Mit Ulli Kamp durch das Ostvest

Beobachtungen im April 2025

Alte Bekannte am Mollbeck-Teich in Rhs.-Speckhorn  im April 2025

 

…gleichwohl freue ich mich, auch immer wieder Tiere zu treffen, die ich durchweg alle gern sehe - so zB. die kräftige Nutria, bequem auf  ihrem  Lieblingsbaum dösend . Und wer kann schon  von sich sagen, dass er auf seiner Lieblingsspeise auch noch prima schlafen kann? Denn unsere Nutria isst praktisch das, auf dem sie liegt, nämlich die Rinde und das Holz von dem ins Wasser gestürzten Baum, auf dem sie so prima schlafen kann. Nur irgendwann ist dieser Baum auch zerlegt, und dann muss unsere Nutria wohl oder übel umziehen. Na ja, es wird sich dann schon ein neues Plätzchen finden.

 

Auch in den Mollbeck-Teichen leben Tiere, die hier eigentlich nicht hingehören und als invasiv einzustufen sind, nämlich Gelbwangenschildkröten. Diese vermutlich wie auch in anderen Gewässern illegal ausgesetzten ehemaligen Haustiere wieder einzusammeln und artgerecht unterzubringen,  dürfte fast unmöglich sein. Vor Jahren glaubte man, diese Schildkröten würden ebenfalls - wie die Nutrias - unsere strengen Winter nicht überleben.

 

Da hatte man aber auch noch keinerlei Erfahrungen mit dem Klimawandel und der allgemeinen Erwärmung. Heute ist es so, dass auch sg. Exoten problemlos unsere milden Winter überstehen.

 

Man kann auch an den Mollbeckteichen sehen, dass verschiedene Arten wie z.B.  Kanada- und  Wildgänse sich anfreunden und dann auch paaren. Der Nachwuchs hat dann farblich Merkmale beider Eltern geerbt, das sieht man den Tieren an (Bild anbei). Sie sind überlebens- aber als sg. Hybriden nicht mehr vermehrungsfähig, das hat die Natur verhindert. Und trotzdem wird man immer wieder sehen, dass verschiedene Arten sich anfreunden und auch Nachwuchs produzieren....

 

In den Teichen leben auch Kormorane, mal viele, mal wenige - denn man kann ja fliegen und die Gewässer wechseln.  Der Kormoran ist bei den Schwimmvögeln insoweit auffällig, dass er kein wasserabweisendes Gefieder hat, er muss zwischenzeitlich sein Gefieder trocknen und sitzt dann mit ausgebreiteten Flügeln. Unser Kormoran auf dem Bild sitzt auch gern auf in den Teich gefallenen Bäumen, an etwaigen Nachbarn wie Gänsen oder Reihern stört er sich nicht.

 

Silber- und Graureiher zeigen wir ihnen als Einzelbild, aber ein Bild zeigt sie auch  zusammen, denn sie kommen eigentlich gut miteinander aus, kein Zank, kein Streit, kein Futterneid.

 

 

Kröten und Frösche unterwegs zum Laichgewässer

 

Jedes Jahr Krötenzug, und jedes Jahr zieht es auch die Frösche zum Laichgewässer. Diese Bilder habe ich am Brinksknappteich in der Haard, einem Naturschutzgebiet, aufgenommen.

 

Zuerst kam mir ein kräftiges Erdkrötenweibchen mit einem etwas zierlicheren Männchen auf dem Rücken auf dem Weg zum Laichplatz, dem Brinksknappteich, entgegen. Weitere Krötenpaare  folgten.  Kurze Zeit später schleppte ein Wasserfroschweibchen sein Männchen huckepack durch den Teich.

 

OK, das ist nun einmal die Stellung der Lurche, in der die Begattung und damit die Befruchtung erfolgt.  Aber warum muss dann das Weibchen das Männchen nach vermutlich vollzogener Befruchtung noch durch die Gegend schleppen? Also - dieses Verhalten ist nicht in einer etwaigen Gehfaulheit der Männerwelt begründet, sondern das Verharren auf dem Weibchen ermöglicht  keinem anderen interessierten Männchen die nochmalige Begattung des bereits  besetzten Weibchens. Der Frosch- oder Krötenmann sichert also seinen Nachwuchs dagegen ab, dass etwa ein fremdes Männchen ihm seine Familienplanung durcheinander bringt. Weil: Wo einer sich schon festgesetzt hat, kann kein anderer Frosch oder Kröterich mehr  "dazwischenfunken" . Und sicher ist eben sicher.

 

 

Und wieder ein Turmfalke

 

Auf dem Weg mit dem Auto zum Waschpark in OE., Westfalenring, ein Industriegebiet umgeben von Feld und Wald, begrenzt im Süden vom Mahlenburger Mühlengraben, ein kleiner gerader Bach. Für alle Fälle, mal sehen, was man unterwegs fotografieren kann, Kamera und Fernglas dabei.

 

Kaum in den Westfalenring eingebogen, fällt rechts seitlich von einem geparkten LKW ein kleiner Vogel  auf, der auf dem Metallpfosten eines Verkehrsschildes Stellung bezogen hat. Da das Schild noch fehlte, hatte sich der kleine männliche Turmfalke, erkennbar an seinem grauen Kopf und dem getupften Gefieder, den Pfosten ohne Schild als Auslug ins benachbarte Feld ausgesucht. Der Turmfalke ist ein großer Mäusejäger, er jagt im Rüttelflug aus der Luft oder - kräfteschonender wie jetzt -  per Ansitzjagd. Kommt eine Maus in Sicht, startet er durch, aber nicht jeder Jagdflug ist erfolgreich, also ist es besser, sich die Kräfte einzuteilen.

 

Ich ergattere einen Parkplatz direkt hinter dem LKW, der dem Turmfalken Sichtschutz nach hinten bietet,  nehme die Kamera, gehe vorn um den LKW herum und luge vorsichtig aus der Halbdeckung, Kamera mit Reihenbildverschluss in der Hand. Wer sich sicher fühlt, der kann sich ganz auf die Jagd konzentrieren, dachte sich wohl unser kleiner Turmfalke, und ich komme so aus ca. 6 m Entfernung zu einigen sehr schönen Aufnahmen, und der kleine Jäger bemerkt mich nicht.

 

Also versuche ich mein Glück auch an der Rückseite des LKW und komme dort dem Vogel noch näher. Er allerdings hat wohl einen Verdacht und dreht den Kopf nach hinten. Da ich meine Bilder schon habe, verziehe ich mich außer Sichtweite - und schieße danach noch ein Foto. Unser Jäger ist wieder ganz auf seine erhoffte Beute konzentriert. Letztendlich habe ich meine Bilder und will den kleinen Räuber nicht grundlos aufscheuchen. Also Waidmannsheil dem Jäger und ich fahre gut gelaunt zum Waschpark.

 

Ob der Turmfalke (auch Terzel als Männchen genannt) erfolgreich war, konnte ich nicht ergründen.

 

 

Alte Fahrt zwischen Datteln und Olfen - immer einen Spaziergang wert

 

Also dieser ehemalige Kanal, der heute als Refugium für Wasservögel und Fische dient, wurde zwar schon vor Jahren verkehrsmäßig durch ein größeres Kanalbett (die benachbarte neue Fahrt) ersetzt, ist aber für Naturliebhaber unentbehrlich geworden. In kleine Abschnitte unterteilt, die miteinander verbunden sind, leben hier Eisvögel, Reiher, Kormorane uvm. Spaziergänger und Radfahrer sind je nach Wetterlage mehr oder auch mal weniger unterwegs. Und die Wasservögel können, weil die Lippe auf Dattelner Gebiet die alte Fahrt UNTERQUERT (Viadukt), beliebig zwischen altem Kanal und Lippe wechseln.

 

Wir sahen Reiherenten (Erpel schwarzweiß, Damen mehr einfarbig grauschwarz), Dohlen, zwei Stieglitze - auch Distelfink genannt, schöne bunte Singvögel und auch die obligatorischen Schildkröten, die zwar hier nicht hingehören, aber eben da sind. Bei den Anglern sind die Schildkröten nicht beliebt, weil sie mit ihrem harten Gebiss angeblich  die Angelleinen und sogar die Haken abknipsen können (nebst geangelten kleineren Fischen). Mehr gab es diesmal trotz schönem Wetter nicht zu sehen. Eisvögel und Co. hatten Pause. Macht aber nichts, sie sind dann eben nächstes Mal wieder da.

 

 

Esseler Bruch im März 2025

 Der geschützte Landschaftsteil Esseler Bruch liegt für mich "direkt um die Ecke", kann also per pedes gut erreicht werden.

 

Diesmal wollten mich zwei Rehe direkt umrennen, die wohl erschreckt worden sind. Ca. 2 Meter vor mir haben sie mich erst gesehen, obwohl ich ganz frei ohne Deckung am Wegesrand mit der Kamera stand. Sie haben dann sehr zügig die Richtung geändert und weg waren sie. später kam noch der obligatorische Ringfasan dazu. Ich habe allerdings den Eindruck, dass die Anzahl der ml. Fasane stark zugenommen hat. Ich denke, es wurden überall viele Fasane aus sg. Fasanerien in die Freiheit entlassen, Grund - wie immer - ist die Anreichung der Jagd im Herbst.

 

Beim Heimgang habe ich dann am Regenrückhaltebecken fast schon im Dunkeln ein Tier gesehen, welches sich springend fortbewegt: ein Frosch auf dem Weg zum Esseler Regenrückhaltebecken. Und an einem späteren Tag habe ich dann am Buschrand auf dem Feld 16! Rehe in einem Rudel gesehen. So ein Anblick freut nicht nur den Jäger...

 

 

Ende Februar, Anfang März an den Mollbeck-Teichen in Recklinghausen

 

Es ist Frühling. Die Amseln und das Rotkehlchen und viele andere Singvögel sind aktiv, sie suchen Partner und singen intensiv und laut, um auf sich aufmerksam zu machen oder aber um IHR Revier abzustecken. Nester werden gebaut, Höhlen besetzt und bald gibt es auch hungrigen Nachwuchs, welcher den Elterntieren alles abverlangen wird.

 

Eisvogel,  Silberreiher (es war kein Graureiher zu sehen)  und Kormoran waren natürlich da, wobei der Eisvogel vielen Spaziergängern trotz seiner schönen Gefiederfarbe oft nicht auffällt.

 

Und eine neugierige Kandagans wollte ganz genau sehen, was ich mit dem Gerät da in der Hand (Kamera) wohl vorhabe und näherte sich bis auf ca. 75 cm, prüfte meine Tätigkeit, sah mich als ungefährlich an und watschelte von dannen.

 

 

Ulli Kamp läuft im Februar 2025 ...

wie immer auch zu den Mollbeckteichen in Recklinghausen-Speckhorn. und  sieht, wie immer am zweiten (nördlichen) Teich, den Eisvogel. Er ist zwar im Sträuchergewirr manchmal nicht so richtig gut zu sehen bzw. zu fotografieren,  aber zum Glück sind die leuchtende blaue Befiederung des Rückens und der orangefarbene Bauch oft gut zu erkennen. Er sitzt ruhig und beobachtet den Wasserspiegel und diesmal sah ich ihn auch kopfüber ins Wasser stürzen und mit einem kleinen Fisch auftauchen. PETRI HEIL sagen die Fischer im Erfolgsfall gern.

 

Die Gänse befinden sich bei der Pärchenbildung, also wird auch Nachwuchs eingeplant. Regelmäßig finden auch verschiedene Arten zueinander, wie diesmal Kanadagans und Graugans. Die Kinder sehen beiden Elternteilen ähnlich, fortpflanzungsfähig sind diese Hybriden aber nicht.

 

Ständige Gäste an beiden Teichen sind auch Kormorane: unverwechselbare, große, überwiegend schwarze Vögel mit Hakenschnabel. Sie sitzen sowohl oben im Baum als auch in niedriger Höhe auf einem Ast oder Baumstumpf. Man kann sie auch gut erkennen, wenn sie zwischen den Tauchphasen, also der Fischjagd, ihr Gefieder trocknen, denn sie sind nicht so durch Gefieder einfetten geschützt wie Enten und Gänse, also müssen sie zwischen den Tauchgängen mal zwecks Gefiedertrocknung pausieren  - mit ausgebreiteten Flügeln.

 

Und dann wurde ich tatsächlich überrascht von einem alten Bekannten. Ich wollte einen Graureiher auf einem umgefallenen Baumstamm im Wasser ablichten und sehe links oben im Bild ein Objekt, was ich nicht auf dem Schirm hatte- nämlich eine Nutria. Dieser Säuger hat sich doch mit auf das Bild geschmuggelt. Und als ich das Bild im Kasten hatte, ist unsere Nutria mal locker davon geschwommen. Man hat ja nicht den ganzen Tag Zeit, um gelangweilten Naturfotografen Modell zu stehen ......Seit Monaten ist mindestens eine Nutria Stammgast am nördlichen Mollbeckteich.

 

Auf der Rückfahrt von Speckhorn nach Oer-Erkenschwick konnte ich dann noch am Silvertbach einen einsamen Silberreiher fotografieren, der sich dort wohl um sein Abendessen kümmerte. Silberreiher jagen gern wie alle Reiher mal allein, aber sie sind auch gesellschaftsfähig und jagen in der Gruppe, auch als einzelner Silberreiher mit etlichen Graureihern zusammen - ohne Zank und Streit.

 

Ein Spaziergang rund um den Bollerhof in Datteln-Hagem mit Storchennest brachte mir zunächst einmal schlammige Schuhe und nasse Füße, dazu  aber auch einen ml. Turmfalken, der von der Baumspitze aus die Ansitzjagd betrieb. Ob mit oder ohne Erfolg, konnte ich nicht klären. Im Winter wird die kräfteschonende Ansitzjagd und nicht die Jagd im Rüttelflug bevorzugt.

 

Ein Storch war allerdings auch aus einiger Entfernung im Feld zu sehen, der entweder durchgehend Wintergast dort gewesen ist oder eben Frührückkehrer aus dem Winterquartier. Für ein gutes Bild hat es aber nicht gereicht.

 

Tja, in der Haard war ich auch - Rundgang NSG Stimberghöhen. Zu sehen war nichts - Kraniche überflogen den Wald und riefen, aber durch die Kronen der Bäume sind gute Bilder nicht möglich. An den Tennisplätzen erbarmte sich dann eine Kohlmeise, blieb ruhig sitzen und sang in der Dämmerung aus Leibeskräften. Schönen Dank, wenigstens ein Tier, das Mitleid mit mir hatte.

 

Als ich mich am 21.02.2025 um 16.45 Uhr in die OE.-City aufmachen wollte, hatte ich noch einmal Glück. Ca. 400 Kraniche zogen trompetend über mich hinweg, und wie erwartet von Südwesten (Recklinghausen) nach Nordosten (Haltern/ Datteln). Also geht es nun zügig zurück zu den Brutplätzen bis Finnland oder auch Sibirien. Und im Herbst sehe und höre ich sie hoffentlich auf dem Zug in den Süden wieder.

 

Es wird langsam wärmer und länger hell ist es auch schon. Also - Optimist bleiben-bis zum nächsten Mal.

 

Ihr

Ulrich Kamp, 22022025

 

 

Uli Kamp spaziert durch den Januar 2025

                              

 

Teil I - Esseler Bruch rund um die Lindenstr.

 

Auch im Winter bei Kälte und leichtem Regen gemischt mit Nebel kann man laufen (mit der richtigen Bekleidung) und manchmal sieht man sogar Tiere, aber auch der größte Optimist muss hinnehmen, dass viele Tiere im Winter wegziehen oder aber bei schlechtem Wetter einfach länger in der Behausung (Höhle, Nest, Mauernische, alte Scheune etc.) bleiben. Aber - gefressen wird eigentlich regelmäßig, wenn man nicht direkt Winterschlaf hält.

 

Und im Esseler Bruch können Vögel und Nager, aber auch Prädatoren (Jäger) immer etwas finden, ein bisschen Glück und Geduld vorausgesetzt. So sah ich dort einige Graureiher, die vorwiegend die offenen und abgeernteten Felder abgingen, immer aufmerksam und mit dem Schnabel nach links und rechts - auch rückwärts stochernd - langsam unterwegs. Wenn größere Vögel  die Felder abgehen, so ist auch immer etwas da, was man fangen und hinunterschlingen kann, das Spektrum ist groß - vom Insekt über Regenwürmer und kleine und größere Nager, fast alles wird mit dem Schnabel gepackt und runtergewürgt. Klar ist, dass ein kleineres Beutespektrum eben erfordert, dass mehr kleinere Tiere erbeutet werden müssen, um satt zu werden.

 

Die nächsten Vögel, die zu sehen waren, waren Fasane. Eigentlich Tiere, die im Kaukasus heimisch sind, aber schon im Mittelalter hat man diese Vögel importiert und bei uns ausgesetzt, um die Fauna zu bereichern (oder etwas deutlicher, um den hiesigen Jägern mehr jagdbare Beute anzubieten).  So werden wohl auch noch heute aus Fasanenzuchtanstalten (Fasanerien) hunderte von Tieren in die Felder gebracht, um ausgewildert zu werden. Sie sollen also für das alleinverantwortliche Leben fit gemacht werden.

 

Aber nicht nur unsere Jäger freuen sich auf Ansitz- und Treibjagden, denn Fasane - (besonders wenn sie noch unerfahren sind) sind eine schöne Beute für Füchse und Habichte u. Co. Die männlichen Tiere sind schön bunt gekleidet, wie oft in der Tierwelt sind die Weibchen etwas unauffälliger unterwegs.

 

------

 

Teil II - Mollbeckteiche Recklinghausen

 

Wenn man mit relativ wenigen Schritten viele Tiere sehen will, empfehle ich den Besuch der MOLLBECKTEICHE in Recklinghausen-Speckhorn.

 

Auch im Winter sehr viele Sichtkontakte und - viele Tiere sind aufgrund der Gewöhnung an relativ viele Spaziergänger nicht so scheu wie zB im Wald.

 

Gut - der Eisvogel war für mich im Januar nur kurz zu sehen, schnell fliegend von Teich zu Teich, aber ansonsten:

 

Drei schlafende Kanadagänse, zwei Gänse (Kanada und ein Hybrid - also Mischling zwischen Kanada- und Graugans), die zu klären versuchten, wer hier Nr. 1 und Nr. 2 ist. Die Gänsearten kreuzen sich zwar, aber die Abkömmlinge selbst vermehren sich nicht. Gezankt wird bei Gänsen und Enten immer mal, und das unterschiedliche Arten sich oft auch gut vertragen, das sieht man an dem bunten Nachwuchs....

 

Dann sah ich noch eine schwarzweiße männliche Reiherente, die Weibchen sind einfarbig dunkel.

 

Zwei Singvögel ließen sich aus der Nähe ablichten, aber der Buchfink (hier ein Weibchen oder ein Jungvogel) und auch das Rotkehlchen sind gegenüber Menschen oft sehr zutraulich und wenig scheu.

 

Mein persönlicher Liebling ist ein wohlgenährter Nager, eine Nutria. Er lag völlig entspannt auf einem Baum, der in den Teich gefallen war, und ihm waren die Spaziergänger und auch ich als Fotograf völlig Schnuppe. Leicht blinzeln und weiterschlafen. Markant sind u.a. die rotgefärbten Zähne, die sich aufgrund von Eisenablagerungen im Gebiss eben rötlich färben.

 

Vor Wochen waren es zwar vorübergehend schon mal zwei Nutrias, aber die große Liebe war das nicht, die beiden haben sich "gekloppt wie die Kesselflicker". Na mal sehen, wie es dort an den Teichen so weitergeht. Zu sehen ist immer etwas.

 

 

 

Ulrich Kamp, 18.01.2025

 

Jahresabschluss - Uli Kamp spaziert durch den Dezember...

   … wenn das Wetter es zulässt. Und da es fast durchweg regnete, waren die Rundgänge nicht sonderlich ergiebig. Egal, etwas geht immer.

 

Und wenn überhaupt nichts läuft, gibt es immer noch die Mollbeckteiche in Recklinghausen-Speckhorn. Und dort waren immerhin Kormorane zu sehen und zu fotografieren - und einer unserer schönsten Vögel - der Eisvogel. Faustregel für mich: Auf fünf Mollbeckrundgängen  habe ich dreimal Eisvögelsichtung - oft mit Fotos. Ich glaube nicht, dass der kleine Vogel dort an den Teichen eine Niströhre belegt hat, aber die Teiche sind über den Nieringbach mit der Burg verbunden, das schöne Naturschutzgebiet in Marl-Sinsen (auch immer einen Besuch wert). Und dort nisten in den Steilwänden der Bäche Eisvögel. Über den Nieringbach zu den Mollbeckteichen hin und zurück zu fliegen (ca. 2 km) ist für den schnellen und reisefreudigen kleinen Fischjäger kein  Problem. Also schlafen Burg und fressen Mollbeck - das geht....

 

Zuletzt sah ich zwar Kormorane, aber keine Reiher und auch keine Gänse. Nur eine einsame Kanadagans flog laut nach den Kollegen rufend die Teiche ab und landete dann gefrustet auf einem der Teiche. 

 

Naja, beim nächsten  Mal ist bestimmt wieder mehr los.

Relativ  tote Hose war auch auf dem Weg vom Wesel-Datteln-Kanal nach Olfen und zurück an der sog. alten Fahrt. Ein schöner Sonnenuntergang und ein einsamer Turmfalke auf der Ansitzjagd für sein Abendessen - das war alles.

Beim obligatorischen Besuch auf dem Waldfriedhof in Oer-Erkenschwick lag eine tote, gerupfte und angefressene Taube auf einer Wiese.  Nun ja, Tauben gibt es überall im Ostvest,  und wo viele Tauben sind,  sind natürlich auch die obligatorischen Jäger wie Sperber und Habicht nicht weit weg. Ich denke, dass diese tote Taube von einem Sperberweibchen (der ml. Sperber wird - auch Sprinz genannt -  ist einfach zu klein, um eine Taube erfolgreich schlagen zu können)  oder von einem Habicht erbeutet wurde. Diese Taubenjagd gefährdet aber den Taubenbestand insgesamt nicht.

 

 

Mit vielen guten Wünschen für das neue Jahr 2025 verabschiedet sich

 

Ihr Ulrich Kamp.

 

25.12.2024

 

Die letzten Spaziergänge 2024

 

Es ging vom 26.12.-28.12.2024 von Mutter Wehner zum St. Johannes in der Haard mit "altem Baum, Denkmal des Johannes-Nepomuk und Römerbrunnen", am nächsten Tag dann rund um das NSG Stimberghöhen vom Parkplatz Ahsener Str. über den Stimberg (NSG Stimberghöhen) und zurück - beide Male bei nebeligen Aussichten und leichtem Nieselregen . Abgelichtet habe ich den Römerbrunnen, der freigeschnitten worden ist (allerdings ein klares Hinweisschild am Wegekreuz und auch direkt am Weg fehlt immer noch) und die untergehende Sonne im Westen hinter dem Stimbergparkhotel vom Stimberg aus.

 

Am 28.12.24 marschierte ich dann in Datteln-Hagem  bei guter Sicht zum Bollerstorchenansitz (Störche waren natürlich nicht da, sitzen vermutlich in Spanien oder Südfrankreich). Aber ablichten konnte ich  einen Turmfalken und zwei Hasen und dann natürlich den obligatorischen Sonnenuntergang.

 

Ulrich Kamp

 

Uli Kamp spaziert im November...

 

…soweit es wettermäßig halbwegs möglich ist. Die Tage sind kürzer und viele Zugvögel sind bereits gen Süden geflogen. Wenn man Wildtiere beobachten und fotografieren will, muss man findig sein und natürlich auch ab und zu Glück haben.

 

Die Bilder zu diesem Beitrag stammen durchweg von den Mollbeck-Teichen in Recklinghausen- Speckhorn, aufgenommen an fünf verschiedenen Tagen.

 

Eisvogel und Nutria leben zwar dort, aber die Natur ist kein Zoo, die Tiere kommen und gehen, wie SIE es wollen. Ich sehe die Tiere dort, aber es gibt keine Garantie auf Sichtung vor dem Besuch. Letztendlich macht es eben einfach Spaß, wenn man tierisch überrascht wird. 

 

Aufgenommen habe ich im November den Eisvogel, der zwar beide Teiche überfliegt, aber seine Fischjagd durchweg von den im Wasser liegenden Bäumen am Anfang (Südseite) des zweiten Teiches ansitzmäßig plant. Die beiden Kanadagänse zusammen mit der Graugans waren am ersten Teich. Diese Tiere kreuzen sich auch untereinander, sie werden dann als sog. Hybriden eingestuft. Hybriden selbst sind zwar nicht von der Paarbildung, wohl aber von der Fortpflanzung ausgeschlossen. Die Versuche sind zwar da, aber kleine Gänschen von Hybriden hat die Natur nicht eingeplant.

 

Kormorane sind auch an den Teichen, die Fischjäger haben aber nicht die Möglichkeit wie andere Schwimmvögel, ihr Gefieder vor den Tauchgängen wasserabstoßend  vorzubereiten. Also müssen sie zwischendurch immer wieder ein Plätzchen suchen, wo sie das Gefieder spreizen und trocknen können. Die Pose mit den ausgebreiteten Flügeln ist natürlich beeindruckend.

 

Graureiher und Silberreiher vertragen sich. Sie betreiben die Ansitzjagd durchaus ohne Eifersucht und Konkurrenz zwar jeder für sich, aber ohne Zank und Streit. Sie saßen am 2. Teich, wo auch der Eisvogel jagt.

 

Gesehen habe ich auch die Nutria. Es sind zwar zwei dort (gewesen), da ich aber immer nur einen gesehen und aufgenommen habe, kann ich nicht direkt auf die Anwesenheit von zwei Exemplaren schließen (Spaziergänger meinten, sie hätten ein Nutriapärchen mit Nachwuchs dort gesehen. Das wäre zwar schön für mich, aber erst möchte ich die Großfamilie mal gesehen haben - und natürlich fotografieren.) Zwischenzeitlich hat sich unsere Zeitung auch der Nutrias angenommen. Nur - die Nutrias können z.B. an Deichen durch die Bauten Schäden anrichten - also wie immer, wohl Licht ist, ist auch Schatten.

 

Das letzte Bild eines hoch in einer Baumkrone sitzenden Graureihers stammt aus dem Wiesenbachtal des Esseler Mühlengrabens zwischen dem Stimberg und der Straße in den Stämmen, wo der Vogel sich wohl für die Nacht hoch oben eingerichtet. Er saß eindrucksvoll in der Baumspitze und hatte in der Dämmerung die Umgebung "voll im Auge".

 

So - das war meine sparsame Ausbeute im November. Ich wünsche den Leser-innen der Homepage des NABU Ostvest frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr 2025.

 

Ihr Ulrich Kamp, Dez. 2024

 

Oktober 2024 - Herbstbeginn...

... saure Gurkenzeit? Nicht ganz. Etwas geht immer. Aber man merkt, die warmen Zeiten sind erstmal vorbei.

 

Mit den verbleibenden Resten kann man aber auch leben. Immerhin kamen mir noch zwei Schmetterlinge vor die Linse. Ein Waldbrettspiel am Rundweg Stimberghöhen und ein Admiral, der wohl kurz vor seiner Abreise nach Süden stand, besuchte mich am Fenster. Unsere Gartenteichlibellen sind verschwunden. Aber auf dem Weg in den Esseler Bruch in Höhe des Regenrückhaltebeckens Lindenstr. OE konnte ich noch ein Pärchen (wbl. braun, ml. rot) blutrote Heidelibellen fotografieren. Die Bestimmung der Heidelibellen ist nicht so richtig einfach, wir haben zehn Arten, die sich oft voneinander nur durch Kleinigkeiten unterscheiden (deswegen empfiehlt ein Fachmann und Libellenbestimmungsbuchautor, immer von dem Libellenobjekt drei Fotos zu schießen: eines von vorn, eins von der Seite und eins von oben). Na ja, ich bin oft sehr froh, wenn ich von mancher Libelle mal  EIN gescheites Foto erwische. Die Tiere sind sehr agil und wenden im Flug auf der Stelle. Von wegen drei Fotos aus verschiedenen Blickwinkeln....

 

Und dann sah ich auf der alten Zechenbahntrasse in OE-Speckhorn in der Nähe der neuen Halde erst einen fliegenden und dann in einer Scheune in der Nähe der Bio-Station einen laufenden vorzüglichen Mäusejäger. Und beide Tiere befanden sich wohl im Jagdmodus. Es war ein Mäusebussard, unser häufigster Greifvogel und eine niedliche Hauskatze, die aber wohl genau erkannt hat, warum eine Katze in einer Scheune oder davor viel Spaß haben kann.

 

Letztendlich sieht es wiederum von der alten Zechenbahntrasse aus gesehen zwischen dem Regenrückhaltebecken Oer und der Feuerwehr Oer so aus, als bilde sich da ein neuer Teich in der Feldflur. Ich fürchte aber, bei viel Sonne und wenig Regen bleibt von dem Jungteich wohl wenig über.

 

 

Ulrich Kamp, 29.10.24

 

Was es im September zu sehen gab

Große Heidelibellen am Gartenteich in OE

 

Es ist auch sehr schön, wenn der eigene Garten gute Tiermotive für Fotos hergibt. An einem unserer Gartenteiche haben sich seit einigen Wochen große Heidelibellen, und zwar zwei Weibchen (braun) und zwei Männchen (kräftig rot) eingestellt, die in der Nähe der Wasserfläche ansitzen und für Ruhe und Ordnung (auch für die Dezimierung der Stechmücken) sorgen.

 

Witzig finde ich, dass zwei Männchen sich mit etwa 2 m Abstand voneinander im Teichbereich ohne Probleme dulden, kommt aber ein Weibchen und das wachhabende Männchen ist vor Ort, gibt es sofort per dominanten Anflug einen Platzverweis, der auch befolgt wird. Sind die Männchen nicht da, können die "Mädels" ruhig mal am Teich "Wache schieben"...

 

Allerdings wird die Libellensaison jahreszeitlich bedingt in Kürze beendet sein. Und nächstes Jahr sind  hoffentlich neue Libellen auf dem Teich - und neue Teichwächter. Im Frühsommer sind übrigens schon seit Jahren Pechlibellen zur Stelle. Pechlibellen und Heidelibellen schlüpfen aber wohl zu verschiedenen Zeiten, nie sah ich diese Arten zusammen.

 

Ulrich Kamp September 2024

 

 

Eichhörnchen auf der landwirtschaftlichen Fläche von NABU-Sprecher Andreas Breuckmann an der alten Zechenbahntrasse in Oer.

 

Der landschaftlich reizvolle Spazier- und Radweg wird von den "Eingeborenen" auch Philosophenweg genannt. Dort hat NABU-Sprecher Andreas Breuckmann seit Jahren ein Stückchen Land in Besitz und nutzt es im Sinne des Naturschutzes. Wenn NABUS (so wie ich) auch dort mal her spazieren, schauen sie auch mal kurz auf dem Breuckmann-Besitz, ob alles in Ordnung ist.

 

Natürlich war alle i. O., aber Andreas B. passt dort nicht allein auf. Denn schon kurz nach dem Betreten des fremden Grund und Bodens waren zwei niedliche und zutrauliche Eichhörnchen zur Stelle und beobachteten GENAU, was ich denn so dort beäugte.

 

Ruhe gab es erst, als ich das Territorium der Eichhörnchen verließ. Beide saßen einträchtig in einer Birke und beobachteten meinen Abzug.

 

Na, da hat Andreas B. mal Glück gehabt. Wer solche Aufpasser hat, muss sich vor nichts fürchten.

 

Ulrich Kamp 9/2024

 

                                                      Schmetterlinge ...

 

 

 

Wer blühende Pflanzen im Garten hat, hat auch regelmäßig Schmetterlinge zu Besuch. Bei uns im Garten ist der Schmetterlingsflieder (buddleja) ein magisches Ziel für Tagpfauenauge, Admiral u. Co. Aber auch Rosen, Rhododendron usw. haben gute Besucherquoten. Den Admiral habe ich an einem Kirschbaumstamm abgelichtet, die Tagpfauenaugen (einer Ober- und einer Unterseite) auf Blüten.

 

Das Waldbrettspiel habe ich im Esseler Bruch bildlich eingefangen, es war ganz vernarrt in eine große rote Nacktschnecke. Tja, die  "Geschmäcker sind verschieden",  es gibt bunte Schmetterlinge, die sich sogar sehr gern auf Exkremente setzen...

 

Zum Schmetterlingsleben gehört auch Leben und Tod, der sehr plötzlich durch Fressfeinde eintreten kann. So habe ich sowohl vor unserer Haustür als auch auf dem Gartenweg Flügelteile von einem Tagpfauenauge gefunden, die eindeutig  auf einen Fressfeind (Singvögel z.B.)  hindeuten. Ich habe selbst schon gesehen, wie sich Schmetterlinge im Kurvenkampf einem tödlichen Zugriff entziehen und leider auch, wie ein Rotkehlchen einen gefangenen Schmetterling am Flügel in ein Gebüsch gezerrt hat ...

 

Ein Beispiel habe ich im Urlaub in Kroatien in Dubrovnik fotografiert. Dort, wie auf dem gesamten Balkan, lebt der Segelfalter, er ähnelt unserem schönen - aber leider seltenen - Schwalbenschwanz. Ich habe den Segelfalter oft in Kroatien, aber auch in Griechenland, fotografiert. Aber es war nicht ein Exemplar dabei,  dessen eigentlich vorhandenen Schwanzspitzen nicht  abgebissen worden sind (wo sonst sollten diese Spitzen geblieben sein?). Die Falter blieben alle flugtüchtig...

 

 

 

Ulrich Kamp Sept. 2024

 

Greifvögel und Wespennest

 

Wieder im Garten aus dem Sessel am Kaffeetisch heraus entstanden im September bei klarem Himmel zwei Bilder, und zwar von umeinander kreisenden Mäusebussarden und einen Greifvogel, der aufgrund der Höhe des Flugobjekts nicht eindeutig zu bestimmen war.

 

Bei den Mäusebussarden war die Sache klar, im September sind die sich Umkreisenden keine Balzflügler, die sich einander annähern. Im Herbst kreisen die Jungvögel, die sich versammeln, um gemeinsam in den Süden (meistens nach Frankreich) zu ziehen, um dort zu überwintern. Man spricht hier von Teilziehern, weil die Altvögel unter unseren Mäusebussarden bei uns bleiben, die Jungvögel aber gemeinsam in den Süden ziehen und im Frühjahr zurückkehren.

 

Die Lücken, die bei uns entstehen, werden von Mäusebussarden aus dem Norden und dem Osten geschlossen. Es kommen von dort Mäusebussarde zu uns, die vor dem Winter in ihrer Heimat zu uns fliehen, weil unsere Winter milder sind als z.B. in Finnland, Russland oder Schweden. Im Frühjahr fliegen die nördlichen Greilfvögel wieder in ihre Heimat und wir bekommen dafür unsere Jungvögel aus Frankreich zurück.                                                                   

 

Als ich also meinen allein kreisenden - aber relativ schnellen - Vogel sah und fotografierte, dachte ich zunächst an einen männlichen erwachsenen (adulten) Habicht oder an ein adultes Sperberweibchen. Denn diese beiden Vögel sind sich farblich ähnlich und das Habichtmännchen (Terzel) ist zwar deutlich kleiner als ein weibliches Habichtexemplar, aber das Sperberweibchen ist deutlich größer als ihr kleinerer "Ehemann", der auch farblich ganz anders aussieht, so dass man durchaus die beiden Tiere (wbl. Sperber und ml. Habicht adult) verwechseln kann.

 

Also habe ich unsere Vogelexperten dazu befragt und bin für mich zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich um ein Sperberweibchen handeln könnte.

 

Das letzte Bild zeigt vom Rundwanderweg unterhalb des Stimbergs einen Kaninchenbau, der von Wespen als Nest genutzt wird bzw. wurde. Die Wabe war deutlich erkennbar. Für dieses Jahr wird die Wespensaison in Kürze enden und ob im nächsten Jahr dann Wespen wieder dort einziehen werden, ist keineswegs sicher. Bei meiner Aufnahme hat sich keine der anwesenden Wespen in irgendeiner Form aggressiv gezeigt.

 

Ulrich Kamp, 30.09.24

 

Entdeckungen im August

Die kleinen Teiche zwischen NSG Horneburger Busch und Horneburger Schloss

 

waren am 25. August d. J. mein Ziel. Es ging mir wie eigentlich dort immer zu diesen Jahreszeit um Amphibien und vorzugsweise um die an den kleinen Teichen (eher zurzeit wasserarme Tümpel) lebenden Libellen, die die über und in der Nähe der Teiche fliegenden Insekten dezimieren.

 

Auf meinem Fußweg zum NSG (Naturschutzgebiet) Horneburger Busch entlang der Horneburger Str. auf O-E-Gebiet begegnete mir eine auf dem  Weg krabbelnde grünliche Raupe mit einem hellblauen Fühler und gelber Mundspalte (sah jedenfalls für mich so aus). Ich kannte die Raupe nicht, also habe ich sie fotografiert und dann am Abend drei Bücher gewälzt und auch im Internet gesucht - ohne Erfolg.

 

Ich habe dann NABU-Freundin Ulrike Tyroff angemailt mit Bild und hatte ruckzuck die Antwort. Es handelt sich um die Raupe des Lindenschwärmers, ein Nachtfalter also. Dann habe ich nochmals meine Literatur durchsucht und siehe da, der Lindenschwärmer als Raupe war da zwar abgebildet, nur er sah meiner Raupe nur ähnlich (und grünliche Raupen gibt es leider viele bei uns).                                                       

 

Als ich von der Nordseite des Busches kommend die beiden Teiche erreichte, fiel mir sofort der laut rufende Grünspecht auf, den ich auch beim letzten Besuch nebst einem Sperber dort gehört, aber nicht gesehen habe. Macht nichts, zum ersten unteren Teich, wenig Wasser, viel Schilf und viele größere Libellen. Nach und nach fotografierte ich jeweils eine sitzende blutrote Heidelibelle und eine große feminine Heidelibelle (noch nicht ausgefärbt).

 

DIE Zugabe schlechthin für mich war ein Schmetterling, den ich bisher zwar schon - wenn auch selten - flüchtig gesehen, aber noch nie fotografiert hatte. Er thronte auch auf einem Halm und ließ sich gutmütig ablichten - es war ein großer Eisvogel (Name dieses Schmetterlings offensichtlich von dem schönen fliegenden Edelstein aus der Vogelwelt entliehen). Damit war der Tag schon für mich gerettet.

 

Am oberen kleinen Teich habe ich mir erst die auch am unteren Teich vorhandenen Herbst -Mosaikjungfern angesehen. Leider waren mehrere ml. Exemplare an beiden Teichen und Männchen dieser Art verteidigen ihr Revier sofort - d.h. man jagt sich mit hoher Geschwindigkeit um und über den Teich. Von daher nur ein gelungenes Foto und ca. 50 gelöschte - weil verwackelte - Bilder. Aber immerhin.

 

Der obere Teich hat mich überrascht. Als ich dort nach Libellen schaute, plumpste es vor mir im Wasser, dann hat der "Leiter des Froschkonzerts" mal kurz hintereinander dreimal laut vorgequakt - und dann war es laut wie im Fußballstadion der Frösche, wenn die Heimfrösche angreifen. QUACK, QUACK, QUACK... wie können in so einem kleinen Tümpel so viele Frösche sein, die so einen Krawall inszenieren können. Irgendwann hat dann schlagartig das Gebrüll der Frösche aufgehört und es war wieder Ruhe im Karton (bis der Froscheinpeitscher seine Mannen wieder animiert, mal laut zu sein). Ob ich den Froschanführer oder nur einen Mitschreier fotografiert hatte, ist mir unklar geblieben.

 

Also hier gehe ich natürlich wieder hin, es lohnt sich.

 

Spaziergänge im Juli

Schmetterlinge mit dem Buchstaben C, Käfer mit Punkten, Feldpflanzen mit dem Namen  Bienenfreund...

 

Auf diesen bunten und relativ großen Falter,  der auch im Frühjahr schon zu sehen war(wenn auch relativ selten),  habe ich lange gewartet. Oft treten diese Falter in Massen auf, das hängt auch vom Wanderverhalten (von Osten nach Westen) ab. Nun ja, wer im Garten einen Schmetterlingsflieder  (Buddleja) angepflanzt hat, bekommt nicht nur regen Besuch von div. Weißlingen, dem Admiral, dem Tagpfauenauge,  Bläulingen und Waldbrettspiel,  sondern auch im Juli von den sog. C-Faltern. Die Oberseite des Falters ist orange mit dunklen Flecken, die Unterseite der ersten Generation ist hellbraun, die zweite Generation ist an der Unterseite fast schwarz. Die Flügel sind stark zerklüftet.

 

Beide  Generationen haben an der Flügelunterseite ein Erkennungs-(Marken-)Zeichen, nämlich den Buchstaben C, klein, weiß und gut zu erkennen. Die Oberseite dieses Falters habe ich auf dem heimischen Schmetterlingsflieder fotografiert, die Unterseite zeigte mir ein C-Falter der 2. Generation (schwarze Unterseite)  im NSG Horneburger Schlosswald.

 

 

Klein, nützlich bei der Schädlingsbekämpfung und farblich sowie bei den namensgebenden Punkten äußerst variabel: Der Erzfeind der unbeliebten Blattläuse und je nach Art auch anderer auf  Pflanzen siedelnden  Parasiten - der 2-3-4 usw.-Punkt- Marienkäfer. Mein Käfer aus der OE. Haard war schwarz und hatte vier Punkte. Ein Blick ins Internet eröffnete mir sowohl bei den Punkten und auch den Farben der Käfer (rot, schwarz, braun usw.) ungeahnte Möglichkeiten. Wird eine Pflanze (z.B. ein Schmetterlingsflieder) von Blattläusen heimgesucht, sendet die Pflanze eine Botschaft (Geruch?) an Tiere, die helfen sollen. Und schon sind sie da, die Marienkäfer und räumen unter den Blattläusen auf. Sie haben nämlich die Parasiten "zum Fressen gern".

 

 

Das letzte Bild aus Datteln-Hagem nahe der alten  Zechenbahnlinie zeigt "fast" ein Lavendelfeld oder so ähnlich.  Es handelt sich aber um eine Pflanze, die von den Landwirten nach der Ernte großflächig ausgesät wird. Sie macht sich sehr nützlich, nicht umsonst führt die Rainfarm-Phazelie neben der Bezeichnung Büschelblume auch den Namen "BIENENFREUND". Also summt und brummt es auf diesem Feld, weil eifrige Honigbienen dort Nektar sammeln und zum Bienenstock bringen,  Nahrung für den Nachwuchs und Honigernte für den Imker.

 

Wenn das Feld "ausgeblüht"  hat,  werden die Pflanzen als Bodendünger untergepflügt.

 

(Ich kannte die Pflanze bis dato nicht, aber eine Pflanzenapp auf dem Handy half mir bei der Bestimmung weiter).

 

 

 

 

 

Stippvisite im NSG (Naturschutzgebiet) Brinksknappteich in der OE-Haard

 

Der Brinksknappteich ist eigentlich zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Also bin ich im Juli auch dort gewesen. "Tierisch" war der Besuch eine Enttäuschung. Die Libellen flogen ohne Pause außer meiner Kamerareichweite, einige Blässhühner, kein Zwergtaucher, kein Haubentaucher, keine Enten und null Gänse. Selbst die Singvögel haben sich weder körperlich oder stimmlich bemerkbar gemacht. OK, solche Tage gibt es auch...

 

Dafür hat der RVR (der Regionalverband Ruhr betreut die Haard) am Haupteingang ein Schild mit Erklärungen zum Brinksknappteich angebracht. Von meinen Führungen ist mir bekannt, dass gerade der Eingangsbereich nicht so ausgeschildert war, dass Besucher-(innen) oft ganz nah ohne den Zugang zu finden am Teich vorbei gegangen sind, ohne ihn zu erreichen. Das soll jetzt anders sein, jedenfalls am Hauptzugang. Es spricht aber für mich nichts dagegen, auch die Nebenzugänge zum Brinksknappteich  mit Schildern zu versehen.

 

Und eine Neuerung ist dicht am Teich installiert, dort hat nämlich ein kleiner Wasserlauf, der vom Hochmoor kommt und zum Hauptteich führt, einen sog. "Mönch" erhalten, das ist ein kleines Wehr im Bachlauf, mit dem der Zufluss zum Teich reguliert werden kann. Das Ziel ist, nicht das Wasser schnell aus den höher gelegenen Flächen in den Teich zu leiten, sondern die Feuchtigkeit soll möglichst lange in den höheren Gebieten gehalten werden. Der Vorteil liegt auf der Hand, das obere Gebiet bleibt länger feucht - gut für den Wald - und es wird verhindert, dass der Brinksknapp mehr Wasser erhält, ohne es komplett sinnvoll nutzen zu können. (Nur - ganz ohne Regen gibt es auch mit oder ohne Mönch keine Wasserbewirtschaftung).

 

 

 

Der tierischen Jugend gehört die tierische Zukunft

 

und Libellenbestimmung

 

Stellvertretend für X- Tierarten habe ich einen jungen Hasen aus dem Esseler Bruch, ein junges Rotkehlchen aus OE-Speckhorn (Speckhorn-Bürger gibt es sowohl in Marl, in Recklinghausen und in Oer-Erkenschwick, so ist die Bauernschaft aufgeteilt) und eine Jungamsel aus dem heimischen Garten in OE. als Botschafter ausgesucht. Sie sind offensichtlich schon aus dem Hotel Mama entlassen worden und kümmern sich jetzt alleinverantwortlich um ihr Schicksal. Viel Glück dabei, denn es müssen viele Gefahren gemeistert werden und Erfahrung kommt leider von "erfahren". Also Augen und Ohren auf...

 

Beispielgebend sind auch am  eigenen Gartenteich die großen Pechlibellen. Über dem  Teich becircen vier Männchen ein Libellenweibchen - dabei kann nur ein Männchen zum Zuge kommen. Einige Weibchen haben im Gartenteich schon Eier abgelegt, die vermutlich erst im nächsten Jahr den Libellennachwuchs sichern.

 

Und Libellen geben mir trotz viel Hilfe von NABU-Insektenspezialistin Ulrike Tyroff und guter Fachliteratur immer wieder Rätsel auf. Die ml. Pechlibellen am Teich mit dem einen braunen Mädel sind alle blau. Das Paarungsrad bilden aber zwei Exemplare mit grünlichem Brustkorb ...?

 

Was die Fachliteratur dazu sagt: ( Franck-Bruens in "Die Libellen Deutschlands"  Verlag Quelle u. Meyer) Die masc. Libellen sind an der Brustkorbseite je nach Alter! grünlich, türkis bis blau, UND die Weibchen der gr. Pechlibellen treten in fünf typischen Farbformen - 2 unausgefärbt - drei ausgefärbt -. auf, und zwar:

 

a.) rosa bis orange oder

 

b.) Brust grünlich-bräunlich oder

 

c.) Brust violett und hellblau oder

 

d.) Brust olivgrün und braun oder

 

e.) MÄNNCHENFARBIGE Form Brust blau und hellblau.

 

Also einfach zu bestimmen ist irgendwie anders, finde ich. Ich glaube, allein an der Bestimmung der Libellen (denn die anderen Arten sind tws. ähnlich schwierig zu bestimmen) kann ich mich noch auf Jahre abarbeiten.

 

Libellen am Schloss Horneburg

 

Und zwar ziemlich genau zwischen dem Horneburger Schloss und dem großen Teich liegen am Rande des NSG Hroneburger Schlossteich zwei kleinere Teiche, die es aber "in sich" haben.

 

Die Teiche liegen versteckt, werden wenig besucht und beheimaten außer den obligatorischen Fröschen mindestens drei Libellenarten, nämlich die blutrote Heidelibelle, die gemeine Becherjungfer und die blaugrüne Mosaikjungfer. Die Bilder zeigen nur ml. Exemplare.

 

Während die blaue Becherjungfer und die blutrote Heidelibelle gern einmal für die Kamera auf einem Halm landeten, war die große Mosaikjungfer nur auf größere Entfernung bereit, sich zu setzen und ansonsten war die Aufnahme des fliegenden Objekts eine Herkulesaufgabe. Letztendlich sah ich eine Lücke im Schilf, die gern von der Edellibelle mal schnell, mal langsam und sogar ganz langsam mit Standbild durchquert wurde, kurzum - so 30 Bilder konnte ich mal direkt löschen, aber immerhin gab es auch vorzeigbare Ergebnisse (einfacher ist das Fotografieren der großen Libellen, die auch relativ weit entfernt vom Wasser in der Haard auf Waldwegen Insekten jagen, dort, weil die Insekten sich dann auch einmal auf einem Blatt oder Ast setzen).

 

Aber natürlich hat die Fotojagd auf das fliegende Objekt auch seinen Reiz, es ist halt anspruchsvoller, aber wenn das Bild endlich geschossen ist, möchte man sich manchmal selbst die Schulter klopfen...(aber der Spruch, dass die dümmsten Bauern manchmal die dicksten Kartoffeln haben, gilt auch für Tierfotografen).

 

Die Frösche waren da kooperativer. Sie sprangen mit einem Platsch ins Wasser, kletterten auf ein großes Blatt und quakten obendrein und saßen still.

 

Jedenfalls besuche ich die Teiche dieses Jahr noch öfter (mit Kamera). Als Nebenprodukt (ich habe eine Vogelstimmenapp. auf dem Handy installiert) hörte ich direkt neben dem Teich erst aus der Nähe einen Grünspecht - die Stimme kannte ich - und einen Greifvogel, den die App für mich bestimmte. Ganz in der Nähe rief ein Sperber sehr eindrucksvoll. Von den zahlreichen Singvögeln im NSG Schlosswald ganz zu schweigen...

 

Damit ist das Berichtswesen für Juli 2024 für mich abgeschlossen. Weiter geht es Ende August 2024.

 

Was es im Juni 2024 zu sehen gab

Welche Bilder blieben im Juni 2024 bei der Vorstellung übrig,

sind es aber wert, auch vorgestellt zu werden?

 

Es sind Schmetterlinge, die bereits im April im Scharen zur Stelle waren, z.B. der wunderschöne Admiral, das ebenso schöne Tagpfauenauge und der winterharte Zitronenfalter, der wie die beiden Wanderfalter fast ganzjährig fliegt und dank einer besonderen Einlagerung von Glykose im Blut auch im schneereichen Winter draußen fast ungeschützt überwintern kann. Sie haben ein paar Wochen ausgesetzt und sind jetzt wieder zur Stelle.

 

Und das letzte Bild zeigt ein gelenkiges Alpaka, einen Südamerikaner, der heute überall (auch im Ostvest) als Haustier auf der eingezäunten Wiese gehalten wird. Aber auch Haustiere gehören irgendwie beim Tierschutz mit dazu. Sie sind anhänglich, halten die Wiese kurz oder spenden wie die Alpakas ihre Wolle für warme Bekleidung.

 

Bis Ende Juli 2024 verabschiedet sich

 

Ihr Ulrich Kamp vom NABU Ostvest

 

Spaziergang am Dortmund-Ems-Kanal - Start Schiffshebewerk Henrichenburg

 

Vorher ein Blick nach oben, dunkle Wolkenwand - diffuses Licht im Westen. Also Start Schiffshebewerk Parkplatz rechte Kanalseite Richtung Dortmund bis zur ersten Brücke, dann Seitenwechsel und auf der anderen Seite zurück.

 

Vorab: Haubentaucher, Kormorane, Fischreiher, alle nicht zu sehen. Na ja, aber die anderen üblichen Verdächtigen wir Blässhuhn (Küken),  eine am Kanalrandweg schlafende völlig entspannte Stockente (wbl.),  Teichhühner,  Graugänse  entspannt und auf Futter hoffend zwischen den Anglern mit einer wohl ausgebüxten weißen Hausgans sowie eine Graugans, die mich neugierig beäugte und ihre klitzekleinen spitzen Zähne zeigte...Also langweilig war es nicht. Und geregnet hat es wohl erst, als wir wieder in OE waren.

 

 Insekten im Juni 2024 Teil I

 

Im Juni hat die Anzahl der sichtbaren Insekten schlagartig zugenommen. Gerade bei den Libellen hat die Artenvielfalt zugenommen. Gut, dass mir Ulrike Tyroff fast immer mit Rat und Tat bei der Bestimmung zur Seite steht.  Fazit: es gibt eine Anzahl von Singvögeln (unter 1000), aber fast 20.000 Insekten (gezählt habe ich sie nicht, sondern Angaben aus dem Internet übernommen.  Wenn ich allein sehe, dass bei der Heidelibelle so ca. 12 Unterarten vorhanden sind, die sich oft nur in Nuancen (Farben der Beine z.B.) unterscheiden, bin ich froh, dass ich Ulrike T. kenne.....

 

Abgelichtet habe ich in OE. im NSG Stimberghöhen eine Hornisse, ein nicht sonderlich beliebte  Insektenart, die aber eigentlich stechunlustig ist, also zwar laut brummt, aber nur in Notlagen zusticht. Sie zählt zu den streng geschützten Arten. Sie jagd oft allein, lebt aber in Gruppen in Nestern, Baum- oder Erdhöhlen. Gefährlicher ist wohl die neu hinzugekommene Art der asiatischen Hornisse, die größer und als "Bienenfresser" bekannt auch gefährlicher ist.

 

Besonders stolz bin ich auf das Bild der Schlupfwespe (bestimmt von Ulrike T.). Sie flog auf den Stimberghöhen, man konnte sie eher für einen Mini-Hubschrauber oder eine Minidrohne halten.

 

Bei den Libellen befinden sich Bilder der noch unausgefärbten Speerjungfer, einer wbl. Federlibelle, der großen Pechlibelle und der imposanten Blaupfeillibelle ml. (das Weibchen ist gelb-braun). Libellen jagen im Flug kleinere Insekten und verzehren sie auf einem Blatt oder Ast, kleinere Beute wird auch im Flug "gefressen". Libellen haben keinen Stachel, sie können also zwar ihre Beute den Kopf abbeißen, aber nicht Tiere oder Menschen stechen.

 

Den Abschluss machte ebenfalls in der Haard der Aas- oder auch Mistkäfer. Er vergräbt tote Tiere bis Mäusegröße, die er eingräbt und seine Larven in den toten Kadaver  impliziert. Die Jungtiere leben dann praktisch anfangs von ihrer eigenen Geburtsstätte ...Vergraben wird auch Tierkot, oft sieht man, wie sich ein oder mehrere dieser kleinen Bestattungsunternehmer abmühen,  die weit größeren Kadaver oder Kothaufen  zu bewegen.

 

Rundgang alte Fahrt von Datteln nach Olfen und zurück

 

Einen Tag nach dem Spaziergang am Dtmd.-Ems-Kanal war ich dann an der alten Fahrt unterwegs in der Hoffnung, die Tiere zu sehen, die einen Tag vorher am Kanal nicht zu sehen waren. Und ich lag richtig; Kormoran, Haubentaucher, Graureiher, Nilgänse und zwei schöne bunte Schmetterlinge (C-Falter, schöner Wanderfalter mit dem namensgebenden kleinen "C" am Unterflügel und das Waldbrettspiel.  Alles da und bereit, fotografiert zu werden. Die etlichen Weißlinge habe ich auch gern zur Kenntnis genommen, aber auf weitere X-Bilder verzichtet. Ansonsten auch viele Singvögel, die, wenn nicht zu sehen, gut zu hören waren.

 

Nicht so schön war die fast flächendeckend vorhandene Entengrütze auf dem ehemaligen Kanalbett zwischen Datteln und Olfen, leider ein Binnengewässer.  Und da der Eisvogel, der sonst regelmäßig dort zu sehen ist, für die Jagd auf kleine Fische nicht nur über das Wasser hängende Äste, sondern auch klare Sicht auf seine Beute haben muss, war er überhaupt nicht zur Stelle,  kein Flugbild, kein Jagdruf. Na ja, im Winter gibt es dort keine Entengrütze und dann ist der kleine bildhübsche Jäger auch wieder da. Übrigens sah ich auch keine Nutrias, Grund der Abwesenheit bleibt mir verborgen.  Zu viele Besucher können es nicht gewesen sein, es war dort bemerkenswert ruhig.

 

Ein Wanderziel für das ganze Jahr, gern auch mit Trink- oder Esspause in Olfen.

 

Störche und Kanone im Ostvest - im Juni 2024

 

Ja, die Störche haben es nicht nur mir angetan. Gefühlt hat die Art zugenommen und gelegentlich überqueren Störche (wie auch Graureiher und Gänse) sogar unsere Wohnsiedlungen, wobei Anwohner mit Teichen froh und glücklich sind, wenn nicht Storch und Reiher Rast machen und die Zierfische in ihrem Gartenteich vertilgen.

 

Der schreitende Storch marschierte offensichtlich gut gelaunt an der alten Fahrt in Datteln über eine Wiese und pickte auf, was immer ihm gefiel.

 

Storch Nr. 2 - Flugbild - hielt sich zwischen den beiden Windkrafträdern (WKR) im Hochfeld im Grenzgebiet Oer-Erkenschwick /Horneburg auf. Dort wurde ein Zufahrtsweg zum größeren WKR angelegt, der heute von Spaziergängern und Radfahrern benutzt wird. Er verbindet die Straße Hochfeld mit dem Esseler Bruch.

 

Ich bin mir zwar nicht sicher, woher der Storch kommt und wohin er abends fliegt, aber das Storchennest der Fam. Boller liegt in Datteln-Hagem in der Luftlinie geschätzt nur 1.200 m entfernt - für beutesuchende Störche, die Jungvögel zu betreuen und zu füttern haben, keine Entfernung.

 

Den KNALLER schlechthin habe ich mit dem letzten Bild aufgenommen - es ist eine vom Bürger sogenannte „Krähenkanone“,  ein Rohr auf einer Drehlafette - verbunden mit einer Gasflasche und automatisch zeit- und richtungsgesteuert.  Dieses laute Knallgeräusche abgebende Monstrum hat Land und Leute - mitgeteilt über die Lokalpresse - verrückt gemacht.  Jäger schießen, worauf und warum -auf wen? Schützenfest mit Vogelschießen - wo? In zeitlichen Abständen (also wohl eine Zeitschaltuhr)knallte es in verschiedene Richtungen. Der Landwirt hatte sich geoutet, er verschreckt(e)  mit dem Schussapparat Krähen, die seine Ernte gefährden. Und die untere Naturschutzbehörde hat diese Aktion "durchgewinkt".

 

Also alles gut, die Vögel werden nur vergrämt, keiner wird "erschossen“. Aber meines Wissens hatten nur ganz wenige Leutchen diese Knallmaschine mal gesehen. Nun - richtig bedrohlich sieht das Knallgerät nicht aus, aber es erfüllt(e) seinen Zweck an verschiedenen Standorten im Feld und inzwischen haben alle Knallgeschädigten einschließlich der Krähen sich wieder beruhigt.  Also, wer im Feld mal wieder den Schuss gehört hat, sollte schauen, ob er die Ursache an Ort und Stelle sehen kann.

 

Zwei Sichtungen von Blindschleichen in der Oer-Erkenschwicker Haard

 

Und zwar am 04. Juni 2024 an der Westseite des Stimbergs (s. ausführlicher Bericht mit Artenbeschreibung auf dieser Homepage unter Pflanzen und Tiere mit Bild).

 

Damit war aber das Erlebnis  Blindschleichen für mich im Juni 2024 keineswegs beendet. Denn am 19.06.2024, wieder auf dem Rundweg um den Stimberg, diesmal an der Ostseite überquerte eine Blindschleiche vor mir den Weg. Dieses Exemplar war nicht wie Nr. 1 vom 04.06.24 fast schwarz, sondern rotbraun. Mit ein bisschen vorsichtiger Anschubhilfe konnte ich die kleine beinlose Echse (keine Schlange!) veranlassen, den Weg zügig zu kreuzen, denn dort sind auch Radfahrer unterwegs, die während der Fahrt eine Blindschleiche auf dem Weg als Stöckchen einordnen - und überfahren könnten.

 

Der Anschub erfolgte sehr vorsichtig, denn die Echse wirft bei Gefahr einen Teil des Schwanzes ab, das muss ja nun nicht sein, und es funktionierte auch. Die Aufnahmen zeigen die ganze Echse, den Vorderteil mit dem Kopf und lassen uns einen Blick in die Randwegbepflanzung werfen, wo man die Echse gut getarnt nur schwer erkennen kann.

 

Ich bin oft in der Haard und bin natürlich froher Erwartung, wann und wo ich die nächste Blindschleiche sehen werde.

 

 

 

Ulli wandert durch den Mai 2024

Wasservögel im Ostvest

 Naturschutzgebiet Horneburger Schlosswäldchen

 

 

 

Wir haben im Ostvest seit einigen Monaten ein weiteres Naturschutzgebiet erhalten, nämlich das Wäldchen hinter dem Schloss Horneburg. Zwischen dem Schloss und dem Wäldchen liegt ein schmaler Grünstreifen mit zwei kleineren Teichen. Und diese machen jedenfalls für mich den Hauptanreiz für den Besuch aus. Es gibt dort nämlich Libellen (je nach Jahreszeit große und kleine), Frösche nebst Kaulquappen und Insekten.

 

Also habe ich die Teiche besucht (aufgrund der Ortsnähe kann man sehr gut dieses NSG mit den Teichen und dem Storchennest in Datteln-Hagem kombinieren). Es gab Frösche, kleine Libellen und auch mindestens ein auffälliges kleines Insekt, welches den Namen Skorpionfliege führt. Nur - der gefährlich aussehende Schwanz, der der kleinen Fliege wohl den Namen gab, dient nicht zur Verteidigung oder zum Überfall, sondern einzig und allein der Vermehrung. Die Fliege selbst ist für Menschen harmlos.

 

Im Teich waren einige Frösche zu hören und zu sehen, und auch Kaulquappen waren vor Ort. Im Mai waren nur einige wenige Kleinlibellen zu sehen. Aber die Lage ist idyllisch.

 

Sowohl die Pflanzen in den Teichen als auch die Frösche und deren Kaulquappen konnten auf die Platte gebannt werden, dazu noch die Skorpionfliege und einige Libellen.

 

Also klein, aber fein.

 

Nicht bei jedem Spaziergang gibt es eine Erfolgsgarantie für tierische Sehenswürdigkeiten, aber etwas "geht immer". Und der "Weg ist das Ziel....". Na ja, spannender ist es allemal, wenn mal ein Tierchen den Rundgang auflockert.

 

So wie zwei Hasen, als ich vom Storchensitz Boller mal eben durch eine Passage (die Brücke wurde abgebrochen) durch die Felder bis zur Dahlstr. lief. Es ist eigentlich eine erstklassige Gegend für Hasen und deren Nachwuchs. Und so wurden meine Erwartungen erfüllt. Ein Hase lag in Deckung auf dem Feld vor der Passage in Richtung Dahlstr., der zweite Hase kam mir neben einem pflanzlichen Sichtschutz (soll den Blick auf das KW Datteln-IV unterbinden)  entgegen gehoppelt. Also - bestätigt durch einen Jäger vor Ort: die Hasenpopulation scheint dort stabil zu sein.

 

Im Esseler Bruch traf ich an dem Weg "Rittbörden" auf eine Starenkolonie, die sich insgesamt sehr lautstark in den Bäumen am Wegesrand sitzend austauschte. Also die Tiere sind äußerst kommunikativ eingestellt  und treten gern (auch dort) in großen Schwärmen auf, die einen gewaltigen Lärm entfachen können.

 

Da lobe ich mir doch die Singdrossel auf dem Rückweg, die unweit der Lindenstr. ihr Lied vortrug, schön anzuhören und der Piepmatz gut zu sehen und zu fotografieren.

 

An der Lindenstr. sind zu beiden Seiten Rückhaltebecken, und dort hielt sich dann ein Graureiher auf und stocherte nach etwas Tierisch-nahrhaftem  im Boden und auch Wasser herum.    

 

Und bei einem Spaziergang am Wesel-Datteln-Kanal am Bootsanleger unterhalb der Ahsener-Allee-Brücke begegnete mir ein Jungvogel, den ich nicht identifizieren konnte. Das hat dann unser "Orni-Spezialist"  Klaus Becker  übernommen:  eine junge Kohlmeise, naseweis, neugierig und keineswegs ängstlich. Schön für mich als Fotograf, aber es kann auch für den Jungdachs gefährlich werden, wenn man z.B. eine Miezekatze zu dicht an sich heranlässt....

 

                            Die "Boller-Störche" in Datteln-Hagem

 

Seitdem die Störche zu ihrem alten Nest in Hagem zurückgekommen waren und sogar noch anzunehmen war, dass gebrütet wurde, habe ich regelmäßig das Storchennest besucht. Im April 2024 war nur zu erkennen, dass ständig ein Altstorch dort im Nest saß, aber erst im Mai 2024 war der Bruterfolg ersichtlich. Ein Spaziergänger versicherte mir vor Ort, anfangs wären dort zwei Jungstörche im Nest gewesen. Ich konnte nur noch einen Jungvogel nebst Eltern sehen, immerhin - dem ging es gut, zumal nun zwei Alttiere sich um die Ernährung eines Jungtieres kümmern. (Es kann gut sein, dass ein Jungtier das länger andauernde regnerische und kalte Wetter nicht überlebt hat, das ist Natur, sie gibt und leider - sie nimmt auch....)

 

Der schon etwas größere Jungstorch kann noch nicht fliegen, aber unter Anleitung eines Altvogels werden schon mal die Flügel ausprobiert, denn nur Übung macht den Meister. Und zwischendurch macht der Altvogel dem Jungtier auch vor, wie es gehen könnte.

 

Zwischendurch kam der zweite Altvogel und lieferte Futter ab, dann flog aber auch - es war noch heller Tag - ein Altvogel wieder ab. Ein Elternteil blieb ständig zurück, damit Junior Gesellschaft und Aufsicht hat. Mal sehen, wie es dort in Hagem so mit den Störchen allgemein und mit dem Jungstorch besonders  weitergeht.

 

Die fünf Bilder habe ich alle am 26. Mai aufgenommen. Ich war ca. 45 Minuten vor Ort und wurde von den Störchen glänzend unterhalten.

 

Wir sehen den flugübenden Jungstorch, der Altvogel, der dem Kleinen noch einmal zeigt, wie man die Flügel bewegen muss, wenn man fliegen will, und einen Altvogel, der noch einmal zur Jagd aufbricht.

 

 

Also - Schmetterlinge gab es für mich nicht in rauen Mengen zu sehen. Die üblichen bereits in Vormonaten vorgestellten Verdächtigen waren da, z.B. das Waldbrettspiel, aber besonders zahlreich war keine Art. Wenn ich daran denke, wieviel Tagpfauenaugen ich z. B. im April gesehen habe - und jetzt so gut wie nichts.

 

Zweimal ein Admiral (Vanessa atalanta), beide Male auf dem Rundwanderweg um das NSG Stimberghöhe, da war admiralmäßig im März und April deutlich mehr los. Unser Admiral auf dem Foto hatte kaum „Gebrauchsspuren“ ,war also wahrscheinlich erst kürzlich geschlüpft.

 

Witzig fand ich das Foto von den sich im Flug paarenden Weißlingen. Sie flogen erst an mir vorbei und dann ziemlich rasch um mich herum, also für EINEN Weißling war das Flugobjekt eigentlich zu groß und hatte zu viele Flügel, dann erkannte ich, dass nicht nur manche Vögel, sondern auch Schmetterlinge Sex im Flug haben können...Hoffentlich behalten sie dabei ihre Fressfeinde im Auge und sind nicht zu sehr abgelenkt.

 

Auch Libellen sah ich, aber nur kleinere Arten, immerhin, manche flogen sogar bei uns im eigenen Garten um die kleinen Teiche herum.

 

Es zeigte sich die frühe Adonislibelle ml. (rot), die frühe Adonislibelle mit Partnerin beim Paarungsrad (auch Libellen können bei der Vermehrung fliegen), die blaue Federlibelle flog mir im Horneburger Schlosswald an einem Teich vor die Linse, und die große Pechliibelle war auch Gast oder ständiger Bewohner der Umgebung unseres Gartenteichs.