuft, muss auf das Hinweisschild - Stollenmundloch o. ä. verzichten oder den Weg selbst finden, oder latscht vorbei und ärgert sich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der RVR will, dass sich Besucher, die drei Wege zum Besuch benutzen könnten, nur zielgerichtet über Erkenschwicker Weg geführt werden sollen. Aber vielleicht sind die Schilder schon angebracht und ich habe sie nur noch nicht gesehen?

 

Und wenn schon, denn schon, am Weg, der an der sog. Scheinzeche aus dem II. Weltkrieg südlich des Feuerwachturms Farnberg vorbeiführt, gehört auch ein Schild, auch wenn nur noch der ehemalige Luftschutzbunker sichtbar ist - heutige Bewohner Fledermäuse.

 

Ulrich Kamp   (19.12.2022)

Was flog denn noch im Herbst?

Na einiges. Die nicht überzeugenden Bilder der Königslibelle an den kleinen Schlossteichen am Horneburger Schloss wollte ich gern verbessern. Auch wenn die Weibchen nur zur Eiablage am Teich erscheinen, Versuch macht klug.

 

Nun - es war eine größere Libelle vor Ort und stand auch für Fotos zur Verfügung. Aber irgendwie sah diese Libelle anders als die Königslibelle aus. Also suchte ich mir Rat bei Ulrike Tyroff aus Datteln, sie hat einfach von einigen Tieren mehr Ahnung als ich - das muss man einfach anerkennen.

 

Sie bestimmte meine Libelle als Herbstmosaikjungfer. Die Namensgebung zeigte auch gleich an, in welcher Jahreszeit diese Libelle hauptsächlich agiert. Ein sehr schönes Insekt (und leider wieder ein Exemplar mehr, um mir die Bestimmung zu erschweren). Nun - man sieht noch besonders an sonnigen Tagen Libellen fliegen, also jagen. Die häufigste Art für mich ist dabei die rote Heidelibelle mit allen Unterarten. Aber mit der Temperaturabnahme endet auch der Lebenszyklus der Libellen, hoffentlich haben alle Exemplare im Nachwuchsbereich alles gegeben, damit ich in nächsten Jahr auch wieder den Libellen nachspüren kann.

Da die "Boller-Störche" (sie wohnen auf der Fläche des Landwirtes Boller, der es ihnen dort behaglich gemacht hat - und wohl auch bei Bedarf zufüttert), im Herbst ihre Zelte bei uns abbrechen werden, um gen Süden zu fliegen, habe ich das Storchennest oft besucht. Einmal dachte ich, ich wäre in eine Mannschaftsbesprechung geraten, denn ein Altvogel hat die vier Jungvögel um sich versammelt und - so sah es aus - eingenordet. Die Jungvögel fliegen etwas eher nach Süden als die Altvögel, sie fliegen genetisch 

bedingt  im ersten Flug nicht nur bis Spanien (wie teilweise die Altvögel, die natürlich von ihrer Reiseerfahrung profitieren), sondern wie alle westlich der Elbe lebenden Störche über Gibraltar nach Nordafrika (die nördlichen Störche, die jenseits der Elbe lebten, fliegen über den Bosporus und Israel nach Afrika). Sie werden nicht von erfahrenen Altvögeln geleitet, sondern sie fliegen zwar gemeinsam, aber eben ohne Beratung und Leitung von Altvögeln.  Im nächsten Jahr kann es gut sein, dass die dann schon reiseerfahrenen Jungvögel auch nur bis Südfrankreich oder Spanien fliegen und sich dann den riskanten Flug über die Meerenge ersparen.

 

Hauptsache, sie kommen wieder, die Altvögel erwarten wir wieder am alten Nest, die dann Einjährigen suchen sich eine neue Bleibe. Als ich diesen Artikel schrieb, waren alle Störche längst unterwegs und evtl. schon an Ort und Stelle im Winterquartier.

Und immer einen Besuch wert ist die alte Fahrt, ein Kanalarm zwischen Datteln und Olfen, dort führt die alte Fahrt per Brücke über die Lippe, die Vögel können also zwischen Kanal-Altarm, Lippe und neuem Kanal wählen, wo sie jagen bzw. leben wollen. Viele Vögel einschl. der eigentlich scheuen Eisvögel haben sich an der alten Fahrt aufgrund der Nähe der Begleitwege für Besucher an Menschen so gewöhnt, dass sie den Fluchtreflex mangels erkennbarer Bedrohung  heruntergefahren haben. Sie lassen Beobachter näher als andere vorsichtigere Tiere an sich heran. Der Fotograf profitiert. Unser Graureiher auf dem Bild war weder schüchtern noch ängstlich, er hatte "die Ruhe weg".

 

Ulrich Kamp (NABU Ostvest)

10.10.2022

Im Herbst unterwegs mit Ulrich Kamp

Auch der Herbst hat schöne Tage. Nur es läuft nicht an allen Tagen gleich ab. Ein alterfahrener Mann vom NABU Herten sagte mal völlig zutreffend: "Die Natur ist kein Zoo." Es gibt immer was zu sehen, nur wie häufig, das bestimmen nicht wir, sondern oft die Objekte, die wir gern sehen würden, selbst.

 

Gleichwohl gab es Ende September 2022 intensive Kontakte mit unserer größten Spechtart, dem Schwarzspecht. Er war sehr gut zu beobachten und zu fotografieren und warum? Er war abgelenkt und arbeitete hochkonzentriert für seine Ernährung, kurzum, er hämmerte laut hörbar intensiv auf alte Baumruinen ein, die die Förster wohl allein für Insekten und damit auch für den Specht unangetastet lassen, bis sie in sich zusammenfallen.

 

Er stützt sich bei seiner Arbeit am Baum fest angeklammert mit dem Schwanz ab und würdigt etwaige Zuschauer kleines Blickes. Er fällt allein durch sein lautes Hämmern auf, wenn er dann noch an einem laublosen Baum arbeitet, "Bühne frei" für den Fotografen. Zu dieser Jahreszeit ruft er zwar auch, aber nicht mehr so oft wie im Frühjahr bei der Balz.

 

Der krähengroße Vogel ist einheitlich schwarz gefärbt, nur auf dem Kopf trägt er eine rote Kappe. Man beachte auch die äußerst kräftigen Krallen, die dem eifrigen Arbeiter einen guten und sicheren Halt verschaffen.

Gesehen und fotografiert habe ich ihn in der Dattelner Haard auf einem Verbindungsweg im Wald zwischen In den Rehwiesen und Im Morgenglück.

Ein paar Tage später hüpfte mir auf einem Waldweg in der Nähe des Birkentores (Haard O-E) eine kleine Rötelmaus (Waldwühlmaus) über den Weg, weder von mir noch von meinem Begleithund (Spitzmischling) irritiert. Der Nager erinnerte mich mit seiner aufgerichteten Sitzstellung so vor mir an ein winziges Känguru, aber Angst oder Respekt vor dem Hund oder vor mir - keine Spur. Der Hund gab Ruhe, ich bekam meine Fotos und die Maus trollte sich am Wegesrand ins schützende Gebüsch. 

Ebenfalls in der Haard, diesmal in der Nähe der ehemaligen (trockengefallenen) Gernequelle kreuzte eine alte Bekannte den Waldweg, eine Blindschleiche. Es ist keine Schlange, auch wenn sie oft für eine Schlange gehalten wird, sondern eine Echse, deren Füße verkümmert bzw. zurückgebildet sind. Sie lebt von Schnecken und Insekten, hat aber selbst viele Fressfeinde (Marder, Nager, Greifvögel, Eulen, Rabenvogel, Reiher und Störche). Im Notfall kann sie fauchen und den Schwanz abwerfen.

Und dann hüpfte mir auf dem Weg In den Wellen (Dattelner Haard) noch ein Grasfrosch über den Weg, stellte das Hüpfen ein, beäugte mich, hielt mich wohl weder für einen Feind noch für fressbar . und trollte sich in eine Hecke. Auch diese Frösche sind für viele Tiere willkommene Beute, die Fressfeinde decken sich mit den Blindschleichenjägern. Seine Beute sind mit Hilfe seiner Schleuderzunge fliegende Insekten. An Wasser ist er nicht gebunden.

 

Ulrich Kamp (NABU Ostvest)

 09.10.2022

Kranichzug über Oer-Erkenschwick

Am Samstag, den 12.11.2022, gegen 13 Uhr bei strahlendem Sonnenschein zogen noch einmal Kraniche über O-E. Wie fast immer habe ich erst die lauten Rufe gehört, dann die Kamera zur Hand genommen und in den Himmel geschaut. Und sie waren da, ca. 500 Vögel, die in einer langen Kolonne rufend und relativ tief fliegend von Norden (Richtung Haltern) nach Süden (über Essel und Suderwich in Richtung Recklinghausen-Süd) zogen. Vermutliches Ziel Südfrankreich/Spanien und vielleicht weiter über Gibraltar nach Afrika. Ich stand bei der Beobachtung gegenüber der Grundschule an der Königsberger Straße und schaute in Richtung Datteln. 

 

Die ersten Züge hatte ich schon am 24.10.2022 gesehen und fotografiert. Aber wie jedes Jahr kommen nach meinen Erfahrungen noch einmal Vogelzüge ca. zwei bis drei Wochen nach dem ersten Sichtkontakt und fliegen gen Süden. Und im Frühjahr geht es dann vom Süden (hoffentlich wie fast immer auch über das Ostvest laut rufend) vom Süden in den Norden.

 

Ulrich Kamp

 

(NABU Ostvest)

Wandern durch die Haard, mit Zielen ...

Barbara-Kapelle Haard
Barbara-Kapelle Haard

Es ist schön, spazieren zu gehen und gesund außerdem. Es ist schön, durch die Haard zu wandern, mit und ohne feste Ziele. Aber es ist auch schön, bestimmte Ziele, von denen man gehört hat, unterwegs zu sehen. Man muss sie nur erreichen bzw. finden.

Und da hapert es leider in der Haard und der RVR (zuständig für die Haard und auch für die Wege) tut sich da mit Rat und "TAT" etwas schwer. Schön ist es zum Beispiel, auf Oer-Erkenschwicker Gebiet den Feuerwachturm Farnberg zu erreichen (geht einfach über den Rundweg A 7 ab Stimbergpark). Aber es hat urlange gedauert, bis der RVR am Wegeabzweig (vorher auf dem Weg  gab es immer schon Hinweise) ein Schild aufstellte. Vor dem Schild habe ich mehr als ein Dutzend Besucher über die Jahre, die tws. bis zum Katenkreuz mit dem Rad "durchgerauscht" waren, wieder dorthin dirigiert, wo sie hinwollten. Nun ja - jetzt ist ein Schild da, es lebe der Fortschritt.

Mancher interessiert sich für den Standort (mit Bunker) der ehemaligen Scheinzeche aus dem II. Weltkrieg, Schild Fehlanzeige. Kleine Erläuterung, wenn man den Bunker erreicht hat, auch Fehlanzeige.

Interessant ist für viele Besucher auch die Barbara-Kapelle (Barbara-Stollen), die von Berglehrlingen an dem Standort einer ehemaligen Tongrube (Nahe des sog. Birkentors) errichtet wurde. Von beiden flankierenden Wege aus gut zu erreichen, aber Schilder Fehlanzeige. Bank ja, Hinführung nein, dafür aber eine Hinweistafel.

Fazit: Magenta - Bänke sind verzichtbar, Naturholzbänke sind mindestens genau so schön.

Aber wer Geld für Bänke hat, der kann es auch finanziell leisten, Hinweisschilder an den Wegen aufzustellen. Klappt ja sonst auch - meistens.  An einem Weg laufen die Wanderer nur mit ca. 10 m  Abstand  am zugewachsenen Eingang des Seitenweges vorbei, können aber die Kapelle nicht sehen, verpassen den kleinen Seitenweg und "erledigt" ist der Besuch . O. K., mancher Wanderer sucht auch die Kapelle nicht, weil er nie von ihr gehört hat, aber  in 10 m nach Sichtung eines Hinweisschildes  so ein Kleinod zu sehen, das ist doch mal etwas. Also RVR, oder wg. m. auch Stadtverwaltung Oer-Erkenschwick oder wer auch immer, Hinweisschilder müssten eigentlich machbar sein, oder?

 

Ulrich Kamp

 

13.05.22

Scheinzeche Haard II. Weltkrieg
Scheinzeche Haard II. Weltkrieg