Tiere, Pilze und Pflanzen

Auge in Auge mit einem Sperber

 

Vor ein paar Tagen war ich mal wieder mit Fernglas und Fotoapparat an den Mollbeck-Teichen in Recklinghausen. Viele Tiere dort sind mir relativ gut bekannt, aber diesmal erlebte ich am nördlichen unteren Mollbeckteich eine Überraschung (für mich fast eine Sensation). Auf dem Rundweg an den Teichen sah ich in Höhe einer Bank über mir im Baum auf einem Ast einen mittelgroßen Vogel sitzen, den ich in der beginnenden Dämmerung zwar sofort als Greifvogel ansprach, aber ich wollte genauer hinschauen und - fotografieren - wenn möglich.

 

Zu meiner größten Überraschung blieb mein Objekt sitzen, und zwar etwa 15 Minuten, behielt mich aber im Auge. So konnte ich mit Schnellverschluss etliche  Aufnahmen machen, ohne dass der Vogel, den ich leise murmelnd zu beruhigen versuchte, aufflog. Nach wenigen Sekunden war mir klar, ich hatte einen männlichen Greifvogel, einen Sperber, vor der Linse. Der männliche Greifvogel wird eigentlich als Terzel angesprochen, der männliche Sperber wird aber warum auch immer als Sprinz bezeichnet. Sperbermännchen sind deutlich kleiner als Weibchen dieser Art, sie haben daher auch ein Beuteschema, das durchweg kleinere Vögel und Säugetiere erfasst als die Beutetiere des Weibchens. Das unauffälliger als das Männchen befiederte Weibchen ist oben auf dem Rücken schiefergrau, die Unterseite weist eine graubraune Querbänderung auf. Adulte Männchen sind oberseits blaugrau gefärbt, die Unterseite ist rostrot quergebändert (sog. Sperberung). Die Ständer sind lang und dünn mit langen Zehen.

 

Der Sperber ist nach dem Mäusebussard und dem Turmfalken unser häufigster Greifvogel, jagt aber ganz anders. Der Mäusebussard jagt aus dem Ansitz von einem Baum oder einer Telefonleitung aus, oder er kreist über einem Feld oder einer Wiese und lässt sich dann, wenn er die Beute sieht (meistens kleine Nager), fallen.

 

Der Turmfalke jagt ähnlich von einem Ansitz aus oder er rüttelt über einem Feld oder einer Wiese. Sieht er ein Beutetier, das er bewältigen kann, geht es im Sturzflug nach unten.

 

Der Sperber jagt entweder von einem Ansitz aus und fliegt dann rasant auf seine Beute los, die meistens in seinen Krallen stirbt, ohne gewusst zu haben, wer oder was sie überrascht hat. Die zweite Jagdmöglichkeit ist der schnelle, meistens in geringer Höhe durchgeführte Jagdflug mit darauf folgendem Überraschungsangriff. Der Greif überrascht und schlägt seine Beute, trägt sie in Deckung und tötet sie dort mit den Krallen (Grifftöter). Im Sommer sind die Hauptbeute Singvögel bis Starengröße. Im Herbst und Winter werden auch Feldmäuse gern genommen. Das größere Weibchen schlägt Vögel bis Taubengröße.

 

Ich hatte insoweit Glück, dass erst nach einer Viertelstunde Spaziergänger über den Weg kamen, die sich den Sperber auch ansehen konnten. Letztendlich zeigte er mir dann kurze Zeit später, dass er weder krank noch verletzt war. Er strich erst mit rasanter Geschwindigkeit in Richtung eines Strauchs am oberen Mollbeck-Teich ab. Ich sah, wie er ins Gebüsch flog und bin ihm dann langsam gefolgt. Nun - ich sah ihn in dem Busch nicht, aber er hatte mich wohl im Auge. Wie der Blitz schoss er ca. 8 m vor mir aus dem Busch, kurvte auf dem Weg ein und verschwand im Tiefflug.

 

So nah und so lange hatte ich bisher einen Greifvogel nur in Auffangstationen oder Greifvogelwarten gesehen, oder aber aus der Deckung eines Sichtschutzes. Dass mir einmal ein Greifvogel längere Zeit aus nächster Nähe in die Augen schauen könnte, hatte ich bis dato nicht erwartet. Aber man lernt bei Naturbeobachtungen immer dazu .... 

 

Ulrich Kamp, 21.09.2025

 

 

Wolfgang Gerhardus fotografierte am Oberwasser des Schiffshebewerks:

Und noch einmal am Schiffshebewerk:

"Wir waren heute mal wieder am Oberwasser des Schiffshebewerkes in Waltrop und wurden für die vielen Male entschädigt, an denen nichts zu sehen war. Die Haubentaucher und Blässhühner sind mit der zweiten Brut beschäftigt. Von den Haubentauchern haben wir 3 Familien gesehen, die jeweils 2 Junge hatten. Bei den Blässhühnern sind die Jungen der ersten Brut unterwegs und die Zweiten sind noch winzig. Außerdem war
Libellentag. Es gab Blaue Federlibellen, Männchen der Feuerlibellen - ewig nicht gesehen -, Große Blaupfeile, Gemeine Becherjungfer (m) und das Männchen einer Frühen Heidelibelle." (Ulrike Tyroff)

 

 

Wolfgang Gerhardus begegnete dieser hübsche Nager an der Alten Fahrt in Datteln

Die Lippeaue in Ahsen hatte wieder Schönheiten zu bieten.

Die tierischen Landschaftspfleger hatten gerade Pause, das Bad für die
Vögel - Schafstelzen, Bluthänflinge und ein Distelfink - dagegen
geöffnet. Ein Starjungvogel wollte nicht auf's Foto, die Rauchschwalbe
machte eine Jagdpause. Drei junge Störche warteten auf weiteres Futter.

(Text und Fotos von Ulrike Tyroff)

Ulrike Tyroff berichtet: Gestern hatten wir großes Glück und viel Freude bei einem Streifzug
durch's Ostvest.
Auf der Halde O-E sind die Schwalbenschwänze eingetroffen. Wie es im
Leben ist, war ein versehrtes Individuum dabei. Fliegen konnte er jedoch
äußerst gut.
In Datteln-Bockum tummelte sich ein Kiebitz - neben Rostgans und Nilgans- auf dem Feld.
In den Lippeauen hinter HVG sahen wir einen wunderschönen Mäusebussard
über uns, eine Schafstelze nach dem Bad und das Highlight des Tages -
ein Schwarzkehlchen, verhältnismäßig nah.

Am  Schiffshebewerk:
Vermutlich die gleichen Küken wie kürzlich sitzen fein im Nest und lassen sich von Mama und  Papa per "Lieferservice" bedienen ...

Neben den Blässhühnern kämpft der Haubentaucher mit seinem riesigen Fang. Ob er ihn schlucken kann?

(Fotos: Wolfgang Gerhardus)

 

Nachwuchs im Ostvest!

Wolfgang Gerhardus fotografierte die jungen Familien der Graugänse und Blässhühner am Kanal (Oberwasser Schiffshebewerk?)

 

Ein spannendes Insekt treibt sich in einigen heimischen Gärten herum: Den Wollschweber fotografierte Wolfgang Gerhardus:

 

Ulrike Tyroff hat gute Tipps für kleine Ausflüge in die Umgebung:

 

 Links und rechts der Zechenbahntrasse in Oer-Erkenschwick:

Heute waren wir auf der Halde O-E und haben uns überraschen lassen, ob
und was vielleicht so fliegt. Unsere Freude war groß, als wir einen
C-Falter, einen Faulbaumbläuling, ein Landkärtchen der 1. Generation
und ein Waldbrettspiel beobachten konnten. Es gab auch noch Admirale und
Tagpfauenaugen.

 

 

Vorgestern waren wir in der Lippeaue hinter HVG. Wir konnten eine
Blaumeise - emsig beschäftigt mit der Sammlung von Nistmaterial -, eine
Wacholderdrossel, einen Dünensandlaufkäfer im Portrait, Tagpfauenaugen
bei der Familienplanung und Zitronenfalter bei der Balz beobachten. Es
waren auch teilweise 4 Störche und ein Mäusebussard in der Luft. Also
schon was los!

 

 

Wintergoldhähnchen, männlich (Foto: Wolfgang Gerhardus)

 

Auf Spaziergängen rund um Erkensschwick gelangen Ulrike Tyroff diese Schnappschüsse von Kernbeißer, Grünfink, Dohle und Rostgänsen.

Neben Fotos von Graureihern und einem Turmfalken gelangen Wolfgang Gerhardus auf einer Radtour durch das Ostvest und das Umland der Emscher diese außergewöhnlichen Schnappschüsse von Bekassinen!

 

 

 

 

Kumpel für´s Leben!?

Diese sensationelle Aufnahme von Kormoran und Austernfischer gelang Wolfgang Gerhardus am Dattel-Hamm-Kanal. Auch die folgenden Bilder sind von ihm: